Re: 1.4l Benziner (Neuer Doblo) Erfahrungen/Positives/Negati
Kann man ungefähr sagen, wieviele Starts und Kurzstrecken-km max. möglich sind, bis die gelbe DPF-Lampe kommt?
Nein, das lässt sich so nicht sagen - das hängt immer vom persönlichen Fahrzyklus ab. Das Steuergerät registriert z.B. die Anzahl der Starts, die Kilometerleistung, die Geschwindigkeit, die Kühlwasser- und Motoröltemperatur, die Außentemperatur, die Abgastemperatur usw. Aus diesen Parametern erkennt das Steuergerät, ob der Wagen auf Lang- oder auf Kurzstrecke bewegt wird.
Wenn die gelbe DPF-Leuchte allerdings schon brennt, dann ist zuvor schon einiges schief gelaufen. Die gelbe Leuchte will dem Fahrer nämlich Folgendes sagen:
"Du - Multijetfahrer - hast jetzt schon mehrfach durch Abstellen des Motors mehrere aktive Regenerationsveruche abgebrochen.
Eine DPF-Regeneration war somit nicht möglich! Weitere Versuche bzw. weiteres Zuwarten gibt es nicht, weil sonst der Filter zu verstopfen droht und ich Multijet-Motor ersticken muss!. Du bekommst jetzt noch eine allerletzte Chance, den DPF freizubrennen, indem du dich auf eine Langstrecke begibst und konstant mit ca. 2500-3000 Umdrehungen für ca. 25-30 Minuten fährst, um eine sog. passive Regeneration zu ermöglichen. Diese ist erfolgreich abgeschlossen, wenn, die gelbe Lampe wieder erlischt. Machst du auch diese Regnerationsfahrt nicht, dann wird der Motor in das Notprogramm fallen, und du darfst mit ca. 60 km/h in die nächste Werkstatt tuckern, die dann den Filter "Zwangsfreibrennen" muss."
Wenn die gelbe Leuchte brennt und im Display die Meldung erscheint: "Filter verstopft", dann ist der DPF noch weit davon entfernt, tatsächlich die kritische Beladungsgrenze erreicht zu haben. Fiat will aber frühzeitig warnen und den Fahrer aufschrecken, um tatsächlich auch mal die erforderliche DPF-Regeneration vollständig zu ende bringen zu können. Man muss also nicht sofort auf Langstreckenfahrt gehen wie oben beschrieben - man sollte aber auch nicht noch weiter zuwarten und den DPF unbekümmert weiter mit Ruß beladen.
Aus eigener Erfahrung mit meinem 1.3 Multijet weiß ich, dass es durchaus nicht ungewöhnlich ist, dass der Filter mehrfach am gleichen Tag regeneriert wird - je nach dem, was ich für einen Fahrrzyklus fahre. Dann kann es wieder sein, dass zwei Wochen keine aktive Regeneration stattfindet, weil die Regeneration möglicherweise passiv auf der Langstrecke beresit unbemnerkt von mir stattgefunden hat - das Steuergerät regelt das aber alles - ich fahre den Multijet jetzt schon im fünften Jahr ohne geringste DPF-Probleme!
Ist das so ein Geruch wie verbrannter Gummi?
Ganz genau - es riecht nach verbranntem Gummi aus Auspuff und aus Frontgrill, weil dort in etwa der Oxy-Kat sitzt.
Es wird aber kein Gummi verbrannt, sondern bei dem Geruch handelt es sich um konzentriertes Kohlendioxyd CO2!
Wäre es nicht besser, noch ein Stück mit entsprechender Drehzahl wie in der Betriebsanleitung empfohlen weiterzufahren?
Wenn die gelbe Leuchte bereits brennt, ist diese Langstreckefahrt wie oben und in der Betriebsanleitung beschrieben, sogar die einzig verbleibende, letzte Cahnce, den Filter vor Verstopfung, den Motor vor dem Notprogramm und den Fahrer vor Werkstattkosten zu bewahren. Brennt die gelbe Leuchte noch nicht, und er Motor "wummert" - sprich regeneriert gerade den Filter, dann ist eine Weiterfahrt nicht nötig. Es genügt, einfach ca. 5 Minuten den Motor im Stand "wummern" zu lassen. Ist dies vorüber und er Motor schnurrt wieder seidenweich, dann ist die DPF-Regeneration vollständig abgeschlossen und er Motor kann jetzt abgestellt werden.
Normalerweise fahre ich verbrauchsorientiert auf der AB ca. 100 km/h bei 2500 U/min. Bei beginnender Regeneration (kurzer Ruck, Verbrauch ca. 1 l höher) fahre ich dann gern etwas schneller (ca. 120 km/h), weil er ja sowieso mehr verbraucht. Wäre das dann schädlich?
Das ist überhaupt nicht schädlich - nur Vollgas wäre schädlich, weil es eine Regeneration unmöglich machte. (Abgastemperatur wäre dann viel zu hoch).
Gleiches gilt übrigens auch für zu wenig Drehzahl auf Langstrecke: Bei 2000 Umdrehungen und weniger wäre die Abgastemperatur zu niedrig, um den Oxy-Kat in Funktion zu bringen.
120 km/h entspricht einer Drehzahl von 3000 Umdrehungen - das ist geradezu optimal, um den Oxykat in Funktion zu bringen, um diese sog. passive DPF-Regeneration zu starten - und dann eben auch erfolgreich und vollständig zu ende zu bringen - besser kann man es nicht machen. (ca. 25-30 Minuten mit 120 - und gelbe Lampe sollte erloschen sein - DPF wieder frei)
Das System erkennt aber, ab der Motor mit zu viel oder zu wenig Drehzahl bewegt wird - das System schaltet dann um von der nicht möglichen passiven Regeneration zur aktiven Regeneration - man hört es dann vielleicht an der nächsten Ampel am "Wummern" - und "Wummern" bedeutet: Jetzt bloß nicht den Motor ausmachen, um die begonnene Regeneration nicht wieder abzubrechen!!!
Wenn man dies beherzigt, wird es mit dem DPF keine Probleme geben - versprochen - ich schreibe aus Erfahrung!