MYH - Berlingo Microcamper für Zwei

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christiane59

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Ah, ok. Dann sind die 50A nur ein Max-Wert. Dann verstehe ich es.
 
Rumpelholz

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Moin Jörg,
da hast du aber echt was Feines gezaubert. Hut ab & :glueckwunsch:
Eigentlich wollte ich heute meinen (Neu)Umbau endlich mal reinstellen, der schon im Februar realisiert wurde. Aber irgendwie bin ich grad etwas gehemmt :pfeiff:
 
joerg_s

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Low Cost Fernbedienung der Standheizung

Die Standheizung wird mit dem Bedienteil MultiControl von Webasto gesteuert. Um die Heizung auch von Ferne bedienen zu können, hab ich nun eine günstige GSM basierte Fernsteuerung (RTU5024, ca. 20,- EUR) eingebaut. Die Lösung von Webasto (Thermo Connect, ca. 300,- EUR) war mir zu teuer. Zum Anschluss sind Lötkenntnisse erforderlich.

Mit dieser Lösung kann die Standheizung einfach durch einen Anruf (der nicht angenommen wird, d.h. es entstehen keine Kosten) ein- bzw. ausgeschaltet werden. Dabei werden die dazu autorisierten Telefonnummern im RTU5024 hinterlegt, so dass nur Autorisierte die Standheizung fernsteuern können.

Für die notwendige SIM Karte nutze ich den Tarif "simply clever postpaid" von "simplytel" (keine monatliche Grundgebühr, monatlich kündbar). Prepaid-Karten haben den Nachteil, dass sie nach einiger Zeit ohne Aufladen vom Provider abgeschaltet werden, und daher für diesen Einsatzzweck nicht optimal sind.

Bevor die SIM Karte in das RTU5024 eingebaut wird, sollte mit einem Handy die PIN Prüfung ausgeschaltet werden und etwaige Anrufumleitungen (z.B. auf die Mailbox) ausgeschaltet werden. Danach kann das RTU5024 mit Hilfe von gesendeteten SMS "programmiert" werden. Wenn dabei die Bestätigungs-SMS abgeschaltet werden, kann die Standheizung ohne Kosten fernbedient werden.

Das RTU5025 pulst beim Anruf ein Relais, dessen Kontakte mit der Webasto MultiControl verbunden werden, so dass jeder Anruf dem Drücken der Sofortstarttaste entspricht. Je nachdem, wie die MultiControl eingestellt ist, heizt oder lüftet die Heizung dann für einen bestimmten Zeitraum oder dauerhaft bzw. wird wieder abgeschaltet.

Um die Verbindung herzustellen muss die MultiControl durch vorsichtiges Abhebeln der Rückseite und vorsichtiges Aushebeln der Platine zerlegt werden. Ein Kabel wird mit dem Tasterkontakt der Sofortstarttaste (roter Kreis) verlötet.

Da das Gehäuse eh schon offen ist, kann man hier auch +12V (rotes Kabel) und Masse (braunes Kabel) abgreifen.

Die drei Kabel können durch die Gehäuseaussparung des Diagnoseanschlusses nach aussen geführt werden.
+12V und Masse werden dann mit dem entsprechenden Stecker des RTU5024, der Tasterkontakt und Masse mit dem Stecker Relais Output des RTU verbunden (siehe oberstes Bild).

Das RTU5024 hab ich dann bei meinem Berlingo hinter der Klappe für die Befestigung der Trennwand (die ich nicht benutze) befestigt und versteckt. Der Kabelweg zur MultiControl ist von dort nicht weit.


Wenn man sich auf seinem Smartphone nun einen Shortcut mit der Telefonnummer der SIM Karte einrichtet, kann man mit einem Klick die Standheizung starten oder stoppen.
 
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christiane59

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Klasse Erklärung, danke dafür! Das Teil könnte man sicher auch noch für alles mögliche andere verwenden, was man per SMS steuern möchte.
 
rapidicus

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hehe....von diesen RTUs hab ich inzwischen einige im einsatz, auch Ingo+ Rapid werden so (fern)beheizt.
sehr schöner, gemütlicher ausbau.

gruß, stefan
 
joerg_s

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Änderung Sitzbankkonstruktion

Die ursprüngliche Konstruktion der Sitzbank/ des Bettunterteils mit durchgängigen Holzplatten hat sich als nicht sonderlich praxistaulich erwiesen. Zum einen war eine sehr akrobatische Leistung erforderlich, um das Bett zu bauen, wenn man z.B. aufgrund von Regen die ganze Aktion von innen machen wollte. Man musste alle Polster und sich selbst erstmal aus dem Weg räumen. Andererseits bildete sich insbesondere in der kälteren Jahreszeit Schwitzwasser unter den Polstern.

Daher hab ich die Holzkonstruktion durch eine Unterkonstruktion aus 20mm Alu Rechteckrohren ersetzt. Auf diesen liegen nun Bettlatten die auf einem Alublech gehalten ineinandergleiten können. Jetzt muss man das Bett einfach nur aufschieben und die Polster können dabei liegen bleiben.




 
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joerg_s

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Bisherige Erfahrungen

Nachdem das Auto und der Ausbau nun seit 1,5 Jahren im Camping-Einsatz sind, fasse ich im folgenden meine Erfahrungen zusammen. Welche Dinge haben sich bewährt, welche würde ich rückwirkend anders machen?
Insbesondere meine 4-wöchige Island-Reise in diesem September mit 4000km auf teilweise extremen Schlagloch/Waschbrett-Schotterstrassen und sehr "isländischem" Wetter (u.a. Sturm mit Windstärke 9, ergiebiger Regen, Temperaturen in der Nacht unter 0 Grad C) haben die Vor- und Nachteile des Konzeptes deutlich gezeigt.


Was hat sich bewährt?

Keine hohen Dachaufbauten

Die Fährkosten nach/von Island wären um fast 800,- EUR höher gewesen, hätte mein Auto 1,90m Höhe überschritten. Ausserdem gibt es in Island auf einigen Küstenstrassen sehr starke Fallfinde, bei denen die Windempfindlichkeit des Autos bereits deutlich zu spüren war.

Luftansaugung Standheizung
Die Standheizung saugt kalte trockene Luft von aussen an. Das hat sich sehr bewährt. Ich habe auch bei Nässe immer trockene Luft im Auto, so dass nasse Sachen sehr schnell trocknen.

Alle Funktionen (im Notfall) auch von innen nutzbar
Es hat sich sehr bewährt, dass man das Auto bei extremem Wetter nicht verlassen muss. Aufenthalt, Kochen, Kühlschrankzugang, Bettumbau, Klogang: Alles (im Notfall) von innen möglich.


Was würde ich anders machen?

Grundriss spiegeln

Der Ausbau ist ja eigentlich für 2 Personen ausgelegt. Es wäre praktischer den Grundriss an der Längsachse zu spiegeln. Wenn man das Auto dann alleine nutzt, könnte man ein "langes" Einpersonen-Bett auf der Beifahrerseite immer aufgeklappt lassen. Man würde so einige "Umbauarbeiten" für die Nacht sparen und wäre auch für Notfälle schnell startklar, da der Fahrersitz in Sitzstellung bleiben könnte.

Platz für (Not-)Reserverad finden
Die Strassen in Island haben mir manchmal den Schweiss auf die Stirn getrieben, da das Reserverad am Unterboden der Standheizung weichen musste. Mit meinem Reifen-Notfallset hab ich mich nicht immer wohl gefühlt, obwohl ich glücklicherweise keine Reifenpanne hatte.

Andere Möbelkonstruktion
Die Möbel sind (u.a. aus Gewichtsgründen) aus einem Holzrahmen aus Kantholz Fichte 24*42mm gebaut und mit Sperrholz Birke 6,5mm beplankt. Leider haben sich einige Klappen bereits verzogen. Zukünftig würde ich warscheinlich auf eine Konstruktion ohne Rahmen, dafür aber mit dickeren Platten, die mit Lamellos verbunden sind, gehen.

Andere Push-Lock Verschlüsse
Die verwendeten "billigen" Push Locks sind sehr hakelig. Da würde ich zukünftig in bessere Qualität inverstieren.

Größere Kapazität der Bordbatterie oder Lithium Batterie
DIe 55Ah AGM Bordbatterie ist bei starkem Heizbetrieb nach einem knappen Tag bei 50% Kapazität angelangt. Meine theroretischen Berechnungen hatten etwas anderes ergeben. Vielleicht zeigt auch das Messgerät falsch an. Mein Solarpanel ist nicht fest auf dem Dach installiert, sondern mobil, so dass es nicht regelmässig zum Einsatz kommt. Ich würde zukünftig wahrscheinlich auf eine Lithium Batterie umsteigen.

Dachfenster
Das Dachfenster aus Glas schafft eine sehr schöne helle wohnliche Atmosphäre, eignet sich gut zum Lüften, ist bündig mit der Dachoberfläche (Waschanlage) und lässt das Auto nicht nach Camper aussehen. Man kann es jedoch schon bei leichtem Regen nicht öffnen und wenn nach einem Regen noch Tropfen auf dem Dach stehen, sollte man es auch nicht aufmachen. Hier habe ich noch keine bessere Lösung gefunden.

Lüftung
Wenn es stark regnet lässt sich am sinnvollsten über die Vorderfenster (mit Windabweiser) lüften. Allerdings verhindert die Verdunkelung einen vernünftigen Luftstrom. Ausserdem verhindert die Berlingo "Stromsparautomatik" ein einfaches Verstellen der Fenster in der Nacht.



Vielleicht hat der ein oder andere von euch dazu noch ein paar Ideen?
 
hal23562

hal23562

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Moin Joerg,
ich finde es erstaunlich, wie bei sehr unterschiedlichen Konzepten ähnliche/gleiche Lösungen umgesetzt werden. Siehe unten.
Deine Fernsteuerung finde ich übrigens klasse.

Gruß - Hartmut

... Was hat sich bewährt?

Keine hohen Dachaufbauten

Ich arbeite auch gerade daran, meine Dachbox überflüssig zu machen. Meine Gründe:
  • Keine Nutzungsmöglichkeit der meisten Parkhäuser wegen der Höhe. In Innenstädten geradezu ein Graus.
  • Kein Zugang auf etlichen Stellplätzen mit Höhenbegrenzung gegen WoMos.
  • Höhere Autobahnmaut in manchen Ländern.
  • Viele Fähren sind teurer
  • Bei mir nicht dramatisch, aber durchaus gegeben: Ein höherer Treibstoffverbrauch.
Luftansaugung Standheizung
Die Standheizung saugt kalte trockene Luft von aussen an. Das hat sich sehr bewährt. Ich habe auch bei Nässe immer trockene Luft im Auto, so dass nasse Sachen sehr schnell trocknen.
War aus diesen Gründen auch meine Entscheidung. Zusätzlich werde ich bei Gelegenheit das Abgasrohr von hinten zur rechten Seite verlegen. Ich heize auch mal (kurz) mit ausgestellter Heckklappe.

Alle Funktionen (im Notfall) auch von innen nutzbar
Es hat sich sehr bewährt, dass man das Auto bei extremem Wetter nicht verlassen muss. Aufenthalt, Kochen, Kühlschrankzugang, Bettumbau, Klogang: Alles (im Notfall) von innen möglich.
War auch meine Anforderung an meinen Ausbau. Wer mal richtiges Sch...wetter in Laponia etc. erlebt hat, der weiß warum.

Was würde ich anders machen?

Platz für (Not-)Reserverad finden

Die Strassen in Island haben mir manchmal den Schweiss auf die Stirn getrieben, da das Reserverad am Unterboden der Standheizung weichen musste. Mit meinem Reifen-Notfallset hab ich mich nicht immer wohl gefühlt, obwohl ich glücklicherweise keine Reifenpanne hatte.
Auch bei mir ist die STH in der Reserveradmulde montiert. Dem Notfallset traue ich nicht über dem Weg. Mein Notrad konnte ich dank fehlender linker Schiebetür bequem und kaum störend im Kasten unterbringen.

Andere Möbelkonstruktion
Die Möbel sind (u.a. aus Gewichtsgründen) aus einem Holzrahmen aus Kantholz Fichte 24*42mm gebaut und mit Sperrholz Birke 6,5mm beplankt. Leider haben sich einige Klappen bereits verzogen. Zukünftig würde ich warscheinlich auf eine Konstruktion ohne Rahmen, dafür aber mit dickeren Platten, die mit Lamellos verbunden sind, gehen.
Ich habe mit 10mm Pappel-/Kiefersperrholz beplankt. Bisher keine Probleme mit Verziehen.

Größere Kapazität der Bordbatterie oder Lithium Batterie
DIe 55Ah AGM Bordbatterie ist bei starkem Heizbetrieb nach einem knappen Tag bei 50% Kapazität angelangt. Meine theroretischen Berechnungen hatten etwas anderes ergeben. Vielleicht zeigt auch das Menssgerät falsch an. Mein Solarpanel ist nicht fest auf dem Dach installiert, sondern mobil, so dass es nicht regelmässig zum Einsatz kommt. Ich würde zukünftig wahrscheinlich auf eine Lithium Batterie umsteigen.
Ich wollte da eine "Rundum-sorglos-Lösung". Am Beginn der Tour in mittel- und südeuropäische Gefilde einschalten, 100W festmontiertes Solarpanel einschalten, zwischendurch immer mal wieder Kontrollblick auf die App, am Ende der Tour alles wieder ausschalten. Switch on and forget!
Meine 100 Ah LiFePo4 ist vergleichsweise klein und leicht und versorgt Kühlbox, STH, Licht und Phone/Tablet/Notebook. Auf meiner zurückliegenden Tour habe ich bei 50% eigentlich nur sicherheitshalber mal mit Landstrom geladen. Auf Nordtour könnte das anders sein. Allerdings habe ich da auch schon wochenlange Schönwetter- und Hitzeperioden erlebt. Notfalls muss immer mal wieder Landstrom ran.
Über LiMa lade ich nicht und sehe (bisher) bei meinem Nutzungsprofil auch keinen Bedarf dafür.
Eine LiFePo4 würde ich immer wieder nehmen!


Lüftung
Wenn es stark regnet lässt sich am sinnvollsten über die Vorderfenster (mit Windabweiser) lüften. Allerdings verhindert die Verdunkelung einen vernünftigen Luftstrom. ...
Absolut d'accord!!! Fast ein "Muss"! Plus Aussteller für die Heckklappe. Zum Glück brauche ich keine Verdunklung. ...
 
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vanman

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Hallo Jörg,

dein Ausbau inspiriert mich sehr, vielen Dank für die ausführliche Dokumentation!
Bei mir steht gerade der Einbau der Zweitbatterie an und ich finde bisher keine geeignete Stelle, um mit der Leitung von der Starterbatterie in den Innenraum zu kommen. (Vielleicht ist der Motorraum beim Berlingo BlueHDI auch noch vollgestopfter als beim Benziner...)
Hast du einen Tipp oder vielleicht ein Foto, wo du das Kabel durchgeführt hast?

Danke und beste Grüße!
 
joerg_s

joerg_s

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Hallo Venman,
im Fußraum auf der Fahrerseite ist eine große Gummidurchführung in der Trennwand zum Motorraum. Hier wird der Kabelbaum durchgeführt. Am Rande des Gummis ist noch etwas Platz für eine Leitung. Man kommt vom Motorraum schwer dran. Ich habe die Batterie und den Batteriehalter ausgebaut - trotzdem war es eine Fummelei. Fotos habe ich leider nicht.
Gruß
Jörg
 
BerlingoMaik

BerlingoMaik

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Hallo Jörg,

das ist ein wahnsinnig gut gelungener Ausbau. Hut ab! Die Idee mit dem Aluminium-Profil auf den Vordersitzen muss ich mir unbedingt abgucken.

Ich habe mal bei meinem Berlingo (BJ 2013) Maß genommen und bin dann schnell auf einige Fragen gestoßen. Es wäre super, wenn du mir weiterhelfen könntest :)


1. Welche Profile sind das (20mm / 25mm / 30mm) und wo hast sie bestellt? Ich habe z.B. diese hier entdeckt und tendiere zu 20mm bzw. 25mm, da es viele Optionen (seitliche Stege etc.) bietet: (alusteck.de/alu-stecksysteme/)

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2. Inwiefern ist dein Profil auf Beifahrerseite "am unteren Ende der Sitzlehne verklemmt"? Hast du einfach einen Winkel an das untere Profil geschraubt, der unter den Stoff greift? Hält das ausreichend, wenn man sich nachts auf der Matratze dreht bzw. das aufliegende Brett mal stärker an den Außenkanten belastet?

3. Was passiert, wenn der Beifahrer seinen Sitz bei der Fahrt mehr als senkrecht (d.h. > 90°) nach hinten klappt, um bequemer zu sitzen? Stößt das Profil dann nicht zwangsläufig (sagen wir mal bei 110° - 130°) an die schwarze Plastikverkleidung auf beiden Seiten? Ich überlege, ob ich das Profil (statt seitlich um den Sitz laufend) eher auf den Rücken des Sitzes lege und so schmal halte (max. 40 cm breit), dass es innerhalb der Plastikverkleidung laufen kann. Gewinne ich dadurch ein paar Grad Neigungsspielraum?

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4. Die Halterung an der Kopfstütze (Beifahrerseite) ist geschweißt, richtig? Hast du das selbst gemacht? Oder wo kann man so etwas machen lassen?

5. Ich tendiere dazu, das Profil genau unterhalb (und nicht oberhalb) der schwarzen Plastikführung für die Kopfstütze zu befestigen, sodass es weder nach oben, noch nach unten verrutschen kann. Dann könnte ich zudem auf die Kopfstütze verzichten, was beim Fahrersitz den Vorteil hätte, dass ich den Sitz flexibel auf- und niederklappen könnte ohne dabei mit der Stütze am Lenkrad hängen zu bleiben. Du hast auf Fahrerseite gar kein Profil, richtig? Welche Gründe gab es dafür?

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6. Ist das Scharnierband zwischen Fahrersitz-Brett und Mittelbrett ausreichend belastbar? Oder liegt das Brett unten zusätzlich irgendwo auf? Auf der Beifahrerseite liegt das Mittelbrett auf dem Beifahrer-Profil auf und der Beifahrersitz kann entsprechend dann nicht hochgeklappt werden, richtig?

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7. Hast du die Maße der gesamten Vordersitz-Konstruktion (Alu und Holz) noch und würdest sie hier veröffentlichen?

8. Gibt es Dinge, die du bzgl. der Vordersitz-Auflage im Nachhinein anders machen würdest? Hast du Tipps, welche Fehler ich beim Nachahmen dringend vermeiden sollte?

Ganz liebe Grüße
Maik
 
joerg_s

joerg_s

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Hallo Maik,

vielen Dank.

zu 1. Die Profile sind 20mm, das ist von der Stabilität völlig ausreichend. Ich hab die Bezugsquelle nicht mehr, hab aber Stangenmaterial (ich glaube von Ebay) selbst zugeschnitten. Wenn Du dickere Profile nimmst, verlierst Du Kopfraum beim Sitzen, da bei meiner Konstruktion die Höhe des Bretts auf der Beifahrerseite die gesamte Sitz-/Schlafhöhe festlegt (der Beifahresitz ist ja nicht in der Höhe verstellbar).

zu 2. Genauso hab ich das gemacht. Es ist stabil genug, da beim Schlafen das Schlafbrett von hinten auf dem Alurahmen aufliegt und diesen weiter stabilisiert. Allerdings neigte die Konstruktion bei stehender Lehne nach unten zu wandern. Daher hab ich die Konstruktion zusätzlich mit einer selbstschneidenden Blechschraube, die in den Stahlrahmen des Sitzes geht, gesichert.

zu 3. Ja, bei ca. 120 Grad ist Schluss. Für mich ist das bequem genug. Aber wenn Du die Konstruktion schmaler machst, gewinnst Du sicher noch ein paar Grad. Dann musst du aber schauen, wie du die Fläche füllst.

zu 4. Nein, mit Blechschrauben geschraubt.

zu 5. Ich wusste nicht, wie ich das Kunststoffteil entfernen kann. Ausserdem wollte ich alle Teile unkompliziert ausbauen können. Dazu muss ich nur die Kopfstütze rausmachen. Auf die Kopfstützen beim Fahren zu verzichten ist aus Sicherheitsgründen keine gute Idee.
Ich hab auf der Fahrerseite kein Profil, da ich dort keine Sitzkonstruktion auf der geklappten Sitzlehne brauche. Das Schlafbrett ist mit einer langen selbstschneidenden Blechschraube mit dem Stahlrahmen des Sitzes verschraubt. Hinten/unten ist es so wie auf der Beifahrerseite gemacht.

zu 6. Ja, das Klavierband hält gut. Das Problem sind eher die dünnen Schrauben. Hier könnte man einige durch Gewindeschrauben ersetzen, die durch das Holz gehen. Ja, auf der Beifahrerseite liegt das Mittelbrett auf dem Beifahrer-Profil auf.

zu 7. Beifahrerseite: Alurahmen: aussen: 53B x 65L cm
Brett: jeweils 54B x 44L cm
Fahrerseite: Brett: 48B x 66L cm
Klappbrett: 25B x 66L cm

zu 8. Ich würde meinen gesamten Grundriss an der Längsachse spiegeln (Einstieg auf der Fahrerseite). Dann kann man, wenn man alleine unterwegs ist, das Bett auf der Beifahrerseite aufgebaut lassen und hat so weniger Umbauaufwand für die Nacht (und kann im Notfall schnell "flüchten").

Ich hoffe das war soweit verständlich. Wenn nicht, bitte fragen.

Gruß Jörg
 
BerlingoMaik

BerlingoMaik

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Hallo Jörg,

vielen Dank für die schnelle Antwort :)
Dann mache ich mich mal an die Arbeit!

Hier noch ein paar Hinweise, vielleicht auch für nachfolgende Leser:

Zu 2.), 4.) und 5.)
Die zusätzlichen Blechschrauben konnte ich auf den Fotos nicht sehen. Aber wenn du, Jörg, das so gemacht hast, nimmst du mir etwas die Angst davor, auch mal einfach in den Sitz zu bohren. Ich muss mir nur noch angucken, wo genau der Airbag liegt!

Zu 5.)
Man kann einfach den Stoff der Lehne unterhalb der schwarzen Durchführung für die Kopfstütze nach unten quetschen und gewinnt dann ca. 5-10 mm, um etwas zwischen Plastik und Stoff einzuschieben. Wenn man z.B. eine Konstruktion mit Verspannung nimmt, könnte das reichen, um die Profile in alle Richtungen gegen Verrutschen zu sichern, hoffe ich.
Ich fahre natürlich auch nie ohne Kopflehne. Aber leider muss diese bei meinem Fahrersitz jedes Mal entfernt werden, um diesen flach zu legen, da es sonst zur Kollision mit dem Lenkrad kommt. Wenn ich mal länger mit dem Wagen stehe, würde ich die Kopfstütze abnehmen, damit ich den Fahrersitz flexibel verstellen und so als Rückenlehne oder als Bett nutzen kann.

zu 7.)
Für mein "enges" Profil rechne ich aktuell mit B x L = 400 mm x 585 (+/- 5) mm. Wenn ich irgendwann mal fertig bin, stelle ich Euch den Wagen in einem eigenen Thread vor ;-)

zu 8.)
Mein Berlingo hat leider nicht drei einzeln ausbaubare Rücksitze, sondern eine 2er-Rückbank (links, Fahrerseite) und einen 1er-Sitz (rechts). Vermutlich werde ich den 1er-Sitz grundsätzlich entfernen und den Raum als seitlichen Einstieg nutzen. Die 2er-Rückbank möchte ich (für Mitnahme von Familie und Freunden) im Konzept erhalten. Aber ja, Jörg, die Möglichkeit den Fahrersitz aufgebaut zu lassen, klingt auch scharmant.

Schöne Grüße
Maik
 
B

bendh

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Die Blechschrauben verbinden aber nur die Aluteile, nicht dieselben mit dem Sitz, wenn ich das richtig sehe.
 
joerg_s

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Sowohl als auch. Die Anbauteile sind an die Alurahmen mit Blechschrauben geschraubt bzw. genietet. Die Alurahmen sind jeweils mit einer Schraube am Stahlrahmen des Sitzes verschraubt.
Gruß
Jörg
 
joerg_s

joerg_s

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Verschönerung der Verdunkelung

Meine Verdunkelung von freesleep.es hat sich - insbesondere auch gegen Strahlungskälte - bewährt. Allerdings gab es, als ich sie vor einiger Zeit gekauft habe, nur eine Version mit Innenseite grau und Aussenseite Spiegelfolie (als Schutz gegen Aufheizen durch Sonne). Das hat aus meiner Sicht nicht viel gebracht. Im Gegenteil war dadurch das Auto in der Nacht sehr sichtbar, wenn es von Scheinwerfern angeleuchtet wurde, was den "Stealthgedanken" konterkariert hat.

Da die Verdunkelung auch um 180 Grad gedreht verwendet werden kann, habe ich nun die Spiegelseite mit rostrotem Stoff bezogen und verwende jetzt diese als Innenseite und die graue Seite als Aussenseite. Jetzt ist das Auto in der Nacht etwas unauffälliger und innen gemütlicher.

 
joerg_s

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Änderung der Elektrik

Der verbaute B2B Lader Votronic VCC 1212-30 hat als nicht sehr zuverlässig erwiesen. Er hat immer mal wieder, ohne erkennbaren Grund, aufgehört über die Lichtmaschine zu Laden. Wenn man also den ganzen Tag gefahren ist, und am Abend von einer vollen Batterie ausging, war diese fast leer und man musste Landstrom besorgen. Den eigentlichen Fehler habe ich nicht gefunden. Aber nachdem ich jetzt dreimal den Beifahrersitz ausgebaut habe, gemessen habe, die Leitungen geprüft habe, es dann einige Zeit funktionierte und dann wieder nicht, hatte ich jetzt die Nase voll. Das Modell scheint eine Fehlkonstruktion zu sein, da ich nicht der einzige bin, der damit Probleme hat. Es gibt im Gehäuse zwei 40A Sicherungen, die wohl häufiger mal durchbrennen. Das war bei mir allerdings nicht der Fall. Um an die Sicherungen ranzukommen muss man übrigens ein Schraubensiegel aufbrechen und verliert dann die Garantie.

Ich habe jetzt einen Victron Energy Orion-Tr Smart 12/12-Volt 18 Amp 220-Watt DC-DC Ladebooster eingebaut und hoffe, dass dieser zuverlässiger ist. EIn Vorteil ist, dass er über Bluetooth steuerbar ist.

In diesem Zusammenhang hab ich auch gleich die Batterie gewechselt. Ursprünglich hatte ich als Bordbatterie eine 55Ah AGM Batterie verbaut. Da man diese sinnvollerweise nur zu 50% entleert, lag die "Reichweite" (bei häufigen Einsatz der Standheizung) beim Freistehen nur bei etwas mehr als 1 Tag. Jetzt habe ich zwei 30Ah LiFePo4 eingebaut, deren Kapazität ich zu 100% nutzen kann. Damit müsste ich jetzt mindestens 3 Tage ohne Aufladung auskommen.




P.S. Wer günstig eine 2 Jahre alte 55Ah AGM Batterie haben möchte, kann sich bei mir melden. Wer sich an dem (defekten?) Votronic Lader versuchen möchte, bekommt ihn gegen Portokosten.
 
Markus-Camp

Markus-Camp

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Änderung Sitzbankkonstruktion
Daher hab ich die Holzkonstruktion durch eine Unterkonstruktion aus 20mm Alu Rechteckrohren ersetzt. Auf diesen liegen nun Bettlatten die auf einem Alublech gehalten ineinandergleiten können. ...

Super Umbau :dafuer:

Frage hätte ich zum Ausziehbett, da dies bei meinem Umbau demnächst auch ansteht.
Hast Du die Federlatten direkt festgeschraubt? Oder "Dämpfer" mit rein?
Hab mir schon so kleine Durchführungstüllen überlegt zwischen Schraubenkopf und Latten.
Bedenken habe ich dass die Latten beim durchbiegen leicht knarzen, Nachts evtl nervig.
 
Thema: MYH - Berlingo Microcamper für Zwei
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