Fiat Doblo 223L 1,9 JTD MJ, 120 PS als Bedarfscamper

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e42b

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Hi,

nachdem ich das Auto nur als Bedarfscamper nutze (Primär bleibt es ein LKW mit Laderaum, in dem ich auch übernachten kann.), beschränke ich meine Erfahrungen auf die technische Seite.

Nachdem ich das Auto jetzt vier Jahre fahre, gibt es einige Erfahrungen.
Die im Fahrzeugschein eingetragene Reifengröße passt nicht auf das Auto. Man muss zwingend 15-Zoll-Felgen draufschrauben und dazu passende Reifen. Am Besten fragt man vorher beim TÜV nach.
Regelmäßig wird bei Doblos beobachtet, dass die Reifen auch bei korrekter Einstellung der Vorderachse die Reifen innen ablaufen. Um das zu umgehen, sollte man sich einen erfahrenen Achsvermesser lokal suchen, der die Vorderachse nach Gefühl einstellt. Mir hat so einer geholfen. Die 100 Euro dafür lohnen sich.

Man muss jederzeit mit seltsamen Fehlermeldungen rechnen. Die von Fiat vorgesehene Verdrahtung ist sehr dünn und die Steckverbindungen werden schnell spröde und anfällig für Kontaktprobleme.
Nachdem bei mir ständig Fehlermeldungen über nicht funktionierendes ABS/EBD auftraten, hat es mir geholfen, sämtliche mir zugänglichen Steckverbindungen zu reinigen und im Bedarfsfall lockere Kontakte nachzubiegen. Die ABS-Meldung war danach wieder weg, aber ich bin sicher, dass das Problem wiederkommen wird.
Wenn man sich unnötige Werkstattaufenthalte ersparen will, schafft man sich einen Laptop mit MultiEcuScan (gibt es gebraucht. Meine 3.6-Version läuft gut mit Windows 7 32Bit.) an und ein modifiziertes VAG-KKL-Kabel (gibt es für 'nen 10er oder so in der Bucht.)
Wenn das Mäusekino komische Meldungen in Hülle und Fülle produziert, sollte man die Steckverbindungen und die Kabelbäume an sich kontrollieren und warten.
Wenn die Meldung "Motorsteuergerät defekt" auftaucht, sollte man nicht in Panik verfallen. Schon eine moderate Überlandfahrt über 100 km mit etwas mehr Last als üblich, kann das Problem schon erledigen, solange der Motor noch nicht im Notlauf ist. )Dazu gibt es einen Post von mir in diesem Forum.)

Rost ist bei meinem Auto aus türkischer Produktion kein Thema. Selbst normale Kratzer, die man sich an einem Nutzfahrzeug so anfährt, führen auch bei Vernachlässigung nicht zu Folgeschäden. Alle Fenster sind dicht und die Türen auch, obwohl sich die Dachlippe hinten gerade auflöst. Da kann kaum ein T5 aus dem selben Baujahr mithalten.
Letzthin ist mir der (wohl erste) Endtopf abgefallen. Ich hab das nicht gemerkt, bevor das Auto bei langsamer Fahrt hinten hochhoppelte. Ich hab die hinteren Gummihalterungen rausgepopelt und den Endtopf ins Auto gepackt. Eine Lautstärkeänderung habe ich nicht festgestellt. M.a.W.: Das Ding ist völlig nutzlos. Ich werde es zum nächsten TÜV mit einem passenden Rohr versehen und wieder einbauen.

Spritverbrauch: Die Maschine ist kein Ausbund an Spritersparnis. Die eingebaute Kontrolle lügt. Sie zählt nämlich den aktuellen Verbrauch weiter, wenn man im Zulauf auf eine rote Ampel den Motor ausschaltet.
Den sollte man also selber berechnen. Über längere Zeit liege ich effektiv bei 6,4 l/100km. Allerdings fahre ich auch spritsparend. (Da sind alle Abbrennvorgänge mit drin.)
Angesichts der Möglichkeiten bin ich damit zufrieden.

Anhängerbetrieb ist auch mit drin. Es ist ein Fronttriebler mit den entsprechenden Gefahren. Die höchstzulässige Last von 1300 kg gebremst hatte ich mehrmals genutzt, dass es Probleme gab, wobei mir vermutlich auch die Ganzjahresreifen geholfen haben. Man sollte darauf achten, die Stützlast auszureizen.
Schwierig wird es, wenn man sich keine Gedanken macht und die Straße glatt ist.

Alles in Allem bin ich mit dem Auto sehr zufrieden. Über die Zeit hat es mir wesentlich weniger Aktion abgefordert als der Postcaddy, den ich davor hatte, obwohl das auch kein schlechtes Auto war.

Wenn man ihm ein wenig Aufmerksamkeit widmet, hat das Auto durchaus herausragende Qualitäten.
 
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