Welchen HDK für möglichst breites Bett und Küchenzeile? Kurzer oder langer Radstand?

Diskutiere Welchen HDK für möglichst breites Bett und Küchenzeile? Kurzer oder langer Radstand? im Forum Allgemeine Fragen und Themen im Bereich ---> Die Fahrzeuge - Hallo an alle, ich bin neu hier im Forum und auf der Suche nach einem Hochdachkombi für einen Campingausbau. Hier gleich mal meine 'Hardfacts'...
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heheyo

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Hallo an alle,

ich bin neu hier im Forum und auf der Suche nach einem Hochdachkombi für einen Campingausbau.

Hier gleich mal meine 'Hardfacts' aka was muss in den Camper:
  • Bett zum Auseinanderziehen, das bei Nichtnutzung als Sitzbank dienen soll. Ich bin ca. 170cm groß, meine Freundin etwas kleiner. Dementsprechend muss die Schlafmöglichkeit nicht besonders lang sein, aber eine Breite von mindestens 110cm wäre super, um bequem auch mal zu zweit darauf zu schlafen.
  • Küchenzeile mit Waschbecken und Kochmöglichkeit. Es wird wohl ein Induktionskochfeld (vermutlich quer) reinkommen, damit die Küchenzeile nicht allzu tief sein muss (wahrscheinlich so ca. 25cm) und ich trotzdem den Umbau als WoMo anmelden kann. Ein Gaskocher für den Außeneinsatz findet dann irgendwo in den Ablagen seinen Platz, um bei schönem Wetter nicht die Batterie sofort leer zu nuckeln. Eine 'richtige' Gasinstallation möchte ich nicht, da ich nicht vorhabe, eine Be-/Entlüftung für den Gastank in das Auto zu schneiden.
  • Eine tragbare Batterie (z.B. Jackery?) mit 230V Ausgang für Induktionsfeld, eventuell mit faltbarem Solarpanel für den "Notfall". Möchte mir die Elektroinstallation ersparen. Außer dem Induktionsfeld, das selten verwendet wird, werden eh nur Handys und paar Leds angeschlossen.
  • Ein kleines Porta Potti für den Notfall
  • Eine kleine Kompressorkühlbox (z.B. Dometic CF26)
  • Fahrzeugboden isolieren, seitlichen Wände und Decke eventuell nicht.
  • Flügeltüren im Heck mit Fenster
Ich habe mir einen Rahmen von max. 14.000€ für alles zusammen gesetzt. Dabei habe ich jetzt ungefähr 10.000€ für das Basisfahrzeug und 3.000€ für den Umbau geplant. Die restlichen 1.000€ wären als Puffer gedacht. Da der Umbau komplett selbst durchgeführt wird, müssen dafür keine Kosten kalkuliert werden.

Momentaner Favorit ist ein Ford Transit Connect ab Modelljahr 2014. Opel Combo Cargo, Citroen Berlingo und wie sie alle heißen ab Modelljahr 2018 sind optisch auch sehr ansprechend, aber bei meinem Budget wohl nicht ganz realisierbar. Zumindest nicht, wenn die gelaufenen KM in einem akzeptablen Rahmen (<= 100.000km) sind und alles, was weiter oben genannt wurde, eingebaut werden soll.

Wie aus dem Titel ersichtlich, stellen sich mir jetzt zwei Fragen:
  1. Lässt sich eine Bettbreite von 110cm + x neben einer voll ausgebauten Küchenzeile realisieren? Falls ja, bei welchem Modell? Ich denke, es läuft auf jeden Fall auf eine Transportervariante hinaus, wegen a) der fehlenden Verkleidung im Innenraum, die nochmals ein paar cm mehr nutzbare Breite bringen sollte und b) dem günstigeren Preis. Trennwand zwischen Laderaum und Fahrerkabine kommt raus.
  2. Ist ein Modell mit einem kurzen Radstand ausreichend oder sollte ich lieber lang genug suchen, bis ich ein Fahrzeug im Budget mit langem Radstand finde? Ich habe nicht vor, damit lange Gegenstände zu transportieren. Allerdings bin ich mir unsicher, ob bei längeren Reisen (zwei bis drei Wochen) der zusätzliche Platz einen nennenswerten Unterschied macht.
Das Fahrzeug soll auch als Daily Driver genutzt werden, darum möchte ich ungern auf etwas Größeres ala Ford Transit Custom oder so umsteigen. Dafür ist mir dann bei täglicher Nutzung (einfacher Weg zur Arbeit aktuell 15km, ab Mitte/Ende nächstes Jahr ca. 35km etc.) und regelmäßige Fahrten am Wochenende in die Alpen (> 250km) der Spritverbrauch doch etwas zu hoch.

Kinder haben wir aktuell keine, ist aber für den Camper nicht wichtig, da für diesen Fall noch ein weiteres Fahrzeug zur Verfügung steht.

Gruß
 
odfi

odfi

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Lässt sich eine Bettbreite von 110cm + x neben einer voll ausgebauten Küchenzeile realisieren?
Du kannst auch bis zu 150cm Bettbreite realisieren, wenn der Hdk hoch genug ist. Relevant ist also Deine gewollte Höhe bei ausgezogenem Bett. Wenn Du da flexibel bist, kannst Du das Bett einfach auf die Küche auflegen, weil Du ja nie gleichzeitig kochen und schlafen wirst.
Um das mit der Sitzgelegenheit auch zu haben, baust Du einfach ein Gestell mit Auflagepunkten in 2 verschiedenen Höhen - 1x zusammengeklappt und in Sitzhöhe und 1x auseinandergefalten in Küchenhöhe.

Zugegeben ist das nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich hab das in nem NV200 schonmal gesehen, weiß aber nicht ob das hier im Forum war. Das zeigt aber, dass Deine Idee auch in nem "normalen" Hdk möglich ist.
 
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heheyo

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Hey odfi, danke Dir für deine Rückmeldung.

Ich hab zufällig einen Vanausbau gefunden, bei dem die Küchenzeile elektrisch höhenverstellbar ist. Dein Ansatz wär jetzt genau anders rum, indem die Couch zum Schlafen auf Höhe der Küchenzeile gesetzt wird. Finde ich beides interessant.

Hat beides Vor- und Nachteile:
+ Wird die Küche versenkt, mehr Liegefläche
- Wird die Küche versenkt, verliert man Stauraum
+ Wird die Couch hochgesetzt, mehr Liegefläche
- Wird die Couch hochgesetzt, weniger Kopffreiheit. Sollte aber mit Sicherheit dennoch ausreichend sein

Aber was wäre denn so die maximale Bettbreite, wenn ich das nicht so umsetze, sondern ganz klassisch ein normales Ausziehbett einbaue? Sind da 110cm +x in den von mir genannten Modellen mit eingebauter Küchenzeile möglich?

In den Prospekten ist häufig die maximale Breite zwischen den Radkästen und die maximale Breite der Ladefläche (ich vermute zwischen den Schiebetüren) angegeben. Mich würde die maximale Breite über den Radkästen interessieren, weil ich eben auf dieser Höhe dann die Sitz- bzw. Liegefläche möchte, falls ich das nicht mit versenkbarer Küche/Bett ausbaue.

Und noch ganz interessant ist: Kurzer oder langer Radstand?

Danke und Gruß
 
odfi

odfi

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Ich befürchte, für eine erschöpfende Antwort gibt es noch zu viele unbestimmte Variablen. Die Hdks sind alle unterschiedlich breit und Küchenausbau-Varianten gibts unzählige, so dass man Deine "geht das"-Frage bestimmt mit ja beantworten kann...

Vielleicht mal noch ne andere Idee - auch wieder in nem NV200 gesehen...
In dem Ausbau hat derjenige das Bett über die nach vorn geklappte 1. Sitzreihe gemacht und hatte dann am Fußende Platz für eine kleine Küche mit 1 Herdplatte und einem kleinen Waschbecken. (Die Tischplatte der Sitzgruppe wurde zum schlafen nach unten auf die Ränder der Sitzbänke gepackt und war damit gleichzeitig Bettunterbau.)
Der Vorteil war, dass man diese Küche dann von drin sitzend bedienen konnte - bei halbwegs gutem Wetter mit Tür hinten offen - aber bei gutem Wetter eben auch draußen stehend kochen konnte. Und genauso kam man an das Waschbecken von innen und außen ran.
Und durch die Verschiebung des Bettes nach vorn war hinten auch genug Platz, dass auf der anderen Seite in dem Ende der Sitzbank ein Porta Potti war, was auch bei aufgebautem Bett problemlos benutzbar war.

Ich habs mal ausm Kopf gezeichnet und hoffe, dass das verständlich ist...
Fahrmodus: a.jpg
Schlafmodus: b.jpg

Der Vorteil ist halt, dass Du ja lt. Deiner Aussage durchaus auf Länge verzichten kannst und die somit gegen Breite eintauschst und trotzdem Deine Küche und das WC hast.

Und noch ganz interessant ist: Kurzer oder langer Radstand?
Kommt drauf an, wie oft Du in der Stadt unterwegs bist. Ich liebe es sehr, mit einem eher kurzen Auto so gar keine Probleme in engen Straßen und beim Parklücke finden zu haben.
Wenn Du aber aufm Land wohnst, niemals Parkplätze suchen musst und eigentlich auch keine Städtereisen damit machen musst, dann nimm langer Radstand.
 
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heheyo

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Hallo odfi,

danke für deine Antwort und deinen Input. Entschuldige die sehr späte Rückmeldung, ich hatte beruflich und privat viel um die Ohren.

Der Ansatz, den Du mir aufgezeichnet hast, sieht auf jeden Fall interessant aus und wäre eine mögliche Option für ein Fahrzeug mit langem Radstand. Momentan tendiere ich allerdings zu einem Ford Transit Connect mit kurzem Radstand, da muss ich mir aber erst noch alle Maße mit ausgebauter Trennwand raussuchen. Vielleicht kann mir da jemand aus dem passenden Unterforum weiterhelfen :)
 
joerg_s

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Schau Dir mal meinen Ausbau an (Signatur). Der würde einige Deiner Anforderungen erfüllen.
Gruß
Jörg
 
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Tim

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Mal ne konzeptionelle Anregung. @odfi hat ja vorgeschlagen, die Liegefläche auf Küchenzeilenhöhe hochzuziehen. Das halte ich aber für extrem unpraktisch, weil man auf das Bett "hochklettern" muss und doch ein etwas beengtes Gefühl entsteht (wenig Platz nach oben). Was hältst du davon es genau andersrum zu machen und die Küche auf Bettniveau zu senken?
Entwerfe mal einen Küchenblock, den du horizintal teilen kannst, also 2 Kisten übereinander. Die obere Kiste wird für den Schlafmodus einfach zwischen Sitzbank und unteren Küchenblock gestellt, so dass du eine ebene Liegefläche erhältst. Der Knackpunkt bei einer solchen Lösung ist das Gewicht. Aber die Küche ist kein Bettbreitenräuber mehr.

Das Fahrzeug soll auch als Daily Driver genutzt werden, darum möchte ich ungern auf etwas Größeres ala Ford Transit Custom oder so umsteigen. Dafür ist mir dann bei täglicher Nutzung (einfacher Weg zur Arbeit aktuell 15km, ab Mitte/Ende nächstes Jahr ca. 35km etc.) und regelmäßige Fahrten am Wochenende in die Alpen (> 250km) der Spritverbrauch doch etwas zu hoch.

Wir hatten vor 2 Jahren ähnliche Überlegungen wie ihr. Mangels Angebot für lange HDKs haben wir dann in Richtung Bus geschielt. Der Gebrauchtmakrt war dort aber auch schon damals Mist, weshalb wir uns für nen neuen Tourneo Custom entschieden haben. Ich hatte auch erst Bedenken, den als Daily Driver zu nutzen, aber:
- das Ding ist übersichtlicher als man glaubt
- Realverbrauch im Jahesschnitt 7,5 Liter/100km, aktuelle Tankfüllung geht sogar mit um die 7,0 Liter weil fast nur Landstraße
- so viel Platz möchte ich nie wieder missen. Ich weiß nicht, wie es ohne ging.

Die Schwägerin hat nen HDK. Wenn du dort Fahrräder oder Dachbox draufpackst, geht der Verbrauch auch hoch. Wenn du mit den Gedanken spielst, würde ich tatsächlich einen Bus/Transporter nicht ausschließen.
 
odfi

odfi

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@odfi hat ja vorgeschlagen, die Liegefläche auf Küchenzeilenhöhe hochzuziehen. Das halte ich aber für extrem unpraktisch, weil man auf das Bett "hochklettern" muss und doch ein etwas beengtes Gefühl entsteht
Ähm, nee... die Küche war in der Höhe, dass man von draußen gut ran kam und aufgrund der großen Höhe im NV200 sah das nicht beengt aus. Na klar war es weniger als wenn die Matratze auf dem Boden liegt, aber den wenigsten ist ja soviel krasse Kopffreiheit wichtig.
 
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Tim

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So hat jeder seine Vorlieben. ich finde es praktisch auf dem Bett auch aufecht sitzen zu können. Ich war ja auch ein paar Jahre in nem normalen Kombi unterwegs und kenne das beengte Gefühl. Das möchte ich nicht wieder haben. Abends machen wir die Liegefläsche recht früh fertig und freuen uns, dass wir dann darauf noch rumlümmeln und beispielsweise ne Runde Karten spielen können. Auf dem Bett sitzend sich schnell an- oder ausziehen ist auch ganz praktisch. Und dann gibt's noch was, wo eine gewisse Freiheit nach oben ganz praktisch ist, wenn man zu zweit unterwegs ist ;-)
 
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heheyo

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Entwerfe mal einen Küchenblock, den du horizintal teilen kannst, also 2 Kisten übereinander. Die obere Kiste wird für den Schlafmodus einfach zwischen Sitzbank und unteren Küchenblock gestellt, so dass du eine ebene Liegefläche erhältst. Der Knackpunkt bei einer solchen Lösung ist das Gewicht. Aber die Küche ist kein Bettbreitenräuber mehr.

Hi Tim,
auch ein Danke an Dich für deine Idee. Klingt erstmal nicht verkehrt, aber ich befürchte, mich wird früher oder später das Handling nerven.

... weshalb wir uns für nen neuen Tourneo Custom entschieden haben. Ich hatte auch erst Bedenken, den als Daily Driver zu nutzen, aber:
- das Ding ist übersichtlicher als man glaubt
- Realverbrauch im Jahesschnitt 7,5 Liter/100km, aktuelle Tankfüllung geht sogar mit um die 7,0 Liter weil fast nur Landstraße
- so viel Platz möchte ich nie wieder missen. Ich weiß nicht, wie es ohne ging.

Ich hab auch schon kurzzeitig über einen Tourneo/Transit Custom nachgedacht, aber das wird wohl seeeehr eng mit meinem geplanten Budget. Ich hab ja schon Probleme, einen Transit Connect in der langen Version zu finden. :(

Ich war am Samstag mal die Kurzversion ausmessen. Dabei hab ich mir den Fahrersitz passend eingestellt und die gewonnen Zentimeter zwischen Rückenlehne und Trennwand auf Liegehöhe nachgemessen. Mittlerweile bin ich sogar überzeugt, dass mir die Kurzversion auch reicht und ich ein Bett mit ca. 180cm x 105cm auf jeden Fall unterbringe, eventuell sogar noch ein paar Zentimeter mehr Breite rauskitzeln kann und es eine Liegefläche von 180cm x 110cm wird. Leider hat das angesehene Fahrzeug beim Autohändler weder Fenster in der Schiebetür noch in den Heckflügeln und keine Sitzheizung gehabt, sonst hätte ich vermutlich schon zugeschlagen :)

Die Schwägerin hat nen HDK. Wenn du dort Fahrräder oder Dachbox draufpackst, geht der Verbrauch auch hoch. Wenn du mit den Gedanken spielst, würde ich tatsächlich einen Bus/Transporter nicht ausschließen.
Ja, da hast Du Recht. Allerdings geht der Verbrauch eben nur hoch, WENN ich eine Dachbox bzw. Fahrräder draufpacke. Ich fahr regelmäßig (alleine) übers Wochenende in die bayrischen Alpen, das geht auch ohne Dachbox bzw. wenn mein Fahrrad mal mitmuss, dann hat das im hinteren Abteil noch genügend Platz.

Aber ich muss dir auch Recht geben, dass ein Bus/Transporter durch das größere Platzangebot mit Sicherheit komfortabler ist und längere Reisen damit deutlich mehr Spaß machen.
 
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heheyo

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Hab mich jetzt für einen Transit Connect in der langen Version entschieden bzw. gekauft. Sobald ich mit dem Umbau beginne, erstelle ich ein neues Thema und versuch, das regelmäßig zu dokumentieren. :)

Danke an alle für die nützlichen Tips!
 
Thema: Welchen HDK für möglichst breites Bett und Küchenzeile? Kurzer oder langer Radstand?
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