Kochen mit Gaskartuschen

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Hat jemand Erfahrung mit Gaskochern, die mit einer Kartusche (liegend, länglich wie Spraydose) betrieben werden? Möglichst sogar als 2-Flammen- Kocher? Habe bisher mit Spiritus gekocht (Origo 3000 Kocher), das funktioniert krisenfest, hat aber Nachteile ( Geruch/Abgase, Ruß, teuer auch weil der Spiritus bei Nichtgebrauch verdunstet). Für eine solche liegende Gaskartusche habe ich einen Heizer, und der funktioniert immer nur kurz, weil sich die Kartusche durch die Gasentnahme so stark abkühlt (einschließlich sichtbarer Eisbildung), daß das Flüssiggas nicht mehr verdampft. Sowas wäre für einen Kocher ja nicht gerade zielführend. Kann jemand dazu Tipps geben, insbesondere auch zum Einsatz bei niedriger Außentemperatur?
 
hal23562

hal23562

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Bei der Auswahl meines Kochers legte ich auf bestmögliche Sicherheit besonderen Wert. Es sollte ein Kartuschenkocher sein, mit großem Stövchen (Topfkreuz), auf dem Töpfe hinreichend sicher stehen. Meine Wahl fiel letztlich auf den „CAMPINGAZ CAMP’BISTRO DLX STOPGAZ“ mit einer Leistung von 2,2 kW. Warum?
1. Weil er mit preiswerten 220g Ventilgaskartuschen mit Butan (MSF-1a, TC-SUN-02 oder CP 250, oder 1A) betrieben werden kann, recht fein regelbar ist und mit 2,2 kW über hinreichend Heizleistung verfügt.
2. Weil der Gaszufluss nicht nur mittels eines Drehknopfs abgestellt werden kann, sondern die Gaskartusche auch mittels eines Unlock-Hebels komplett vom Kocher getrennt werden kann.
3. Weil er einer der wenigen derartigen Kocher ist, der mit einer sog. Gasstop-Funktion ausgestattet ist. Sollte also z.B. die Flamme ausgeblasen werden, schaltet ein Sensor schnell den Gasfluss ab. Die Gefahr eines weiteren, unbemerkten Gasaustritts und damit einer explosionsartigen Verpuffung ist somit gebannt.
Diese Funktion war es, die mich meinen Kocher auswählen ließ. Übrigens, nur mit diesem Sicherheitsfeature ist sein Betrieb – ausreichende Belüftung vorausgesetzt – in geschlossenen Räumen zulässig. Inzwischen gibt es solche Kocher auch von anderen Anbietern, z.B. den Brunner Devil SD oder den Brightspark JFA LTD. Bei denen heißt die Gasstop-Funktion dann statt „Stopgaz“ „Zündsicherung“ oder „Thermoelement“.
Zum Kochende stelle ich zunächst den Gasfluss mit dem Drehknopf auf „Null“. Dann trenne ich immer die Kartusche mit „Unlock“ vom Kocher.


Ich besitze auch Outdoor-Gaskocher, die einfach auf Schraubkartuschen geschraubt werden. Für den Mini-Camper kam deren Verwendung aber aus Sicherheitsgründen für mich nicht in Frage. Ohne zusätzliche Stabilisierungsvorrichtungen stehen sie recht unsicher einzig auf der Kartusche, die Auflage für die Töpfe ist relativ klein und sie besitzen nur ein Regulierventil für den Gasfluss.
Gaskartuschen sind hitzeempfindlich. Daher sollten sie nicht offen im Fahrzeug herum liegen und dabei vielleicht noch direkt der Sonneeinstrahlung ausgesetzt sein. Mehr als 50° C sollten sie nicht aushalten müssen.
Sicherheit umfasst aber auch die Ausfallsicherheit. Da habe ich bei meinem Campingaz keine grundsätzlichen Bedenken. Trotzdem führe ich aber bei längeren Touren, aber auch für längere Kochereien sicherheitshalber meinen Trangia 25 mit.
Auch ich konnte feststellen, dass bei voller Heizleistung der Gasdruck der Kartuschen nach einiger Zeit signifikant abfällt. Das soll am Butan liegen. Lösung: Tauschkartusche bereit halten und ggf. Kartusche wechseln. Geht ruckzuck. Problem beseitigt!
 
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Mudgius

Mudgius

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Wir nutzen ebenfalls diesen Kocher, er ist meist praktisch, steht stabil, muss nicht großartig aufgebaut werden, das Gas ist günstig.

Alles ok für die warmen Tage, aber nix für die kalte Jahreszeit, denn da taucht das beschriebene Problem auf, je kälter und je länger am Stück in Nutzung, desto unangenehmer macht sich der Druckverlust bemerkbar, mit dem verbliebenen Flämmchen reicht es nicht mal mehr für‘s Süppchen.

Unsere Lösung hierfür ist die Mitführung eines weiteren Kochers, genauer gesagt (oder geschrieben) sogar zwei weitere Flammenwerfer.

Einer ist ein Multifuel-Kocher, klein gefaltet, große Standfläche, großer Flammkreis. Den betreiben wir sowohl mit dem dem guten, raucharmen Primus-Flüssigbrennstoff als auch mit Schraubkartuschen, da gibt es auch entsprechendes Wintergas, etwas teurer, aber in Relation zur schönsten Zeit des Jahres sollte es darauf nicht ankommen.

Der andere Brenner ist ein kleiner aufschraubbarer für die die oben erwähnten Kartuschen. Die Verteilung der Hitze ist hierbei ziemlich auf den Punkt, was allgemein gut klingt, hier, vor allem bei dünnwandigen Kochgeschirr, allerdings ein erheblicher Nachteil ist. Somit dient die kleine Rakete überwiegend als schnelle, oder parallel angewandte Kochstelle für die Bialetti oder den schnellen Beuteltee im Edelstahlbecher ohne Kessel.

Bei essenziellen Dingen wie einem Kocher halte ich das Mitführen einer Alternative für sehr beruhigend, je abgelegener die Gegend, je autarker die Reisepläne desto wichtiger.

Der erhöhte Platzbedarf ist gering, die Flexibilität steigt enorm (alternative Brennstoffe aber auch zweite, Parallele Kochflamme oder als Kocher für den Rucksack) und die Mehrkosten liegen in erster Linie in der Anschaffung, also einmalig.
Die laufenden Mehrkosten durch den Brennstoff amortisieren sich sobald ich einmal mehr eine externe Kochgelegenheit, in der Regel ein Campingplatz, meiden kann.

Es geht sicherlich auch anders, vor allem dann, wenn unterwegs nicht viel „gekocht“ wird oder die Reisen in warme Regionen und/oder zu sommerlichen Zeiten stattfinden.
 
christiane59

christiane59

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Mein Plan B ist ein Trangia Sturmkocher, dessen Töpfe und Kessel ich sowieso auf dem Gaskartuschenkocher verwende. Der Spiritus mag verdampfen, wenn du den Origo zu voll machst. In der Spiritusflasche verdampft nichts.
 
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Tim

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Wir haben nen ganz billigen dieser Kartuschenkocher. Vor ca. 10 Jahren mit 16 Kartuschen fr 25€ auf ebay für die Baustellenküche beim Hausumbau gekauft. Wir haben 2 Stück davon und genau für 1 Urlaub auch beide mitgenommen, um 2 Flammen zu haben. Seither haben wir nur 1 Flamme und kommen damit gut zurecht.
Anders als @hal23562 schreibt, finde ich die Piezo-Zündung nicht als verzichtbar. Feuerzeug vergessen oder verlegt als Nichtraucher passiert recht häufig. Den Gasstop hingegen finde ich verzichtbar, wenn ausschließlich draußen gekocht wird.
Kurz: Wenn du offline keine günstige Quelle für die Kartuschen hast, bestell ein billiges Set. Im schlimmsten Fall setzt du ca. 10€ in den Sand, weil dir das Billigteil überhaupt nicht zusagt.

Aber mit den Kartuschen bist du beim Autocampen meiner Meinung nach goldrichtig, weil:
1. mit ventil und nicht angestochen
2. billig
3. relaiv gut verfügbar (Baumärkte, Thomas Ph., Picks Raus etc.) aber auch im nahen Ausland
4. schönes Maß, um auch mal 3-4 Dosen mitzunehmen
 
Al_Dente

Al_Dente

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Bei der Auswahl meines Kochers legte ich auf bestmögliche Sicherheit besonderen Wert...
Ich habe eine koreanische Kopie davon. Aus Sicherheitsgründen ist es bei meinem wichtig, auf den Hebel zu achten, der die Kartusche fest hält. Denn es löst sich leicht wieder. Da ich dieses Gerät zum Kochen in Innenräumen verwendet habe, habe ich eine dieser IKEA-Schrauben zum Befestigen des Hebels verwendet. Ich beschränke jetzt seine Verwendung zum Anzünden der Briketts für meinen Fleischraucher. Zum Kochen finde ich dieses Gerät ziemlich durstig

Gas_Kocher.jpg
 
hal23562

hal23562

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Wow ... das Bild vermittelt so dieses Gefühl von Freiheit und Abenteuer! :mrgreen:
Bei Bedarf fixiere ich den Lock-Hebel einfach mit einem kleinen Plastikstückchen, das ich in den Schlitz darüber klemme. Das Rausspringen des Hebels scheint mir kein Problem, es ist nur lästig, da die Kartusche vom Kocher getrennt wird und die Flamme ausgeht.

HAL
 
Markus-Camp

Markus-Camp

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Für meine Morgenkanne Kaffee mit 1,5 Litern langte mir im Urlaub eine Kartusche für ca 7 bis 8 Kannen.
Wenn ich es so taxieren kann, plant es sich für den Urlaub einfach. Plus eine Reserve.

Mit dem Lock-Hebel hab ich bisher noch keinen Ärger, er hält (noch) ;-)

Hab noch Stech- und Schraubkartuschenkocher, aber im Auto werde ich wohl auf Dauer den CampBistro mitnehmen. Töpfe stehen einfach sicher drauf, nichts kippelt.....

edit: Weil der Ersteller nach Minusgraden gefragt hatte. Wenigstens auf ein Butan/Propan Gemisch achten. Die ganz billigen auch Stechkartuschen Butan vergasen bei Minusgraden nicht mehr und bleiben flüssig in dem Blechtopf.
Anwärmen im Schlafsack oder so hilft etwas.
 
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