Kuehlbox und Victron PPP

Diskutiere Kuehlbox und Victron PPP im Forum Allgemeine Fragen und Themen im Bereich ---> Die Fahrzeuge - Moin allerseits, ich habe eine vermutlich recht naive Frage. Ich moechte fuer meinen Caddy eine Kuehlbox anschaffen (vermutlich die Mobicool...
M

megamoser

Neues Mitglied
Beiträge
10
Moin allerseits,

ich habe eine vermutlich recht naive Frage. Ich moechte fuer meinen Caddy eine Kuehlbox anschaffen (vermutlich die Mobicool FR34) und dazu eine Batterie, sodass ich auch mal laenger stehen kann. Mir schwebt dabei die Victron PPP mit 20Ah vor. Nun kenne ich mich mit Elektronik sehr wenig aus, was leider die Internetrecherche etwas schwierig macht, daher dachte ich, ich frage mal hier nach. Welche Kabel braeuchte ich denn, um die PPP mit der Mobicool zu verbinden? Wie nennen sich diese Ausgaenge bzw. Eingaenge? Die Kuehlbox sollte ja an den "Domestic" Ausgang angeschlossen werden - ist das ein Anderson Stecker? Und wie heisst der 12V Eingang an der Mobicool? Und braeuchte man fuer sowas eine Sicherung dazwischen, oder ist das nicht noetig? Was muesste ich sonst noch beachten?

Eine weitere Frage noch: sollte ich irgendwann ein kleines Solarmodul an die PPP anschliessen wollen, kann ich ein solches einfach an den Solareingang haengen? Die PPP hat ein "Ladegeraet" eingebaut, allerdings ist mir nicht klar, was das genau bedeutet. Beinhaltet das einen Laderegler oder muss man sowas auf jeden Fall vorschalten?

Danke fuer Eure Hilfe!

LG,
Thomas
 
christiane59

christiane59

Mitglied
Beiträge
1.478
Hallo Thomas,

ich habe in meinem Berlingo eine Fr34 und einen Victron PPP mit 40 Ah.

Grundsätzliches:

Der Victron ist eine Batteriebox mit LiFePo4 Akku, in den schon Laderegler für 230V, 12V und Solar eingebaut sind. Neben diverser Sicherheitselektronik. Das bedeutet, dass du nichts mehr kaufen musst was VOR einer Bordbatterie kommt, wie Ladegeräte etc. Du musst aber alles noch einbauen, was NACH der Bordbatterie kommt.

Um 12V Verbraucher anzuschließen, gehst du an den Domestic Ausgang und schließt als erstes eine Sicherung an, die etwas größer dimensioniert ist als deine gesamten Verbraucher benötigen. Bei mir hängt eine 30A Sicherung in einer 6 mm Quadrat Leitung dran, die dann direkt auf den Plusverteiler geht. (Sowas wie das hier, ich finde nur gerade keinen mit 6 mm Leitung)

Dann empfiehlt es sich, einen Plusverteiler mit Einzelsicherungen anzubauen, denn vermutlich willst du auch ein bisschen Licht haben, mal ein Handy laden o. ä.. An den Plusverteiler schließt du dann deine Ladebuchsen an, z. B. Normsteckdosen, Zigarettenanzünder, USB-Dosen, was auch immer. Für die Kühlbox empfiehlt es sich, eine Normsteckdose statt Zigarettenanzünder zu verbauen, denn der Zigarettenanzünderstecker rappelt sich gern los während der Fahrt. Die Normstecker bleiben dagegen gut stecken in der Normsteckdose. Kabel ist immer feinädrige Litze. Die Dicke hängt von der abgesicherten Leistung und von der Länge ab, dafür gibt es Rechner im Internet. Ich habe für den kurzen Weg (max. 20 cm) zu meinen Anschlussdosen Litze mit 2,5 mm Quadrat genommen.

Ich habe mir deshalb die ganze Installation in einen Koffer gesetzt. In meinem ersten Beitrag hier habe ich Bilder davon.
https://www.hochdachkombi.de/threads/berlingo-3-single-camper.16470/

Zu deinen Fragen:

Lies dir mal die Bedienungsanleitung des Victron durch, darin werden viele deiner Fragen bereits beantwortet. Die findest du z. B. bei Offgridtec.

Der Domestic Ausgang am Victron ist ein Schraubanschluss für feindrähtige Litze bis 6 mm Quadrat ohne Aderendhülsen.
Für den 12V Eingang an der FR34 wird ein Kabel mitgeliefert, das am einen Ende in die Kühlbox passt und am anderen einen Universalstecker hat, also einen für Zigarettenanzünder und Normsteckdosen. Achtung: Der Anlaufstrom der FR34 kann lt. Waeco bis zu 10x höher sein als der angegebene Verbrauch. Bei mir hängt sie an einer 10A Sicherung, das reicht aus.

Zum Solarmodul:
Ich habe eine Solartasche dran mit 120 Watt. Der Victron hat einen PWM Laderegler eingebaut, so dass du keinen kaufen musst. jedoch muss das Solarpanel zu den Vorgaben des Ladereglers passen, siehe Bedienungsanleitung. Der 12V / Solar Anschluss am Victron bringt nichts außer einem Stecker mit, in den man Litze bis max. 2,5 mm Quadrat ohne Aderendhülsen anschrauben kann. Da der Laderegler im Victron max. 7A vom Solarpanel annehmen kann, reicht das. Meine Solartasche hat genau diesen Querschnitt schon als Leitung angebaut, so dass ich diese einfach dafür verwenden konnte.

Um das alles selbst zusammenzubauen, solltest du dich schon etwas mit 12V Elektrik beschäftigen und auch das passende Werkzeug haben (Crimpzangen etc.), damit deine Installation auch sicher wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
M

megamoser

Neues Mitglied
Beiträge
10
Vielen lieben Dank fuer die ausfuehrliche und sehr hilfreiche Antwort!!

Um das alles selbst zusammenzubauen, solltest du dich schon etwas mit 12V Elektrik beschäftigen und auch das passende Werkzeug haben (Crimpzangen etc.), damit deine Installation auch sicher wird.

Ja, das ist wohl doch etwas mehr als ich dachte. Kannst Du zufaellig eine gute Lektuere (Internet od. Print) zu dem Thema empfehlen?

Nochmals vielen Dank fuer die tolle Antwort und liebe Grüße!
 
christiane59

christiane59

Mitglied
Beiträge
1.478
Speziell zum Victron PPP kenne ich jetzt keine Anleitung. Ich komme ja vom Wohnwagen zum Minicamper, und er ist eigentlich als Moverbatterie für Wohnwagen gedacht, dafür auch der Hochstromausgang, den wir für unseren Minicamper ja gar nicht brauchen. Ich hatte das vorher auch noch nie gemacht und lange gesucht (und auch eine Pleite mit einem Suaoki Fertigteil erlebt, bevor ich mich doch zum Selbstbau entschloss). Das Gute ist für Anfänger eben dass man sich nur noch um die Anschlüsse dahinter kümmern muss.

Ich habe mir viele Videos über Bordbatterien bei Youtube angesehen, z. B. diejenigen von Rene Kreher und Jaybe, wobei Rene mit seinem Minicamperausbau unserem Bedarf näher kommt und sehr gut erklärt. Daneben gibt es Videos wie man Kabel richtig berechnet (lieber zu dick als im Grenzbereich), wie man Kabel crimpt, welches Werkzeug empfehlenswert ist und welches nicht. Ich hatte Hilfe in Foren, vor allem von Wohnwagenleuten, da wird viel an Bordelektrik selbst angebaut und im Grunde ist die Art der Verteilung immer dieselbe. Ich habe alles an 12V Elektrik nachgelesen was ich in den größeren Foren finden konnte, denn die Fehler die andere machen kann man selbst schon vermeiden.

Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, alle angecrimpten Stecker noch mit Schrumpfschlauch mit Innenkleber zu überziehen. Es kann sich immer mal was losrappeln im Auto, und der Victron ist zwar kurzschlussfest, ich aber nicht :D.

Mein Rat ist, kauf lieber gutes Werkzeug, gute Leitung und gute Dosen. Auch im Internet, bei ebay, Amazon etc. gibt es Fachhändler. Dann kostet es halt etwas mehr, aber dafür hält es meist auch besser.

Ich bin noch nicht so lange hier im Forum, aber hier gibt es bestimmt auch Leute, die sich mit Bordbatterien auskennen und dir Fragen beantworten können. Such dir einfach mal die Teile zusammen und dann frag einfach.

Falls du ebenfalls einen Koffer bauen möchtest, hier ist meiner, da hinein passt jeder Victron PPP ganz genau inklusive aller Verteiler und Anschlüsse.
https://www.amazon.de/Songmics®-Kos...=gateway&sprefix=songmics+kosm,aps,161&sr=8-5
 
Zuletzt bearbeitet:
helmut_taunus

helmut_taunus

Mitglied
Beiträge
9.080
Hallo.
"Domestic" Ausgang
ssuueesss
Der Firmenname lautet Dometic
Kuehlbox sollte ja an den "Domestic" Ausgang angeschlossen werden - ist das ein Anderson Stecker? Und wie heisst der 12V Eingang an der Mobicool?
Fuer die Kuehlbox gibt es serienmaessig ein Kabel dazu. Der Stecker am Kabel zum Auto hin ist ein kombinierter Stecker fuer Zigarettenanzuender und Normsteckdose.
Foto
Mit dem roten Plastikteil an der Spitze kann man es klapperig in einen Zigarettenanzuender stecken. Ohne das rote Teil passt derselbe Stecker perfekt in die Normsteckdose Din 4165. Die "keiner" kennt, aber viel kontaktsicherer als der Zigarettenanzuender funktioniert. Aus einer Normsteckdose kommen 12V oder 24 Volt, je nachdem wo sie eingebaut ist. In Deinem PKW natuerlich 12V, in einem LKW meist 24V ausser es wird ein 12V-Umsetzer im LKW verbaut. An der Dose kann man den Unterschied normal nicht sehen.
Gruss Helmut
 
Zuletzt bearbeitet:
helmut_taunus

helmut_taunus

Mitglied
Beiträge
9.080
Echt ? Das heisst da so ? Wieder ein Fehler an dem ich lernen konnte. danke.
 
christiane59

christiane59

Mitglied
Beiträge
1.478
Ja, der heißt so. Vermutlich soll domestic= häuslich, heimbezogen bedeuten. Im Wohnwagen, für den dieses Batteriepack eigentlich gemacht ist, können über diese Batterie sowohl der Mover (Hochstromausgang) wie auch die häuslichen Stromverbraucher wie 12V Lampen und Toilettenspülung und andere 12V Verbraucher (Domestic Ausgang) versorgt werden, damit man autark stehen kann.

Der Grund, warum das getrennt ist, liegt in der internen Steuerung. Man kann beide Ausgänge getrennt schalten. Erstens weil der Mover im Stand sicher abgeschaltet sein muss und zweitens, weil die Bereitstellung durch die interne Elektronik einen gewissen Eigenverbrauch hat.

Bei Nichtgebrauch kann man das ganze Gerät in den Lagermodus versetzen, so dass es gut und gerne über Monate stehen kann, mit so gut wie keinem Spannungsverlust.
 
Zuletzt bearbeitet:
Reisebig

Reisebig

Mitglied
Beiträge
3.237
Bevor Du kaufst, solltest Du für Dich selbst überlegen was Du haben möchtest. Der Akku ist recht klein (auch wenn er mehr Leistung abgibt und tiefer entladen werden kann als ein Blei Gel Akku) und die Kompressorbox benötigt schon ein bisschen was und vielleicht auch noch ein Handy, ein Tablett und die Kamera Akkus daran laden ? Erst mal ausrechnen wieviel Du verbrauchen möchtest (da helfen wir gerne) und wie lange Du ohne Aufladen stehen möchtest. Dann kann man auch theoretisch ausrechnen ob deine Wunschkombi ausreicht.
 
christiane59

christiane59

Mitglied
Beiträge
1.478
Zur FR34 kann ich sagen, dass sie eingestellt auf 8 Grad in 24 Std. bei Zimmertemperatur 4-6 Ah gebraucht hat und eingestellt auf 7 Grad bei ganz heißem Wetter 40-50 Grad im Auto) 26 Ah. Letzteres ist natürlich nicht die Regel und wurde gemessen im 24 Std. geparkten Auto bei stundenlanger Sonneneinstrahlung. Normalerweise bekomme ich mit der 120W Solartasche, Sonne um die Mittagszeit und Nachführung 5-6 Ah pro Stunde wieder rein.

Während der Fahrt kann man auch vom Zigarettenanzünder im Auto laden, das habe ich bis jetzt aber nicht gebraucht. Von 230V zu Hause oder am Campingplatz lädt der Victron mit 3A, geht also langsamer.

Ich bin mit den 40Ah gut zurecht gekommen. Kommt drauf an, wie viel man fährt und steht, welche Nachlademöglichkeiten sind etc. Solarpanel ist an sich prima. Bei der Solartasche muss ich keine Löcher ins Dach bohren, dafür aber vor Ort sein, solange das Panel draußen ist. Anderenfalls wäre es wohl schnell weg.

Eine 80 W Solartasche geht natürlich auch, und die würde unter die Windschutzscheibe passen, wenn man unterwegs ist. Nicht so effektiv, aber etwas kommt trotzdem dabei rum. Mit meiner, die 3 Segmente hat, geht das nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
M

megamoser

Neues Mitglied
Beiträge
10
Das sind sehr nuetzliche Werte, danke. Ich bin erstmal primaer in Spanien unterwegs, da ich beruflich fuer ein Jahr nach Barcelona gehe. Ich denke daher, dass die Autoinnentemperatur oftmals recht hoch sein wird. Hast du die 26Ah denn auf 24h extrapoliert, oder beinhaltet das auch die Nacht (waehrend welcher die Innentemperatur ja deutlich niedriger sein sollte)?
 
M

megamoser

Neues Mitglied
Beiträge
10
Bevor Du kaufst, solltest Du für Dich selbst überlegen was Du haben möchtest. Der Akku ist recht klein (auch wenn er mehr Leistung abgibt und tiefer entladen werden kann als ein Blei Gel Akku) und die Kompressorbox benötigt schon ein bisschen was und vielleicht auch noch ein Handy, ein Tablett und die Kamera Akkus daran laden ? Erst mal ausrechnen wieviel Du verbrauchen möchtest (da helfen wir gerne) und wie lange Du ohne Aufladen stehen möchtest. Dann kann man auch theoretisch ausrechnen ob deine Wunschkombi ausreicht.

Ich dachte bisher, dass ich nur die Kuehlbox betreiben moechte. Aber vermutlich ist das etwas kurzsichtig, denn Handy und vielleicht 1-2 LED-Lichter kommen bestimmt auch (irgendwann) noch hinzu. Ansonsten habe ich aber keine Energiefresser. Ich wuerde gerne 24h-32h stehen koennen. Vermutlich sind die 20Ah dann schon etwas knapp dafuer, oder? Vielleicht gehe ich dann gleich eine Nummer groesser, vielleicht 30Ah? Ist natuerlich auch eine Budget-Frage...
 
christiane59

christiane59

Mitglied
Beiträge
1.478
Hast du die 26Ah denn auf 24h extrapoliert,
Das war eine Messung über 24 Stunden von 13 Uhr bis 13 Uhr. Einen ganz ähnlichen Wert habe ich von einem anderen User in einem anderen Forum gelesen, der hatte bei etwas weniger Temperatur 24 Ah verbraucht.

Ich denke, in Spanien im Sommer wirst du auch in der Größenordnung liegen. Ich habe auch bereits bemerkt, dass es einen großen Unterschied im Verbrauch macht, wenn man die Kühlbox gut voll packt (meine hatte während der Messung nur ein Sixpack mit 1,25 l Wasserflaschen drin, voller wäre besser für die KÜhlleistung). Energie spart es auch, je kühler die Lebenmittel schon sind die man reinstellt (zuhause vor der Fahrt kann man alles vorkühlen, und ggf. auch noch Kühlakkus reinpacken). Wenn man mit gut vorgekühlten Lebensmitteln losfährt und ggf. noch gefrorene Kühlakkus reinpackt, so lange Platz ist, würde ich in meinem Fall gut einen Tag länger hinkommen ohne nachzuladen. Es hilft auch, die Kühlbox von außen etwas zu isolieren, bei der FR34 (und FR40) wird der Deckel kalt, das heißt da geht Kühlung veloren. Ich habe im Auto immer Decken draufliegen, drumherum kann man auch noch etwas packen, wenn die Lüftung frei bleibt.

Ob dir der Akku reicht, hängt dann ja auch noch von den Nachlademöglichkeiten ab, und was du sonst noch anschließt. Handy und Tablet macht bei mir auch noch ca. 2 Ah / 12V pro Tag aus, deshalb hänge ich die an eine USB Dauerplus Buchse die an der Autobatterie angeschlossen ist. Bei längerem Stehen habe ich für alle 5V Geräte auch noch ein Extra-Solarpanel mit 21W. Das brauche ich aber selten und ist nur dabei, weil ich es schon lange vor dem Victron und Solartasche hatte.
 
christiane59

christiane59

Mitglied
Beiträge
1.478
Ich habe vor einiger Zeit mal eine Excel Tabelle erstellt, mit dem man seinen Bedarf ermitteln kann und die die benötigte Akku-Kapazität für die verschiedenen Batteriearten angibt, Gel, AGM, LiFePo4. Kannst du hier runterladen und benutzen:
https://docs.google.com/spreadsheet...Eg8L93icpALegz_P9beKYAZWU/edit#gid=1267502080

Einfach auf "Datei" und dann "Herunterladen als" klicken. Ist auf Virenfreiheit getestet, keine Makros und kann auch mit LibreOffice etc. benutzt werden. Eigentlich für Wohnwagen-Akkus gedacht, aber du kannst eintragen was du hast und möchtest, den Rest lässt du einfach frei.

Für mich war nach der ersten Berechnung gleich mal klar, dass ich keinen Wechselrichter möchte. Eine Tasse Kaffee aus meiner geliebten Senseo kostet nämlich 2 Ah. :shock: Fazit: Filterkaffee mit Wasser vom Gaskocher schmeckt beim Camping auch seeehr gut. :D
 
M

megamoser

Neues Mitglied
Beiträge
10
hallo allerseits,

dank eurer info habe mittlerweile einen kleinen stromkreis zusammengebaut. ich habe mich schlussendlich fuer das ppp mit 30Ah entschieden, das sollte fuer meine beduerfnisse erstmal ausreichen, laesst aber auch etwas raum fuer erweiterungen zu. ich habe mich erstmal stark an deiner (@christiane59) konstruktion orientiert und versucht mich mit der theorie vertraut zu machen, sodass ich die grundlegenden dinge verstehe und die konstruktion vermutlich auch recht funktionstuechtig ist. allerdings wuerde ich jetzt gerne mal einen kleinen stresstest durchfuehren, weiss jedoch nicht, welche moeglichkeiten ich dafuer habe. im prinzip wuerde ich gerne einen verbraucher anschliessen, welcher die stromstaerke meiner sicherungen uebersteigt (zumindest jene im plusverteiler, fuer die 30A sicherung habe ich keinen ersatz). fuer sowas sollte es doch geraete geben, oder?

ich habe ausserdem eine kleine box gebaut, jedoch aus holz (multiplex), was natuerlich nicht so ganz unproblematisch sein koennte. ist es denn sinnvoll, eine solche box nochmal mit feuerfestem material auszukleiden, zumindest in den kritischen bereichen mit hoher kabel-/anschlussdichte? ich hatte auch ueberlegt, ob man ein relais einbauen koennte, in kombination mit einem rauchmelder. allerdings konnte ich noch kein geeignetes finden.

danke & lg,
thomas
 
christiane59

christiane59

Mitglied
Beiträge
1.478
Hallo Thomas,

Der Victron PPP ist als Batterie eigensicher, brennt nicht, ist gegen Kurzschluss geschützt und schaltet bei zu hohen Temperaturen ab. Wo es brennen könnte ist an deiner Verkabelung danach, wenn nicht alles richtig und korrekt angeschlossen ist. Du brauchst Kfz Litze in ausreichender Stärke, passende Sicherungen und ordentlich gecrimpte Anschlüsse. Starre 1adrige Kupferleitungen darf man nicht nehmen. Wenn alles korrekt ist, kann man den Victron samt Anschlüssen auch in eine Pappkiste setzen. Die Batterie ist ja eigentlich für Wohnwagen gedacht. Dann hängt außer der Verkabelung wie wir sie einsetzen auch noch der Mover am Hochstromausgang, und dann steht das ganze oft in einer Bank unter dem Bett. Wenn du Zweifel hast, fahr doch mal zum nächsten Autoelektriker (Bosch Dienst zum Beispiel) und frag, ob dir ein Elektriker mal drüber schaut. Das kann nicht die Welt kosten und wird auch nicht lange dauern.

Wenn Leitungsquerschnitte und Material stimmen, ist als letztes noch wichtig, dass alles auch fest gecrimpt ist, damit sich kein Kabel lösen kann. Zur Sicherheit kannst du auch nachträglich noch Schrumpfschlauch mit Innenkleber über die Verbindung von Leitung und Stecker ziehen. Dann kann zumindest keine Leitung herausrutschen und andere Teile berühren. Das ist einem anderen Selbstbauer passiert, der auch solch einen Koffer gebaut hat. Mit billigen Crimpzangen kann das schon mal passieren, wenn man nicht acht gibt.

Generell ist es günstig, wenn man sich auch ein Multimeter zulegt, mit dem man Durchgängigkeit und Übergangswiderstände auch messen kann.

Du hast ja nicht geschrieben, was du alles angeschlossen hast oder noch anschließen willst. Bei mir sind jetzt weitere Anschlüsse und Leitungen dran für Licht im Auto, Kühlbox, Wasserpumpen, Füllstandsanzeige im Abwasserkanister und mehr. An den Pumpen habe ich auch Relais, sogar mit Schutzdiode, um den Mikroschalter im Wasserhahn und den Umschalter mit ihren dünnen Leitungen zu entlasten und vor Spannungsspitzen zu schützen. Und ich habe selbst gebaute Lampen, diverse selbst gebaute Adapter mit Anderson Powerpoles und eine selbst gebaute Einspeisedose für den Solarstrom, weil mir die großen Anderson Stecker zu groß und auch nicht nötig waren. Bevor man das alles einbaut und in Betrieb nimmt, ist das Durchmessen wichtig, denn man kann ja auch ein defektes Teil erwischen.

Das kann man lernen, und wenn man sich nicht ganz sicher ist, sollte man immer einen Fachmann fragen. Und wenn man es dann geschafft hat, weiß man auch wie alles funktioniert. Und es macht Spaß :). Also nur Mut, und bleib dran!
 
christiane59

christiane59

Mitglied
Beiträge
1.478
Ich habe dir hier mal ein Bild von meinem Plusverteiler gepostet.

https://www.hochdachkombi.de/data/xengallery/4/4908-fd76bf99d988bf76d9431e4e0331d2d3.jpg

Der hat einen Anschluss für Plus und Minus zur Batterie, sowie 6 Sicherungsplätze.

Das dicke rote Pluskabel geht zum Victron Domestic Plus, hat 6 mm^2 Querschnitt und einen Sicherungshalter im Kabel, in dem ich eine 30A Flachsicherung habe.
Das dicke schwarze Kabel hat gleichen Querschnitt und geht zum Victrom Domestic Minus. An den Victron Plus und Minus Anschlüssen sind die Kabel ohne Aderendhülsen angeschlossen, so wie es Victron vorschreibt. Alles ist feinadrige Kfz Leitung.

Zum Zeitpunkt dieses Fotos hatte ich nur Buchsen im Koffer, noch nicht die oben erwähnten Anschlüsse zum Auto. Jede Buchse ist einzeln am Plusverteiler angeschlossen mit feinadriger Kfz Litze mit 2,5 mm^2 Kfz Leitung. Im Plusverteiler sitzt die jeweils passende Sicherung. Mehr als 10-15 A sollte man den Buchsen nicht zumuten, und auf jeden Fall hochwertige nehmen.

Ob die Sicherung ok ist sieht man bei meinem Plusverteiler schon an der LED, die neben jeder Sicherung sitzt. Du kannst es auch an der Sicherung selbst sehen, wenn du sie ziehst, oder man kann ohne sie zu ziehen mit einem Multimeter auf die beiden Messpunkte oben auf der Sicherung gehen und den Durchgang messen.

Die Sicherheit seiner Verkabelung zu testen, indem man eine Sicherung kommen lässt, halte ich für keine gute Idee, und vor allem keine sichere. Wenn du das durchspielen willst, versuch mal eine 2,5 A Sicherung an der Kühlbox, das sollte klappen. Ich habe das auch schon mit einer 5A Sicherung geschafft, weil ich die Kühlbox versehentlich in die falsche Buchse eingesteckt hatte.

Messen ist besser, und vor allem schau, dass deine Crimpverbindungen guten Kontakt haben und auch bei Zug fest bleiben. Das ist denke ich bei Anfängern das Schwierigste. Zur Sicherheit nimm zusätzlich den Schrumpfschlauch. Der macht den Kontakt zwar nicht besser, aber im Zweifel funktioniert die Dose dann einfach nicht, das Kabel bleibt aber an Ort und Stelle.

Am Ende habe ich die Flachstecker auf die Rückseite der Buchsen gesteckt, es kommt ein Berührungsschutz auf den Verteiler, und das ganze Brettchen passt in einen Einschub neben dem Victron, wo es fest sitzt.
https://www.hochdachkombi.de/data/xengallery/4/4773-6d9f8df555fe0db94e77ce10e8dbd67f.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
christiane59

christiane59

Mitglied
Beiträge
1.478
Noch als letztes ein einfacher Rechner, mit dem du den benötigten Kabelquerschnitt berechnen kannst (oder deinen vorhandenen auf Richtigkeit nachprüfen). Dicker als notwendig schadet nicht, ich habe auch eine Nummer größer genommen als unbedingt nötig.
https://www.yachtbatterie.de/de/querschnittsberechnung.html

Den Spannungsfall von 0,25 kannst du einfach stehen lassen.

EDIT
Hier ist noch ein Beispiel zum Schrumpfschlauch.
https://www.ebay.de/itm/foxytec-0-6...var=541846631418&_trksid=p2057872.m2749.l2649

Die Größe "6 auf 2 mm" reicht aus, um isolierte Steckverbinder zusammen mit der Leitung einzupacken.
 
Zuletzt bearbeitet:
M

megamoser

Neues Mitglied
Beiträge
10
Nach laengerem Schweigen wollte ich mich nochmal herzlich fuer alle Antworten hier bedanken. Ich habe mir nun eine kleine Box gebaut, welche das Victron PPP (30Ah) als Batterie sowie ein paar weitere "Gadgets" beinhaltet. Ohne die hilfreichen Antworten hier (v.a. @christiane59) hätte ich das bestimmt nicht so einfach hingekriegt, also vielen Dank fuer die Hilfe! Ich habe auf jeden Fall einiges gelernt und am Ende ist sogar eine funktonstuechtiges Produkt rausgekommen - auch wenn die Box keine Schoenheitspreise gewinnen wird :)
 
christiane59

christiane59

Mitglied
Beiträge
1.478
Hallo Thomas,
danke für die Rückmeldung, freut mich dass alles geklappt hat! Sh...egal wie das aussieht. Funktionieren muss es! Möchtest du uns trotzdem ein Bild zeigen? Würde mich freuen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Thema: Kuehlbox und Victron PPP
Oben