Diesel-Abgasskandal: Hintergründe, alle Hersteller betrügen

Diskutiere Diesel-Abgasskandal: Hintergründe, alle Hersteller betrügen im Forum Nissan NV200 im Bereich ---> Die Fahrzeuge - Unser beliebter 110 dCi Diesel im NV200 könnte der selbe sein, der im Renault Megane die NOx Grenzwerte um das 10 fache überschreitet: "Der...
helmut_taunus

helmut_taunus

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Nach dem Software-Update
die Fahrzeuge sind sauberer (sonst wuerde kein Ueberwachungsamt die Sache zulassen ?)
"sauberer" bedeutet nicht "sauber"
siehe auch
http://www.deutschlandfunk.de/diese...r-verdacht.720.de.html?dram:article_id=391730
Zitat daraus:
.. ich geb einen aus. Dieser Stoßseufzer der Erleichterung entfuhr einem VW-Manager vor einigen Monaten... Das Kraftfahrtbundesamt hatte gerade das Softwareupdate für die zweieinhalb Millionen manipulierten VW-Dieselfahrzeuge genehmigt. Der VW-Mann konnte sein Glück kaum fassen, denn es war klar, dass die Fahrzeuge auch künftig nicht viel sauberer sein würden. VW selbst gab als Zielwert eine Überschreitung des zulässigen Stickoxid-Grenzwerts um das drei bis fünffache an. Die Flensburger Behörde fand das in Ordnung.
 
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mawadre

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Mir ist gerade beim Einräumen des Geschirrspüler aufgefallen: wir nutzen immer das Normalprogramm, weil es nur eine Stunde dauert und alles sauber wird. Der Verbrauch von Strom und Wasser fürs Energielabel wird aber im speziellen 2 Stunden dauernden Eco-Programm gemessen. Auch Fernsehgeräte sind schon erwischt worden, als sie beim genormten Testvideo für die Energiemessung ungefragt die Helligkeit reduziert haben. Mann muss es sehen wie es ist: Tricksen ist leider Teil der meisten Kulturen.

Von wegen Stadtautobahn: haben uns am Sonntag auf einer vom Navi berechneten Langstrecke das erste mal durchs Zentrum von Stuttgart gequält. 6-spurige Straßen unglaublich dichter Verkehr am Sonntag. Die Bewohner taten uns so leid... Vielleicht sollte das reiche Stuttgart mal Geld in die Hand nehmen und wie Zürich eine Umfahrung bauen und die Einfallsstraßen auf jeweils eine Spur mit ultra kurzen Grünphasen reduzieren. Wer nicht unbedingt rein muss, fährt dann großräumig drumherum - aus Erfahrung oder weil das Navi die schnellste Strecke wählt.
Die Idee stammt ja aus Holland: den Autoverkehr drastisch abzubremsen und damit die Dörfer und Städte wieder lebenswerter für alle machen. In Zürich ist es seit ca. 20 Jahren offizielle Verkehrspolitik, Fußgänger und ÖV stark zu bevorzugen. Deshalb gibt oft Zebrastreifen statt Ampeln und bei Ampeln Ultrakurze Phasen sodass man als Fußgänger niemals längere Zeit an einer Straße warten muss. Die Wähler sind zufrieden und wählen immer wieder rot/grün.
 
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Ildefonso

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Jdie Diskussion geht weiter bis ...
.. bis Diesel mit 5% Adblue in Jahren die Strassen bevoelkern
..

Für LKW finde ich im Netz die Angabe, dass zu vernünftigen NOx - Reduzierung 5% Adblue benötigt wird. Ich verbrauche in der Praxis zwischen 1 - 2 % Adblue und frage mich, wie sauber mein Euro 6-Caddy tatsächlich ist. :confused:
 
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mawadre

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Wenn ich die neueste Meldung vom Wochenende zum Kartell der 5 großen deutschen Autobauer (VW, Audi, Porsche, BMW, Mercedes) lese, sehe ich dass das Kartell unter anderem vor Jahren beschlossen hatte, die für AdBlue benötigten Tanks kleiner als für 20000 km Wartungsintervalle eigentlich erforderlichzu machen. VW gehört zum Kartell und hat sich scheinbar vor einiger Zeit selbst angezeigt. Somit ist anzunehmen, dass VW auch beim Caddy mit AdBlue bescheisst. Aber auch da sund sie mit den anderen im selben Boot. Ein Forist bei Heise hat mit einem gemieteten neuen Renault Traffic (8 Liter Diesel auf 100 km) 5000 km bei 130 kmh Tempomatgesteuert zurückgelegt und danach einen nahezu 100% gefüllten AdBlue-Tank vorgefunden. Bei 5% hätten ca. 23 Liter AdBluefehlen müssen. Aber bei Renault wurde schon vor Monaten die französische Justiz mit "Betrügt beim Abgas seit 25 Jahren" zitiert. Aber vielleicht ist da auch alles in Ordnung da ab Tempo 130 sowieso alle Abgasreinigung deaktiviert werden darf. Noch ein Grund für ein generelles Tempolimit 120 kmh.
 
helmut_taunus

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Hallo,
beim Berlingo mit Adblue (Serie seit einigen Jahren) wird mehrfach die Warnmeldung um 24.ooo km eingeblendet, der Wagen bliebe nach weiteren 2500 km stehen wegen Adbluemangel. Bei den 17 Liter Tank macht das 1% Adblueverbrauch, 17 Liter auf 26500 km. Bei 6,5 Liter Ist-Verbrauch laufen 1722 Liter Diesel durch. Mit 5 Prozent braeuchte man einen 86-Liter-Adblue-Tank. Mehrgewicht, hoeherer Spritverbrauch, mehr Abgas, schlechtere Steuerklasse, alles nicht optimal. Also kommen demnaechst Diesel, bei denen man oefters Adblue nachtanken darf. Diese Diesel sind aber nicht da, sie werden konstruiert und geplant. Ein Rumzicken, ich will .. sofort .. und rueckwirkend ... versprochen .. sonst zahlen .. bringt nichts, auch wenns ein Buergermeister, trittbrettfahrender Politiker oder Richter von sich gibt. Fachleute mit Sachkenntnis fordern nicht Unmoegliches, Dobrindt oder Zetsche beispielsweise.
Gruss Helmut
 
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mawadre

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Hört sich für mich nach einem Softwareupdate an. Nicht nach 22 Minuten aufhören, AdBlue einzuspritzen sondern immer schön weitermachen. Oder nicht aufhören, wenn das Lenkrad mehr als 15 Grad eingeschlagen ist sondern schön weitermachen.

Kann man auch jetzt schon alles haben. Enfach aller 20 Minuten den Motor ausschalten, nicht zu stark lenken, nicht schneller als 120 fahren und nur bei frühlingshaften 20-23 Grad... :lol:
 
Ildefonso

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Das AdBlue nachtanken sehe ich nicht als das große Problem an. Bei einem AdBlueTank von 8 l, wie beim aktuellen Caddy verbaut und 5% AdBlue-Verbrauch, müsste ich bei jeder 3. (Diesel-) Tankfüllung auch den AdBlue-Tank wieder füllen.
And der LKW-Zapfsäule praktiziere ich das jetzt schon. Diesel tanken und AdBlue am gleichen Tankplatz. Vielleicht kommt ja wirklich ein Software-Update?
 
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mawadre

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Vielleicht kommt ja wirklich ein Software-Update?

Naja, das war nicht 100% ernst gemeint. Wir haben das hier auch schon bei den angeblich identischen Motoren bei unterschiedlichen Leistungen festgestellt: Der Motor sieht äußerlich identisch aus und hat die selben Ersatzteilnummern und im Ersatzteillager bei z.B. BMW liegt ein und derselbe geschmiedete Kolben für die Motoren von 100-250 PS. Aber ein Motorentwickler bei BMW hat aufgeklärt, dass bei allen Herstellern die Qualitäten der wichtigen Teile (Motorblock, Kolben, Ventile etc.) unterschiedlich haltbar sind (von Gus-Alu bis geschmiedete Legierung mit hohem Kupfer-und-nochwas-Anteil und Laser gehärteter Oberfläche) weil der Hersteller bei Millionen von Motoren im Jahr viele Millionen je Jahr spart. Die Ersatzteile wiederum sind wegen der hohen Lagerhaltungskosten einfach die besten für alle Motoren. So könnte ich es mir auch bei der Harnstoff-basierten-Schummel-Abgasreinigung vorstellen: Das ganze System ist darauf ausgelegt und optimiert, die 20 Minuten Testzyklen des NEFZ zu bestehen. Aber wahrscheinlich nicht für die Dauerbelastung eines von uns Käufern und Fahrern unterstellten Dauerbetriebes. Zum Vergleich: Die Bohrmaschinen von Bosch sind in den Heimwerkergeräten (grün) z.T. identisch konstruiert wie in der Profiserie (blau). Nur das die Plastikzahnräder in der grünen Serie für vielleicht 20 Betriebsstunden konstruiert sind und die Metallzahnräder in der blauen für 6000 Stunden oder mehr.
 
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triplemania

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Ach, da ist er ja wieder. "Mein" Fachminister. 8)
Irgendjemand muss ihm wohl gesagt haben, das bald BT-Wahlen sind und er jetzt gaaaanz laut rumtrompeten muss, damit sich das Wahlvolk Ende September noch an ihn erinnert. :rund:
Der Vorschlag ist typisch (leider nicht nur) für diesen Minister: Große Worte, nichts dahinter. Dafür angereichert mit irgendetwas sozialneidfähigem ("..nicht nur die Anwälte..") oder sonstigem Erregungspotential.
Ich wette fast, dass das Statement dann morgen oder übermorgen kampagnegerecht von der BLÖD-Zeitung aufgegriffen wird (oder gibt es doch nur wieder eine "Home-Love-Story" mit der Schauspielerin?).

Das einzige, was den betrogenen Verbrauchern (und: Unternehmern!) kurzfristig und nachhaltig helfen würde, wäre eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs. Wenn der BGH ein Rücktrittsrecht des Käufers wegen "Schummelsoftware" bejahen würde, käme richtig Schwung in die Verkaufspaläste der "Premiumhersteller" und deren Vorstandsetagen. Ich hoffe, das bald eines der 2015 begonnenen Verfahren in Karlsruhe landet und entschieden wird.

Bis die Ministriellen oder das Parlament irgendetwas geändert haben ("Verbraucherbeirat" ,"Selbstverpflichtung der Industrie") sind (chinesische oder amerikanische) Elektroautos längst Standard und Innenstädte für Dieselfahrzeuge tabu. Jeder kleine (oder mittelgroße) Gewerbetreibende, der dann noch auf einem Diesel sitzt muss dann teure "Ausnahmegenehmigungen" bei der Stadt kaufen, damit er seine Kunden noch besuchen kann. Dem hilftz auch kein "Verbraucherbeirat" oder ein "Verbandsklagerecht für Verbraucherschutzorganisationen".
Herr Minister: Thema verfehlt. Sechs, setzen!
 
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mawadre

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Habe ich doch neulich hier gelesen, dass inzwischen auch die Rechtsschutzversicherungen erlauben (und es auch bezahlen) wenn man den Autohersteller verklagt. Es gibt auch immer wieder Fälle, in denen der Kunde gewinnt - das sind eher wenige aber immerhin.
 
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mawadre

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Gestern ist mir in Zürich die Werbung einer freien Werkstatt aufgefallen: "AdBlue - nur 3 Franken / Liter". Da glaubt man doch fast schon die Aussage aus Helmuts Artikel, dass "Inoffiziell darf man jedoch auch annehmen, dass dies ein wunderbares Zubrot für die Vertragswerkstätten ist – immerhin zahlt der Kunde in der Regel fast 100 Euro für das Auffüllen von ein paar Liter Flüssigkeit, die an der Zapfsäule pro Liter 50 Cent kostet."
 
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mawadre

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@rapidicus hatte den Link zum TwinTec Nachrüst-AdBlue-NOx-Katalysator schon mal gepostet. Habe damals aber nicht geschaut und erst jetzt in einer Technik-Zeitschrift davon gelesen:
TwinTec bietet eine AdBlue Nachrüstlösung für ca. 1500 EUR incl. Einbau an. Die Technik stammt aus ihren in Bussen eingesetzten NOx Katalysatoren. Der Ausstoß von Stickoxiden wird im realen Fahrbetrieb auf unter die EURO 6 Grenzwerte für Prüfstände verringert. Bei einem Passat Varianten 1.6 TDI wurde der Ausstoß bei warmen Motor auf 49 mg/km reduziert. Die Werte wurden vom ADAC bestätigt. Bei Tempo 130 auf der Autobahn nur 10mg/km. Der originale Passat stößt dabei 742mg/km aus.
 
helmut_taunus

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Hallo,
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Erstens wer zahlt? Und vor allem, wie lange braucht man zum Bau der neuen Anlagen und dann zur Umruestung von Millionen Autos. Man arbeitet ja nicht von null auf hundert Prozent mit Stueckzahl wie am Ende der Fertigungsstrasse von Golf, nein auch von Passat, von Tiguan, von Mercedes... Renault... Das Nachruesten braucht Jahre, und inzwischen stellen die Autofabriken neue Autos mit Adblue her, so dass die jetzt noch herzustellenden Twintc Fabrik-Anlagen bald am Ende der Nachruestung verschrottet werden koennen. Tolle Aussage, es geht doch.
.
Gruss Helmut
 
RoRo

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Hallo zusammen,

also ich muss ehrlich sagen, wenn es tatsächlich funktionieren würde, dass man für ca. 1.500,- EUR das Add-Blue-System inkl. einer Hochstufung auf Euro 6 bekommen könnte, wäre ich auch bereit das selber zu zahlen.

Ich fände das nicht schlecht und wenn's technisch klappt, der Motor das mit macht und die Abgase auch tatsächlich unter die gesetzlichen Grenzwerte fallen (und nicht nur auf dem Prüfstand), würde ich das bei meinem Evalia investieren.

Viele Grüße aus dem Allgäu,
RoRo
 
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Tim

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Habe ich doch neulich hier gelesen, dass inzwischen auch die Rechtsschutzversicherungen erlauben (und es auch bezahlen) wenn man den Autohersteller verklagt. Es gibt auch immer wieder Fälle, in denen der Kunde gewinnt - das sind eher wenige aber immerhin.
zumindest wäre jetzt der Zeitpunkt einer telefonischen Beratung bei der Anwaltshotline, ob man jetzt schon aktiv werden muss (Verjährungsfristen oder ähnliches) oder noch warten kann. Noch waten hätte vermutlich den Vorteil, dass die Urteile zu Gunsten der Verbraucher gefällt werden.
 
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