Mutiges Wintercamping in der Schweiz

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draussen

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Servus liebe HochdachkombifreundInnen,

spontan fahre ich ein paar Tage in die Schweiz auf einen Campingplatz. Mit meinem VW Caddy. Die Temperaturen sollen dort zwischen -6° und 2° liegen :lol:. Hat jemand zu meinen u.g. Überlegungen noch ergänzende Tips?

Meine Packliste / Überlegungen
  • Kochen: ich nehme meinen Trangia Kocher mit den ich sowohl mit Spiritus als auch mit Gas verwenden kann. Als Gas habe ich Wintergaskartuschen besorgt.
  • Schnee: falls auf dem CP Schnee liegt auf dem Zugang von meinem Platz zu den Wegen hätte ich Schneeschuhe dabei (die nehme ich eh mit weil ich dort u.a. Schneeschuhwandern möchte).
  • Wasser: nach langer Überlegung werde ich meine Wasserversorgung nicht verwenden, da sonst die Gefahr besteht, dass Wasser und Leitungen einfrieren.
  • Feuchtigkeit an Bekleidung: auf dem CP gibt es einen Trockenraum, dort werde ich alles was feucht geworden ist deponieren wie z.B. Bergschuhe, Jacken,....
  • Feuchtigkeit am Morgen: ich habe 3 grosse Luftentfeuchter mit Granulat besorgt. Notfalls die SH laufen lassen.
  • Wärme: Daunenschlafsack der bis -30° geht und eine Wärmflasche. Für das heisse Wasser für die Wärmflasche habe ich eine 1,5 L Thermoskanne --> dadurch kann ich nachts schnell heisses Wasser nachfüllen ohne dass ich da meinen Kocher installieren muss. Ich habe zwar eine SH, die möchte ich jedoch besonders nachts nur im Notfall laufen lassen.
  • Strom: an einen Adapter für die Schweiz habe ich gedacht.
  • Kochen: kochen möchte ich draussen. Ich habe einen - hoffentlich wasserfesten & rostfesten Klapptisch.
  • Kühlbox: die werde ich nicht einschalten sondern dort Wasserflaschen lagern damit sie nicht einfrieren.
  • Winterdiesel: Lt. meinen Recherchen ist es sinnvoll, den Tank gut leer zu fahren um in der Schweiz Winterdiesel zu tanken. Das werde ich so machen.
  • Schneeketten: sind gekauft und mit Hilfe von Youtube kann ich die hoffentlich auch montieren, Handschuhe mit Grip habe ich griffbereit in der Tasche mit den Schneeketten gelegt. (Werde sie laut aktueller Wettervorhersage aber eher nicht brauchen).
Das isind meine mutigen experimentierfreudigen Überlegungen und Ideen dazu. Falls jemand Erfahrung mit Wintercamping in einem Minicamper hat und noch gute Tips beisteuern kann freue ich mich sehr! :lagerfeuer:

Ganz lieben Dank vorab & schöne Grüsse von draussen
 
Berlin(er)go

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Strom: Hast Du Strom, dann gönne Dir doch einen kl. Heizlüfter. Granulat finde ich wenig effektiv.
Schneeketten: Winterreifen drauf? Mach eine Trockenübung mit den Ketten und wenn die Gegend bekannt schneesicher ist, nimm ggf. eine Schaufel mit.

Denke ggf. auch an eine Starthilfe und vor allem, ganz viel Spaß!
 
hal23562

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Klingt m.E. doch alles gut durchdacht.
... Feuchtigkeit am Morgen: ich habe 3 grosse Luftentfeuchter mit Granulat besorgt. Notfalls die SH laufen lassen. ...
Da hast doch ne STH hast. Ich würde morgens lieber kräftig durchheizen und die feuchte Luft nach draußen befördern. Am späten Nachmittag bis zum Schlafen durchsimmern. Was gut kommt: Auch die Schnarchtüte im Trockenraum aufhängen. Da du nachts die STH nicht laufen lassen willst dürfte sich in den Daunen Feuchtigkeit ansammeln.
... Strom: an einen Adapter für die Schweiz habe ich gedacht. ...
Hat der Platz CEE? Falls du Landstrom nimmst und der Platz kein CEE hat brauchtst du neben nem Adapter für Küche und Bad auch einen dafür.

HAL
 
draussen

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Strom: Hast Du Strom, dann gönne Dir doch einen kl. Heizlüfter. Granulat finde ich wenig effektiv.
Schneeketten: Winterreifen drauf? Mach eine Trockenübung mit den Ketten und wenn die Gegend bekannt schneesicher ist, nimm ggf. eine Schaufel mit.

Denke ggf. auch an eine Starthilfe und vor allem, ganz viel Spaß!

@Berlin(er)go

- Winterreifen: ja klar sind drauf, habe auch Allrad. Trockenübung mit den Schneeketten: macht Sinn, guter Tip!
- Starthilfe habe ich eine von NOCO- guter Hinweis, die packe ich mit ein.

Danke berlin(er)go!:blumen:
 
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draussen

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Klingt m.E. doch alles gut durchdacht.

Da hast doch ne STH hast. Ich würde morgens lieber kräftig durchheizen und die feuchte Luft nach draußen befördern. Am späten Nachmittag bis zum Schlafen durchsimmern. Was gut kommt: Auch die Schnarchtüte im Trockenraum aufhängen. Da du nachts die STH nicht laufen lassen willst dürfte sich in den Daunen Feuchtigkeit ansammeln.

Hat der Platz CEE? Falls du Landstrom nimmst und der Platz kein CEE hat brauchtst du neben nem Adapter für Küche und Bad auch einen dafür.

HAL

Servus @hal23562 ,
  • CEE habe ich für das Auto und dafür habe ich den Adapter gekauft. Für normale Elektrik z.B. in den Waschräumen habe ich keinen, aber sehr guter Tip wegen dem Fön - nasse Haare + Kälte = keine gute Idee. Obwohl.... den Fön kann ich ja notfalls auch im Auto an die 220 V Steckdose schalten wenn ich eh Landstrom habe ist es ja kein Problem.
  • Schlafsack in den Trockenraum: super Idee- macht Sinn damit die Feuchtigkeit vom Schlafsack nicht ins Auto geht.....
Ganz lieben Dank! :bravo:
 
Reisebig

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Winterdiesel: Lt. meinen Recherchen ist es sinnvoll, den Tank gut leer zu fahren um in der Schweiz Winterdiesel zu tanken. Das werde ich so machen.

Relax:

Zitat Shell:
Die Anforderungen an Winterdiesel in Deutschland sind in der „Dieselkraftstoff-Norm“ DIN EN 590 wie folgt festgelegt:
15.04. bis 30.09.: CFPP: max. 0 °C (Shell Diesel FuelSave max. -2 °C)
01.10. bis 15.11.: CFPP: max. -10 °C (Shell Diesel FuelSave max. -13 °C)
16.11. bis 28.02.: CFPP: max. -20 °C (Shell Diesel FuelSave max. -22 °C)
01.03. bis 14.04.: CFPP: max. -10 °C (Shell Diesel FuelSave max. -13 °C)

Also selbst wenn man nicht Shell sondern anderen Standardsprit in D tankt ist man safe und wenn Du bei der Einfahrt in die Schweiz einen halben Tank schweizer Sprit drauf schüttest ist auch das schlechte Gewissen beruhigt.

Anderer Trick um eine warme Nacht zu haben ist 1. der gute warme Schlafsack und 2. auf jeden Fall nicht ausgekühlt in den Schlafsack schlüpfen, sonst dauert es ewig bis es auch im Schlafsack warm wird. Ich gehe immer kurz vorm Schlafen gehen duschen. Erstens ist man dann schön warm und gibt die Wärme auch im Schlafsack ab und zweitens wird der Schlafsack nicht so schnell schmutzig.
 
draussen

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Relax:

Zitat Shell:
Die Anforderungen an Winterdiesel in Deutschland sind in der „Dieselkraftstoff-Norm“ DIN EN 590 wie folgt festgelegt:
15.04. bis 30.09.: CFPP: max. 0 °C (Shell Diesel FuelSave max. -2 °C)
01.10. bis 15.11.: CFPP: max. -10 °C (Shell Diesel FuelSave max. -13 °C)
16.11. bis 28.02.: CFPP: max. -20 °C (Shell Diesel FuelSave max. -22 °C)
01.03. bis 14.04.: CFPP: max. -10 °C (Shell Diesel FuelSave max. -13 °C)

Also selbst wenn man nicht Shell sondern anderen Standardsprit in D tankt ist man safe und wenn Du bei der Einfahrt in die Schweiz einen halben Tank schweizer Sprit drauf schüttest ist auch das schlechte Gewissen beruhigt.

@Reisebig hilfreiche Info. Danke.

Relax:

Anderer Trick um eine warme Nacht zu haben ist 1. der gute warme Schlafsack und 2. auf jeden Fall nicht ausgekühlt in den Schlafsack schlüpfen, sonst dauert es ewig bis es auch im Schlafsack warm wird. Ich gehe immer kurz vorm Schlafen gehen duschen. Erstens ist man dann schön warm und gibt die Wärme auch im Schlafsack ab und zweitens wird der Schlafsack nicht so schnell schmutzig.

Das (mit der Wärme - nicht mit dem Schmutz ;-)) habe ich bisher für einen hartnäckigen Mythos gehalten. Das kann jedoch auch daran liegen, dass ich bisher nie ausgekühlt in meinen Schlafsack gekrabbelt bin oder daran, dass eine Wärmflasche mit drinnen lag. Werde die Gelegenheit nutzen un den den Unterschied mal vor Ort testen.
 
W

woifi9055

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Hallo ,bei diesen Jahreszeiten friert selbst in der Schweiz nichts durch, die -6grad hast du ja höchstens um 5 uhr früh.
Dein Diesel bleibt auch immer um den Wassergfrierpunkt und mit deinem Schlafsack kannst du auch ausserhalb schlafen. Ein dünne Haube in der Nacht ist nicht schlecht. Ansonsten, auch in den Alpen werden die Tage länger und Schnee liegt sowieso nur mehr auf Nordhängen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen dass du Ketten brauchen wirst.
Gute Reise und nicht zuviel nachdenken.
wolfgang
 
draussen

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Hallihallo,

ich bin zurück von meinem Wintercampingabenteuer

Meine Packliste / Überlegungen und die tatschächliche Erfahrung:
  • Kochen: i"ch nehme meinen Trangia Kocher mit den ich sowohl mit Spiritus als auch mit Gas verwenden kann. Als Gas habe ich Wintergaskartuschen besorgt." Ich koche nur ausserhalb vom Auto. Im Auto nur Wasser. Die ersten Tage war Kochen draussen kein Problem. Dann hat das Wetter umgeschlagen auf bis zu -10 ° aber das wirklich nervige waren heftige Sturmböen und Schneefall. Da habe ich nicht mehr draussen kochen können. Bin jedoch Vollprofi im Essen zubereiten nur mit kochendem Wasser und habe inzwischen umfangreiche kreative Ideen was man feines nur mit Wasser zubereiten kann.
  • Schnee: f"alls auf dem CP Schnee liegt auf dem Zugang von meinem Platz zu den Wegen hätte ich Schneeschuhe dabei (die nehme ich eh mit weil ich dort u.a. Schneeschuhwandern möchte)." Auf 1800 HM lag zwar Schee aber leider zu wenig zum Langlaufen oder Schneeschuhwandern.
  • Wasser: "nach langer Überlegung werde ich meine Wasserversorgung nicht verwenden, da sonst die Gefahr besteht, dass Wasser und Leitungen einfrieren." Habe ich temperaturabhängig gemacht und die Wasserversorgung die ganze Zeit genutzt, Eingefroren ist es auch bei - 10° Aussentemperatur nicht.
  • Feuchtigkeit an Bekleidung: "auf dem CP gibt es einen Trockenraum, dort werde ich alles was feucht geworden ist deponieren wie z.B. Bergschuhe, Jacken,...." Habe im Trockenraum nur Handtuch aufgehängt. Man durfte auf dem CP im Trockenraum nur saubere Wäsche aufhängen. Nasse Jacken nicht.
  • Feuchtigkeit am Morgen: "ich habe 3 grosse Luftentfeuchter mit Granulat besorgt. Notfalls die SH laufen lassen." Nachts hatte ich das Lüftungsgitter am Seitenfenster drinnen. So krass feucht war es dann am morgen gar nicht obwohl ich nachts nie die SH anhatte.
  • Wärme: "Daunenschlafsack der bis -30° geht und eine Wärmflasche. Für das heisse Wasser für die Wärmflasche habe ich eine 1,5 L Thermoskanne --> dadurch kann ich nachts schnell heisses Wasser nachfüllen ohne dass ich da meinen Kocher installieren muss. Ich habe zwar eine SH, die möchte ich jedoch besonders nachts nur im Notfall laufen lassen." Ich habe zu keiner Zeit gefroren!!!! Nachts hatte ich die SH nie an und habe auch keine Wärmflasche gebraucht. Mein Daunenschlafsack war so megawarm! Im Auto hat es nachts um die 4° gehabt. Ein paar mal waren morgens die Scheiben innen gefroren. Aber ich habe niemals gefroren! Ohne SH und ohne Wärmflasche......
  • Strom: "an einen Adapter für die Schweiz habe ich gedacht." hat Sinn gemacht, hätte man aber auch kostenlos ausleihen können.
  • Kochen: "kochen möchte ich draussen. Ich habe einen - hoffentlich wasserfesten & rostfesten Klapptisch." war die erste Zeit problemlos, bei Sturmböen nicht machbar.
  • Kühlbox: "die werde ich nicht einschalten sondern dort Wasserflaschen lagern damit sie nicht einfrieren." Kühlbox habe ich nicht gebraucht. Die war off.
  • Winterdiesel: "Lt. meinen Recherchen ist es sinnvoll, den Tank gut leer zu fahren um in der Schweiz Winterdiesel zu tanken. Das werde ich so machen." Habe ich auch so gemacht.
  • Schneeketten: "sind gekauft und mit Hilfe von Youtube kann ich die hoffentlich auch montieren, Handschuhe mit Grip habe ich griffbereit in der Tasche mit den Schneeketten gelegt. (Werde sie laut aktueller Wettervorhersage aber eher nicht brauchen)." Habe sie tatsächlich nicht gebraucht aber grundsätzlich brauchte ich eh welche.
Fazit: Ich habe niemals gefroren! Mein Daunenschlafsack war auch bei Minusgraden so mega warm, dass ich weder SH noch Wärmflasche gebraucht habe. Költe ist kein Problem aber Starkwind und Sturm. Das hat echt genervt. Und da hilft auch der gute Trangia Sturmkocher nicht. Dank umfangreicher Kochideen "nur mit kochendem Wasser" bin ich nicht verhungert. Und dank dem Italiener im nächsten Ort :). Ich habe viel Zeit mit Organisieren, Räumen, Wasser holen und Wasser wegbringen verbracht. Da kann noch bissl was optimiert werden ansonsten gehört das dazu- vor allem im Winter. Als es so krass gestürmt und geschneit hat bin ich für zwei Nächte ins Hotel umgezogen. Das hatte ich als Option vorn vornherein eingeplant. Ansonsten: Schön war's! Ein tolles Erlebnis.

Liebe Grüsse von draussen
 
Thema: Mutiges Wintercamping in der Schweiz

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