Strom ins Auto 3 / 230V im Auto

Diskutiere Strom ins Auto 3 / 230V im Auto im Forum Camping/Umbauten und Tuning im Bereich ---> Auto / Verkehr - Hallo werte Forumsmitgleider, nachdem ich mich mit meinem 230 V Ausbau auch mittels dieses Forums beschäftigt habe, wollte ich eine...
M

mikelgrey97

Mitglied
Beiträge
37
Hallo werte Forumsmitgleider,
nachdem ich mich mit meinem 230 V Ausbau auch mittels dieses Forums beschäftigt habe, wollte ich eine Zusammenfassung schreiben.
Vorteil einer Zusammenfassung ist alle Infos auf einem Blick zu finden und nicht in verschiedenen Bereichen es mühsam zusammenzusuchen.
Diese Zusammenfassung soll Strom ins Auto 1 vom Mitglied @zooom.848 und Strom ins Auto 2 vom Benutzer @Rubi erweitern.
Eigene Meinungen haben vorne und hinten ein *

Einleitung
ich habe das Glück bei der Arbeit einen Zugang zu der VDE Normendatenband zu haben und werde größtenteils mit der VDE 0100-721 und der DIN VDE 0100-708 arbeiten.
Die DIN VDE-Normen sind kein Gesetz. Allerdings nimmt der Gesetzgeber in Gesetzen und Verordnungen auf sie Bezug. Daher kann man die Norm als Quasi-Rechtsnorm ansehen und es wird dringend empfohlen sich an die Entsprechenden Vorgaben zu halten. Handelt man beim Errichten einer elektrischen Anlage auf Basis der Normen, wird dies im Fall einer Rechtsstreitigkeit (z.B. nach einem Unfall) zunächst gegen ein persönliches Verschulden sprechen.

Die VDE 0100-721 welche im Oktober 2019 verbindlich in Kraft getreten ist löst die frühere VDE 0100-721:2010-02 ab. Nach der alten Norm konnte noch übergangsweise bis zum 17.12.2021 gearbeitet werden.

Anwendungsbereich
zum Anwendungsbereich der oben erwähnten Norm zählen elektrische Anlagen und Betriebsmittel in einem
  • bewohnten Freizeitfahrzeug.
  • Caravan
  • Mobilheim
  • Parkwohnheim
Ein bewohnbares Freizeitfahrzeug ist eine vorübergehend oder jahreszeitlich zu Freizeitzwecken genutze Wohneinheit. Die Konstruktion kann auch den Anforderungen an Straßenfahrzeugen erfüllen.
Diese Definition wird von den meisten hier im Forum bei ihren Ausbau erfüllt.

Campingplätze
Verbunden wird ein Freizeitfahrzeug über einen Stecker am Stellplatz, welcher mindestens der Schutzart IP44 entsprechen muss.

IP Schutzklassen
Die Schutzart gibt an wie geeignet elektrische Betriebsmittel in verschiedenen Umgebungsbedingungen Arbeiten.
Die erste Kennziffer gibt den Schutz gegen Fremdkörper und Berührung an
0 = kein Schutz
1= Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser größer ≥50mm
2= Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 12,5 mm
3= Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 2,5 mm
4= Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 1,0 mm
5= Geschützt gegen Staub in schädigender Menge
6=staubdicht

Die zweite Kennziffer den Schutz gegen Wasser
0 = kein Schutz
1= Schutz gegen Tropfwasser
2= Schutz gegen fallendes Tropfwasser, wenn das Gehäuse bis zu 15° geneigt ist
3= Schutz gegen fallendes Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte
4= Schutz gegen allseitiges Spritzwasser
5= Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel
6=Schutz gegen starkes Strahlwasser
7=Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen
8=Schutz gegen dauerndes Untertauchen bis 1 Meter Wassertiefe
9=Schutz gegen Wasser bei Hochdruck-/Dampfstrahlreinigung, speziell Landwirtschaft

Auf Campingplätzen sind Kabel und Leitungen entweder oberirdisch oder unterirdisch zu verlegen.

Unterirdisch verlegte Kabel sind aufgrund Beschädigungen durch Heringe, Bodenanker oder das Gewicht der Fahrzeuge in einer Tiefe von mindestens 0,5 m zu verlegen.

Bei oberirdisch verlegten Kabeln und Leitungen besteht die Gefahr einer Beschädigung durch Fahrzeugbewegungen – z. B. beim Rangieren. Deshalb sind Kabel und Leitungen, überall wo Fahrzeuge bewegt werden, mindestens in einer Höhe von 6 m anzuordnen. In Bereichen wo keine Fahrzeugbewegung zu erwarten ist, reicht eine Höhe von 3,5 m aus.
https://www.elektro.net/file/format/80042/huethigGridFull/7beba8/DE_2020_3_26-29_EI42_Bild.jpg

Leitungen, Stecker und Kupplungen

die Einspeisungen und Stecker beim Fahrzeug müssen der Norm DIN EN 60309-2 entsprechen.
Man darf nicht wesentlich über die Außenabmessungen des Fahrzeuges aufgrund der Straßenzulassung hinausragen.

Campingstecker
Campingstecker nach IEC 60309 Norm müssen mindestens IP44 aufweisen und haben gegenüber einem Schukostecker im Haushalt mehrere Vorteile.
  • mechanischer Schutz der Stifte durch Steckerkragen
  • Verpolungsschutz
  • Stecksicherheit durch Verriegelung
  • größere Kontaktflächen
  • höherer Kontaktdruck
  • dauerhaft strombelastbar bis 16 Ampere
  • internationale Normung
  • Netzschalter in Endgeräten schalten häufig nur einpolig. Durch die definierte Kontaktbelegung kann im Gegensatz zum Schuko-System mit diesen Steckverbindern sichergestellt werden, dass immer der Außenleiter und nicht der Neutralleiter geschaltet wird. Adapterleitungen von einem Schukostecker auf eine blaue CEE-Wechselstromkupplung sind daher nicht normkonform (Phasensicherheit ) wie deswegen vorgegangen werden muss werde ich unten erläutern.

Belegt wird ein CEE Stecker folgendermaßen.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a9/1-1111-IEC_60309_L%2BN%2BPE_6h_Buchse_Innen_Kennzeichnung.jpg/220px-1-1111-IEC_60309_L%2BN%2BPE_6h_Buchse_Innen_Kennzeichnung.jpghttps://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c0/CEE_16A_230V_Wandsteckdose_Pinning.png/220px-CEE_16A_230V_Wandsteckdose_Pinning.png
ohne: Neutralleiter (blau)
L/+: Außenleiter (braun)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/95/Schutzklasse_1_fett.svg/20px-Schutzklasse_1_fett.svg.png: PE (grün-gelb)

Leitungen
Folgende Eigenschaften müssen Kabel die verwendet werden mindestens haben
  • Flexible Leitungen müssen eine harmonisierte Kennzeichnung des Typs H07RN-F oder gleichwertig entsprechen und dürfen eine durchgehende Länge von höchstens 25 m (± 2 m) nicht überschreiten.
  • 3-adrig (mit Schutzleiter), Mindestquerschnitt 2,5 mm²
  • an beiden Enden 3-poliger (blauer) CEE-Stecker bzw. Kupplungssteckdose
  • mindestens flammwidrig

Installation
Folgende Sachen sind bei der Installation zu beachten

  • Leitungen müssen vor mechanischer Beschädigung geschützt werden. Dies gilt auch für Abrieb durch scheuern und insbesondere für Beschädigung durch scharfkantige Teile. Führen Leitungen durch leitfähige Bauteile (z. B. Karosserie) müssen sie durch geeignete Durchführungen, Tüllen oder sonstige Maßnahmen vor Beschädigung geschützt werden.
  • Kabel und Leitungen sind Schwingungen und Vibrationen ausgesetzt und können dadurch brechen und so dürfen nur flexible Kabel und keine Starren Kabel verwendet werden.
  • Litzenenden mit Lötzinn zu bearbeiten ist auch nicht Zulässig. Ebenso das Verlöten von Kabelverbindungen an sich. Hier gibt es wieder das Problem mit den Vibrationen bei der Fahrt. Kabelbrüche können zu Fehlfunktionen der Elektrik im Wohnmobil führen.
  • Leitungen mit PVC-Mantel haben ebenso das Problem, dass sie bei kalten Temperaturen hart und spröde werden und durch die Fahrzeugvibrationen geschädigt werden können. Deshalb dürfen auch diese nicht verwendet werden.
Der Schutzleiter muss nach VDE 0100-510 über dem gesamten Verlauf in Grün Gelb gekennzeichnet sein und
wird auf kürzestem Weg mit mindestens 4mm² an die Farzeugkarosserie angeschlossen.
*Hier empfehlt es sich eine Zahnscheibe/Fächerscheibe zu verwenden weil die Fächer den Untergrund aufrauhen bzw. aufkratzen und somit ein besseren Kontakt entsteht.*
https://www.mikrocontroller.net/attachment/240647/schutzleiteranschluss.gif
Im Fahrzeug
  • In einer Verteilung muss eine Trenneinrichtung für alle aktiven Leiter, auch den Neutralleiter enthalten sein
  • Der Schutz durch automatische Abschaltung im Fehlerfall ist mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom von höchstens 30 mA zu realisieren. Diese sind unmittelbar nach dem Anschlussstecker anzuordnen und müssen den gesamten Bereich schützen. Abgriffe vor der Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) im Caravan sind somit unzulässig.
  • Nach dem RCD sind Leitungsschutzschalter zu realisieren um Leitungen vor unzulässig hohen Strömen durch Überlastung oder Kurzschluss und den damit verbundenen Folgen zu Schützen.
Funktionsweise RCD:
Grundsätzlich überwacht der FI-Schutzschalter in einem Stromkreis die zum elektrischen Gerät hin und von ihm abfließenden Ströme. Beim fehlerfreien Betrieb sind diese Ströme insgesamt jeweils gleich groß.
Berührt nun ein Mensch beispielsweise ein ungenügend isoliertes Gerät, fließt durch seinen Körper ein mehr oder weniger starker Strom zur Erde. Demnach ist der verbleibende abfließende Strom zum Gerät weniger stark als der zugeflossene Strom. Der FI-Schutzschalter erkennt diese Differenz und unterbricht den Stromkreis sofort, indem er abschaltet.
Probleme bei RCBO:
Grundproblem:
*CEE-Stecker (blau/einphasig/230V) sorgen für Verpolungssicherheit beim Anschluss an das Wohnmobil.
Dies wird oft durch deshalb fragwürdige) "Schuko-auf-CEE"-Adapterkabel oder Falscher Verdrahtung beim Campingplatz umgangen.
Erfahrungsgemäß ist jedoch die Verwendung eines solchen Adapters in der Realität oft alternativlos, da man in manchen (auch europäischen) Ländern schlicht keine CEE-Anschlüsse findet also gibt es eine 50:50-Wahrscheinlichkeit seinen RCD zu "verpolen".
Lösung:
Für den Betrieb in einem Fahrzeug sind nur FI/LS zu verwenden, die 2 polig geschützt (FI) und 2 polig schaltend (LS) sind, da nicht sichergestellt ist ist auf welchem Anschluß die Phase liegt.
Bei Geräten mit dem Kürzel: "1P+N" und der Klemmenbeschriftung 1, 2, N, N muß die Phase zwingend an den Anschlüssen 1 und 2 anliegen, da nur dieser Bereich überwacht wird.
Diese sind deshalb für Caravan und WoMo Anwendungen nicht geeignet.
Geeignete Geräte haben in der Beschreibung das Kürzel: "2P"
Nur bei diesen Geräten ist es egal an welcher Klemme die Phase angeschlossen wird, da beide (Phase und Neutralleiter) auf Fehlerströme überwacht werden.*
Falls ich was signifikantes Vergessen haben soll, bitte ich um Rückmeldungen.

Adapter die nach Norm eigentlich nicht Zulässig wären:
  • CEE auf Schuko Stecker
https://se-freizeit.de/media/image/bd/84/64/321-049-cee-adapter_600x600.jpg
  • Cee verlängerung mit Schuko Steckdose vor Zuleitung RCD
https://www.campingwagner.de/images/product_images/popup_images/859_0.jpg

Achtung: elektrischer Strom ist lebensgefährlich! Zum Arbeiten an elektrischen Anlagen sind Fachkenntnisse und eine spezielle Ausbildung erforderlich. Ich übernehme keine Haftung für die Korrektheit meiner Beiträge. Auch für Sach- oder Personenschäden, die durch das Arbeiten an elektrischen Anlagen entstehen können, übernehme ich keine Haftung!
 
Zuletzt bearbeitet:
FiDo

FiDo

Neues Mitglied
Beiträge
17
Hallo mikelgrey97

Dein Beitrag gefällt mir ausgesprochen gut. :top:

Sehr gute Recherche der betreffenden Normen und umfassend erklärt.

Einzig im Absatz "Campingstecker" habe ich ein Verständnisproblem.

Warum steht nach den beiden Abbildungen (Steckdosen) in der Legende: "ohne: Neutral (blau)"

Toller Beitrag, sehr gut gemacht.

Ciaooo Fido
 
M

mikelgrey97

Mitglied
Beiträge
37
Hallo mikelgrey97

Dein Beitrag gefällt mir ausgesprochen gut. :top:

Sehr gute Recherche der betreffenden Normen und umfassend erklärt.

Einzig im Absatz "Campingstecker" habe ich ein Verständnisproblem.

Warum steht nach den beiden Abbildungen (Steckdosen) in der Legende: "ohne: Neutral (blau)"

Toller Beitrag, sehr gut gemacht.

Ciaooo Fido
ich habe es mal korrigiert.
Dort sollte eigentlich „Neutralleiter blau“ stehen
Danke für den Hinweis
Lg
 
B

Bernd_W

Mitglied
Beiträge
30
Frage: Theoretisch würde als minimale Landstromversorgung - statt Ausbau - doch CCE Blau Stecker -> Kabel -> RCD + Sicherungen Mehrfach-Schukosteckdose reichen, oder? (Gibt es mit 10 oder 20 m Zuleitung, man spart sich also sogar die Kabeltrommel) (Durchführung in den HDK durch Seitenfenster / Heckklappe / Karosserieentlüftungsöffnung).
Oder gibt es da einen Fallstrick?
-> obelink.de/pro-plus-zelt-faltcaravan-stromanschluss-set.html
(Bei dem Produkte stehen arg wenig Specs dabei)
 
M

mikelgrey97

Mitglied
Beiträge
37
Frage: Theoretisch würde als minimale Landstromversorgung - statt Ausbau - doch CCE Blau Stecker -> Kabel -> RCD + Sicherungen Mehrfach-Schukosteckdose reichen, oder? (Gibt es mit 10 oder 20 m Zuleitung, man spart sich also sogar die Kabeltrommel) (Durchführung in den HDK durch Seitenfenster / Heckklappe / Karosserieentlüftungsöffnung).
Oder gibt es da einen Fallstrick?
-> obelink.de/pro-plus-zelt-faltcaravan-stromanschluss-set.html
(Bei dem Produkte stehen arg wenig Specs dabei)
Dieses Set ist für ein Anschluss im Zelt gedacht.
Viele Bewertungen nutzen dieses Set aber wie von dir erwähnt durch eine Türdichtung oder das Fenster falsch.
Zwei Gründe warum dieses Set nicht geeignet ist.
1.
Hier würde ich den Teil in diesem Post mit „Handelt man beim Errichten einer elektrischen Anlage auf Basis der Normen, wird dies im Fall einer Rechtsstreitigkeit (z.B. nach einem Unfall) zunächst gegen ein persönliches Verschulden sprechen“
Du weißt wie die Anlage richtig zu errichten sei und benutzt ein „ProPlus Zelt-/Faltcaravan
Stromanschluss Set“ bei welchem der Hersteller folgenden Hinweis schreibt
„Mit dieser Steckdosenleiste haben Sie beispielsweise die Möglichkeit, Ihr Telefon oder Ihren Laptop zu benutzen und in Ihrem Zelt aufzuladen!“
Sollte es zu einem Rechtsstreit kommen wird es heißen ihnen sind doch die Normen bewusst wie die Anlage hätte errichtet werden sollen und sie haben sogar vorsätzlich anders gehandelt.
Kabel durch ein Fenster oder Gummidichtung zu verlegen widerspricht folgendem Punkt der Norm:
„Kabel müssen vor mechanischer Beschädigung geschützt werden. Dies gilt auch für Abrieb durch scheuern und insbesondere für Beschädigung durch scharfkantige Teile. Führen Leitungen durch leitfähige Bauteile (z. B. Karosserie) müssen sie durch geeignete Durchführungen, Tüllen oder sonstige Maßnahmen vor Beschädigung geschützt werden.“
Der Hersteller wird sich rausreden und sagen dort steht doch drin dieses Set ist nur für Zelte und da du nicht nach Norm handelst wird man dir persönliches Verschulden oder sogar Vorsatz unterstellen.
Weitere Punkte warum dieses Set nicht zu benutzen ist stehen oben.
2.
Der RCD durchs Fenster hat keinen Kontakt mit deiner Fahzeugmasse und mit dem FI vom Campingplatz weil die Spannung durch die Gummireifen keinen Kontakt zur Erde hat. Strom kann nicht über deinen Körper zur Erde und der FI keinen Fehlerstrom messen. Also bist du dann ein Verbraucher.
Im Zelt hast du Kontakt zur Erde, und eine bessere/ gute Change zu überleben.
3. die weiteren Punkte in meinem Post
Handel einfach nach Norm damit bist du rechtlich wie auch körperlich besser dran!
 
christiane59

christiane59

Mitglied
Beiträge
1.478
Super erklärt, vielen Dank dafür! Dieses Thema würde ich sehr gern irgendwo oben angepinnt sehen. Wenn ich darf, würde ich gern noch passende Automaten beitragen. Ich habe nämlich sehr lange gesucht, bis ich sie gefunden hatte. Der feine Unterschied zwischen 1P+N und 2P. Bei der Serie ABB202 bin ich endlich fündig geworden.
Meine sind diese:
LS-FI von vorn.jpg

20190403_220627.jpg

20190407_182854.jpg

Ich habe 2 Elektriker und einen Elektroingenieur in der Familie. Aber erst nachdem ich erklärt hatte, warum ich es so brauche, haben sie es verstanden. Im Auto sind halt andere Bedingungen und Notwendigkeiten als im Haus.
 
M

mikelgrey97

Mitglied
Beiträge
37
[
Super erklärt, vielen Dank dafür! Dieses Thema würde ich sehr gern irgendwo oben angepinnt sehen. Wenn ich darf, würde ich gern noch passende Automaten beitragen. Ich habe nämlich sehr lange gesucht, bis ich sie gefunden hatte. Der feine Unterschied zwischen 1P+N und 2P. Bei der Serie ABB202 bin ich endlich fündig geworden.
Meine sind diese:
Anhang anzeigen 9783

Anhang anzeigen 9784

Anhang anzeigen 9785

Ich habe 2 Elektriker und einen Elektroingenieur in der Familie. Aber erst nachdem ich erklärt hatte, warum ich es so brauche, haben sie es verstanden. Im Auto sind halt andere Bedingungen und Notwendigkeiten als im Haus.


Ich habe 2 Elektriker und einen Elektroingenieur in der Familie. Aber erst nachdem ich erklärt hatte, warum ich es so brauche, haben sie es verstanden. Im Auto sind halt andere Bedingungen und Notwendigkeiten als im Haus.[/QUOTE]
Super erklärt, vielen Dank dafür! Dieses Thema würde ich sehr gern irgendwo oben angepinnt sehen. Wenn ich darf, würde ich gern noch passende Automaten beitragen. Ich habe nämlich sehr lange gesucht, bis ich sie gefunden hatte. Der feine Unterschied zwischen 1P+N und 2P. Bei der Serie ABB202 bin ich endlich fündig geworden.
Meine sind diese:
Anhang anzeigen 9783

Anhang anzeigen 9784

Anhang anzeigen 9785

Ich habe 2 Elektriker und einen Elektroingenieur in der Familie. Aber erst nachdem ich erklärt hatte, warum ich es so brauche, haben sie es verstanden. Im Auto sind halt andere Bedingungen und Notwendigkeiten als im Haus.

Hallo Christane,

ich habe bei mir den selben wie bei dir nur als RCBO Version bei Ebay Kleinanzeigen Neu aus einer Labor Auflösung gekauft und werden den demnächst verbauen. Der RCBO ABB DS202C M C16 hat mich nur 25€ mit Versand gekostet.
Ich habe Glück gehabt nicht den normalen Ladenpreis bezahlt zu haben.
Wichtig ist wie auch Oben erwähnt!
2polig geschützt (LS) und 2polig Schaltend


Beispiel für ein nicht geeignetes Gerät:


ABB DS201 B10 A30 FI/LS-Schalter 6kA 1P+N Typ A B 10 30mA



Geeignete Geräte:

System pro M compact®
FI/LS-Schalter (RCBO) Typ A -25 ; Baureihe DS202C ; (wechsel- und pulsstromsensitiv)
FI/LS-Schalter * 2P ; Icn = 6 kA, B-Charakteristik, 2polig geschützt (LS) und 2polig schaltend


ABB ; B 6 ; 30mA ………………… DS202CA-B 6 /0,03 …………… ca. 92,00 €
ABB ; B10 ; 30mA ………………… DS202CA-B10/0,03 …………… ca. 92,00 €
ABB ; B13 ; 30mA ………………… DS202CA-B13/0,03 …………… ca. 92,00 €
ABB ; B16 ; 30mA ………………… DS202CA-B16/0,03 …………… ca. 92,00 €


System pro M ; System pro M compact®
FI/LS-Schalter (RCBO) Typ A ; Baureihe DS202CMA ; (wechsel- und pulsstromsensitiv)
FI/LS-Schalter * 2P ; Icn = 10 kA, B-Charakteristik, 2polig geschützt (LS) und 2polig schaltend


ABB ; B10 ; 10mA ………………… DS202CMA-B10/0,01 …………… ca. 133,00 €
ABB ; B13 ; 10mA ………………… DS202CMA-B13/0,01 …………… ca. 133,00 €
ABB ; B16 ; 10mA ………………… DS202CMA-B16/0,01 …………… ca. 133,00 €


ABB ; B 6 ; 30mA ………………… DS202CMA-B 6 /0,03 …………… ca. 121,00 €
ABB ; B10 ; 30mA ………………… DS202CMA-B10/0,03 …………… ca. 91,00 €
ABB ; B13 ; 30mA ………………… DS202CMA-B13/0,03 …………… ca. 121,00 €
ABB ; B16 ; 30mA ………………… DS202CMA-B16/0,03 …………… ca. 115,00 €
 
Zuletzt bearbeitet:
christiane59

christiane59

Mitglied
Beiträge
1.478
Danke für die Liste, sie wird manchem helfen. Es muss ja auch kein RCBO sein (FI/LS in einem, der nur 2 Plätze auf der Hutschiene verbraucht). So einen kleinen Unterverteilerkasten mit 4 Plätzen bekommt man meistens irgendwo unter, und die Einzelautomaten wie bei mir kosten auch als Neuware deutlich weniger. Bei ABB ist wie gesagt wichtig, die Serie 202 zu nehmen, weil nur bei dieser die Automaten 2polig prüfen und abschalten. Die Serie 201 prüft nur eine Leitung und schaltet im Fehlerfall beide ab. Da darf man sich nicht vom niedrigeren Preis irreführen lassen.
 
S

sergeant_kang

Mitglied
Beiträge
196
Theoretisch (und nur theoretisch) würde das doch mit der Serie DS201 ja auch funktionieren oder?
Angenommen es hat unterwegs zum Auto Verpolung stattgefunden. Die Sicherung bekommt die Phase auf N-Klemme. Die Fehlerstromabschaltung funktioniert aber genau so sicher und verhindert, dass der Strom sich einen anderen Weg findet, als durch die zweite Klemme in diesem Fall 1/2. Wenn aber der ganze Strom über die abgesicherte 1/2-Klemme zurück fließen muss, dann müsste doch auch bei Überlastung die Leitungsschutzsicherung zweipolig auslösen und die Spannung an Klemme N sicher trennen.

Habe ich da was Übersehen?

Wie oben geschrieben, sind es nur theoretische Überlegungen. Der FI/LS DS201 ist in unserem Fall nicht Normkonform und hat in den Fahrzeugen nichts zu suchen.
 
christiane59

christiane59

Mitglied
Beiträge
1.478
Habe ich da was Übersehen?
Also übersetzt meinst du, wenn der Fehler auf dem Hinweg nicht abgeschaltet wird, dann wird er es eben auf dem Rückweg.

Ich kann dir jetzt nicht vorrechnen, wieviele Millisekungen das vielleicht länger dauern würde, oder auf was für Ideen mancher Bastler im Wagen vielleicht kommt, aber ich habe da schon Schlimmes gesehen, installiert ohne Sinn und Verstand.

Die Grundlage für die Norm ist wohl, dass IMMER die Phase geprüft wird, genau wie im Haus. Und da man eine 50/50 Chance hat, sie bei einpoliger Prüfung zu erwischen, sobald irgendwo ein Schuko-Kontakt in der Zuleitung steckt: deshalb sagt die Norm, es müssen im Fahrzeug beide Leitungen geprüft, und im Fehlerfall automatisch beide Leitungen abgeschaltet werden.
 
M

mikelgrey97

Mitglied
Beiträge
37
Theoretisch (und nur theoretisch) würde das doch mit der Serie DS201 ja auch funktionieren oder?
Angenommen es hat unterwegs zum Auto Verpolung stattgefunden. Die Sicherung bekommt die Phase auf N-Klemme. Die Fehlerstromabschaltung funktioniert aber genau so sicher und verhindert, dass der Strom sich einen anderen Weg findet, als durch die zweite Klemme in diesem Fall 1/2. Wenn aber der ganze Strom über die abgesicherte 1/2-Klemme zurück fließen muss, dann müsste doch auch bei Überlastung die Leitungsschutzsicherung zweipolig auslösen und die Spannung an Klemme N sicher trennen.

Habe ich da was Übersehen?

Wie oben geschrieben, sind es nur theoretische Überlegungen. Der FI/LS DS201 ist in unserem Fall nicht Normkonform und hat in den Fahrzeugen nichts zu suchen.

Hallo @sergeant_kang

Hier im T4 Forum hat einer ein Oszilloskop benutzt um zu demonstrieren wie sich der von dir erwähnte RCBO verhält falls der Neutralleiter und Phase vertauscht sind und man einen einpoligen "RCD" nimmt.

https://www.t4forum.de/forum/index.php?thread/255097-220v-anlage-sicherungskasten-inkl-fi-schutzschalter/


der Schalter trennt schon zweipolig, aber er misst den Strom nur einpolig und schaltet den zweiten Pol zwangsläufig mit. Das ist in einer fixen Installation schon ok, nicht aber am Campingplatz, wenn ich eine Vertauschung von Phase und Neutralleiter nicht ausschließen kann, käme zu dieser Vertauschung noch ein Versagen der FI-Funktion hinzu, wäre die Installation im Fahrzeug nicht mehr geschützt. Der über den nur geschalteten N-Strang fließende Fehlerstrom wird nicht mehr abgeschaltet.
Ist aber ein 1+N-FI/LS falsch angeschlossen und die Phase wird über N geführt, erkennt der LS-Auslöser nur den rückfließenden Nutzstrom, aber nicht den Ableitstrom. Auf einer Ader, der tatsächlichen Phasenleitung, kann also ein zu hoher Strom auftreten.

Bei der Hausinstallation ist das anders. Da ist es eindeutig gegeben, dass alle fest installierten Sicherungen immer Phasenleiter trennen und von daher sind Doppelsicherungen, die also zusätzlich jeweils auch noch die andere Leitung trennen, überflüssig.

Wenn jeder Campingplatz eine völlig korrekte, vorgeschriebene Elektro Installation hätte (und der Camper die dazugehörige, vorgeschriebene Anschlussleitung, was so gut wie nie der Fall ist...), wären eigentlich weder Sicherungen, noch FI im WoWa nötig.

Da es diese Geräte mit zweifacher LS-Auslösung gibt, wird es auch einen Grund für ihren Einsatz haben.


Weitere Informationen:

Achtung Ableitströme! -

Wohnmobil Beratung,Wechselrichter VDE Normen

Hier die Norm dazu:

VDE 0100-721.430.101:
"Jeder Endstromkreis muss über eine Überstrom-Schutzeinrichtung, die alle aktiven Leiter des Stromkreises abschaltet, geschützt sein"
VDE 0100-721.537.2.1.1:
"Für jede unabhängige elektrische Anlage muss ein eigener Haupttrennschalter vorgesehen werden, der alle aktiven Leiter abschalten muss, und der so angeordnet sein muss, dass eine Bedienung im Caravan leicht möglich ist. In einer Anlage mit nur einem Endstromkreis darf als Trennschalter die Überstrom-Schutzeinrichtung verwendet werden, vorausgesetzt, diese erfüllt die Anforderungen für das Trennen."
 
oskar

oskar

Mitglied
Beiträge
133
Vielen Dank für die Bemühungen dieses Thema hier immer wieder mal ausführlich zu erklären.

Ich bin auf diesem Gebiet Laie mit einem gefährlichen Halbwissen und einer niedrigen Hemmschwelle mich an solche Dinge zu wagen.
Und obwohl ich weiß was ein FI macht und was ein faradayscher Käfig ist, war mir die Gefahr, die von einem "einfach mal so" ins Auto gelegten Verlängerungskabel ausgeht, anfangs unklar.
Da bin ich um die ausführlichen Erklärungen die ich hier zu dem Thema gefunden habe froh und dankbar.

Für mich ist auch völlig klar, dass ich mich bei dem Thema, an die hier so schön übersichtlich gezeigten und erklärten Regeln halte.
Eine Eigengefährdung würde ich gerade noch akzeptieren - eine Fremdgefährdung ist für mich ein absolutes No-go.
Zumal sich die Kosten für einen 2-polig arbeitenden FI (ich hoffe der Begriff passt so) und die adäquate Verkabelung wirklich im Rahmen halten.

Umso mehr wundert es mich, dass diese Dinge immer wieder in Frage gestellt werden und die Frage auftaucht ob dies oder jenes nicht einfacher und damit vielleicht auch 5.-€ billiger zu lösen wäre.....

Wer hier im Forum aufmerksam mitliest merkt schnell wie viel Wissen hier vorhanden ist und - das gefällt mir am besten - auch gerne geteilt wird.

Ich fände darum folgendes gut:
Du willst einen Landstromanschluss für deinen Camper?

Dann nutze die Suchfunktion, lese dir die Posts aufmerksam durch, freue dich über die fast fertigen Material- bzw. Einkaufslisten, setze das um und vielleicht bedankst du dich bei denen die dir so selbstlos geholfen haben.

Du denkst du weißt das besser oder kannst auf Sicherheit verzichten?
Dann setz deine Lösung um - aber bitte bitte bitte lass die Fachleute hier damit in Ruhe.....
Sonst haben die vielleicht eines Tages keine Lust mehr dazu, denen die ihr Hilfe annehmen und zu schätzen wissen, zu helfen.
Danke

-Klugscheißmodus aus-
 
hal23562

hal23562

Mitglied
Beiträge
945

@mikelgrey97 Ich schließe mich allen lobenden und anerkennenden Rückmeldungen zu deiner wirklich tollen Zusammenfassung eines wahrhaft ernstzunehmenden Themas an. Besser geht nur schwer! Großes Dankeschön für deine wertvolle Arbeit.

Gruß aus Lübeck - HAL
 
R

renoa

Neues Mitglied
Beiträge
9
Ich habe zum Strom im Auto noch eine Frage an die Fachleute. Ich benutze in meinem Berlingo eine Powerbox (PowerOak) mit zwei 230 V-Dosen. Geladen wird die Power Box durch ein Solarpaneel auf dem Dach oder mit dem 12 v Bordstrom. Benötigt man für die Powerbox einen Fi? Der Schutzleiter ist ja eigenlich auch keine echte Erdung. Was meinen die Fachleute dazu?
 
christiane59

christiane59

Mitglied
Beiträge
1.478
Benötigt man für die Powerbox einen Fi?
Nein, brauchst du nicht. Du darfst allerdings nur ein Gerät an jede vorhandene Schukodose in der Powerbox anschließen. Keine Verlängerung, Verteilung oder gar Einspeisung über eine Außensteckdose in die Stromversorgung des Autos. So lange du dich daran hältst, ist der Wechselrichter sicher.
 
B

bendh

Mitglied
Beiträge
381
Ein FI schützt auch nur wenn du nicht direkt die beiden Leitungen P und N der Steckdose gleichzeitig berührst. In diesem Fall fließt nämlich kein Fehlerstrom.
 
C

Combo_Jaxx

Neues Mitglied
Beiträge
7
Auch wenn ich das einen Fachmann ausführen lasse, würde ich doch gern nachvollziehen können, wie was funktioniert. Daher noch mal ganz blöd nachgefragt:

Von der fest verbauten CEE-Einspeisedose geht doch nur ein Kabel mit drei Einzelsträngen ab (brauner Leiter, blaue Null und grüngelber [edit] Schutzleiter (natürlich nicht "Phase" ;-)) - wie kriegt man das auf die vier Anschlüsse an Christianes FI/LS-Kombi verkabelt? Ich kann's mir grad nicht vorstellen... *betreten guck*
 
Zuletzt bearbeitet:
M

mikelgrey97

Mitglied
Beiträge
37
Auch wenn ich das einen Fachmann ausführen lasse, würde ich doch gern nachvollziehen können, wie was funktioniert. Daher noch mal ganz blöd nachgefragt:

Von der fest verbauten CEE-Einspeisedose geht doch nur ein Kabel mit drei Einzelsträngen ab (brauner Leiter, blaue Null und grüngelbe Phase) - wie kriegt man das auf die vier Anschlüsse an Christianes FI/LS-Kombi verkabelt? Ich kann's mir grad nicht vorstellen... *betreten guck*
@christiane59 hat einen RCD oder auch FI heutzutage genannt.
Dieser hat zwei Klemmen.
Eine Klemme für Neutralleiter ( blau) und eine für die Phase (braun).
Von diesen Klemmen geht man nun zum Leitungsschutzschalter.
Dieser ist bei Christiane zweipolig und sichert sowohl Neutralleiter und Phase ab.
Falls einer von beiden Auslöst sind diese noch durch eine Brücke verbunden das es allpolig beide „Stromkreise abschaltet.

Ich habe eine Kombination aus der Art welche Christiane benutzt und deshalb nur zwei Reihen und Anschlüsse
Medium 1739 anzeigen
 
C

Combo_Jaxx

Neues Mitglied
Beiträge
7
Danke :) - leider kann ich das Foto nicht ansehen... (?)
 
christiane59

christiane59

Mitglied
Beiträge
1.478
@christiane59 hat einen RCD oder auch FI heutzutage genannt.
Dieser hat zwei Klemmen.
Eine Klemme für Neutralleiter ( blau) und eine für die Phase (braun).
Von diesen Klemmen geht man nun zum Leitungsschutzschalter.
Dieser ist bei Christiane zweipolig und sichert sowohl Neutralleiter und Phase ab.
Falls einer von beiden Auslöst sind diese noch durch eine Brücke verbunden das es allpolig beide „Stromkreise abschaltet.

Genau. Und der von draußen ankommende grüngelbe Schutzleiter (PE) geht im Sicherungskasten direkt auf eine Verteilerklemme, von wo er mit einer dickeren Leitung (bei mir 4 mm) an einen Massepunkt der Karosserie angeschlossen ist.Die Schutzleiter-Abgänge zu den Steckdosen sind ebenfalls an der Verteilerklemme angeklemmt.
 
Thema: Strom ins Auto 3 / 230V im Auto
Oben