2011er NV200 Umbau zum Camper

Diskutiere 2011er NV200 Umbau zum Camper im Forum Nissan NV200 im Bereich ---> Die Fahrzeuge - Hallo Zusammen seit geraumer Zeit lese ich viele Beiträge in diesem Forum. Vor etwas mehr als einem Monat haben wir dann auch einen Occasion...
Jama333

Jama333

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@hondansx sorry für die späte Antwort. Aufgrund eines familiären Zwischenfalls war ich nicht sehr aktiv hier die letzten 4 Wochen.
Ich habe den gesamten Hauptrahmen mit 40x20 Profilen gebaut (siehe meine Fotos). Eine genaue Liste habe ich nicht, da ich vieles direkt beim Lieferanten geholt habe ohne offizielle Bestellung.

Ein grobe Überisicht hier:
  • Aluprofile 40x20 ca. 12 Meter inkl. Verschnitt (habe etwas noch für meine Seitenkonstruktion benötigt) hängt aber letztlich davon ab wie der Aufbau konzipiert wird und wie man zuschneiden kann. Ich habe 2 Meter Stücke gekauft und dann selber geschnitten.
  • Aluprofile 20x20 ca. 4 Meter. Vorallem für Halterungen und Kleinaufbauten.
  • Winkelsets (Passender Winkel, inkl. Nutenstein, Schrauben und Abdeckung). ca. 40 Stück (hier lieber 40x40 nehmen für die Grundprofile, sind etwas stabiler als die 20x20). Genaue Zahl hängt vom Aufbau ab, kann aber einfach bei der Planung berechnet werden).
  • Nutenstein und passende Schrauben (viele, lieber zu viel bestellen, man kann alles mögliche mit den Dingern an den Profilen anschrauben).
  • Profilabdeckungen (werden in das Nutprofil eingelegt zur optischen Verschönerung). Genügend kaufen, sind nicht teuer.
  • Verbindungsplatten: Das sind kleine Platten mit den entsprechenden Bohrungen im richtigen Abstand um z.B. zwei Profile die aneinanderliegen zu verbinden. Davon habe ich wohl eine Handvoll verbaut. Können auf selber gemacht werden, der Aufwand wars mir aber nicht wert.
  • Profilabdeckkappen: Zum verschliessen der Profilenden, Anzahl ist abhängig vom Aufbau und kann auch einfach berechnet werden bei der Konstruktion.
  • Winkel: Jedoch nicht die Profilverbindungswinkel mit der diagonalen Verstärkung sondern einfach Winkel, diese eignen sich gut um andere Dinge an den Profilen zu befestigen (Möbelverschlüsse, Holzplatten, etc.).
Das ist wohl keine abschliessende Liste aber die wichtigsten Dinge sind aufgelistet.

Gruss in die Runde.
Astvaldur

P.S. heute gehts zur Abnahme meines Campers, mal schauen wis raus kommt. Danach poste ich den aktuellen Stand des Ausbaus.
 
Jama333

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Und schwups di bups ist es 2018.

Ein frohes Neues Jahr in die Runde:bier:. Aufgrund meherer familiärer und gesundheitlicher Vorfälle war ich nicht sehr aktiv die letzten Monat hier, bei meinem Camper aber schon.

Mittlerweile habe ich die offizielle Zulassung als Wohnwagen erhalten (in Liechtenstein), leider lief das nicht ganz so rund wie gedacht.

Wieso wollte ich eine WoMo Zulassung überhaupt? Darüber habe ich mir viele Gedanken gemacht und wenn man das WWW so durchstöbert, dann findet man duzende Gründe dafür und dagegen. Hier deshalb meine subjekitven Gründe für die Entscheidung es zu versuchen. Eines vorab, der Umbau dient dazu, für längere Zeit auf Reisen zu gehen mit dem Fahrzeug und dies nicht nur in Europa, los gehts in rund 3 Monaten.

Der erste Grund ist die Versicherung, da ich ein 6 Jahre altes Fahrzeug habe, deckt die KFZ Versicherung hier nur noch den Zeitwert, dieser liegt mit dem jetzigen Umbau auber weit unter dem hineingesteckten Kapital. Die Zulassung als Womo ermöglicht es mir, das Fahrzeug zum jetzigen Wert zu versichern, d.h. sollte dem Fahrzeug jetzt etwas passieren, ist die Versicherungssumme hoch genug um ein gleichwertiges Fahrzeug mit entsprechender Ausstattung wieder zu erhlaten. Ohne WOMO Zulassung ist dies nur teilweise möglich. Die etwas höhere Prämie kompensiert sich fast wieder mit den günstigeren Steuern.
Der zweite Grund sind internationale Versicherungen und die internationale Verschiffung. Viele Versicherungen, insebsondere für die USA und Kanada haben vereinfachte Verfahren für Fahrzeuge die als WoMo zugelassen sind. So ist es z.B. sehr schwierig eine Versicherung für ein normals Auto für Kanada zu erhalten wenn man nicht über die USA einreist, reist man aber über die USA nach Kanada ein, kriegt man ein Visaproblem, da Kanada nicht als Ausreiseland für die USA gelten. Desweiteren kann man ein als WoMo zugelassenes Fahrzeug als solches Verschiffen und entsprechend die Einrichtung drinnen lassen, bei gewissen Reederein müssen die Fahrzeuge sonst leer sein.

Für mich zwei Gründe es zu versuchen.

Beim ersten Anlauf klappte es leider nicht. Zwar wurden alle Umbauten inkl. Drehkonsolen einwandfrei abgenommen (Zoom hat da wirklich ganze Arbeit geleistet), jedoch wurde mir die WoMo Zulassung verwehrt aufgrund der nicht fest eingebauten Kochmöglichkeit. Jetzt wird man sagen, weiss man doch wenn man die Foren und so liest - jein - sage ich. Ich habe extra vorab gefragt und mir die Liste mit den nötigen einbauten zusenden lassen. Der zuständige Herr hat es aber leider verpasst mir das Original zu senden, sondern lediglich einen Screenshot. Leider fehlten dort zwei Sätze die ganz unten auf dem entsprechenden Merkblatt standen, nämlich das die oben genannten Kriterien (Kriterien für die Zulassung als WoMo) nur dann anerkannt werden, wenn sie fest eingebaut sind. Na toll, da fragt man extra und explizit an und kriegt nicht die vollen Infos. Entsprechend verärgert ging ich wieder nach Hause.

Alles halb so wild, Kreativität hochgefahren und eine Lösung gefunden. Jetzt ist es halt eine Kochbox die in einem Auszug (wo vorher die Kühlbox war) fest eingebaut.

Beim zweiten Termin war dann der Prüfer doch beeindruckt was ich da so alles umgebaut habe und jetzt habe ich die Zulassung als WoMo.
 
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Jama333

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So und nun ein paar Bilder des "fertigen" Campers. Wie gesagt, und viele hier wissen, ist ein Camper nie fertig. Und so gibt es noch viele Dinge die ich sowieso noch machen muss, die aber nicht notwendig waren für die Abnahme und Dinge die mir nicht passen und ich noch anpasse.

Ich habe den hinteren einzelnen Sitz dauerhaft entfernt und somit habe ich vier Sitzplätze (ist jetzt so zugelassen). Mit den beiden Drehsitzen hat es überraschend viel Platz. Hier ist noch anzumerken, dass wir zu Zweit unterwegs sein werden. Für zwei hat es seeeehr viel Platz (kommt natürlich auf den Vergleich drauf an :D.


Unter dem Fahrersitz ist die Airtop 2000 eingabut (hat sich schon bei Minus 10 Grad Aussentemperatur bewährt, cooles Ding).


Die umgelegte Rückbank dient als Stütze für das Bett.

Zusätzliche Holzstützen machen es auch bei sehr dünner Holzplatte (6mm) absolut stabil. Die diversen Platten und Stützen sind multifunktional, d.h. sie können auch als Tisch im und ausserhalb des Fahrzeuges verwendet werden.


Man soll natürlich bequem liegen, vorallem da dies unser "zu Hause" für längere Zeit sein soll.


Aufgebaut sieht dass dan so aus:


Natürlich gibt es viel Stauraum:
Das Fach für die Frischwassertanks kann auch schnell als zusätzlicher Stauraum benutzt werden.


Ein vom Bett aus zugängliches, geräumiges Staufach ist auf der Seite angebracht.

Anschlüsse für Kleingeräte, Lichtschalter etc. sind in einem kleinen Schränkchen "versteckt".

Das Waschbecken ist in einen ausziehbaren Tisch integriert und seitlich im Möbel verstaut.

Und in ausgeklapptem Zustand dann so.


In den letzten zwei Monaten haben wir das Fahrzeug in dieser Konstruktion ausgiebig getestet. Wie das so ist, ergeben sich einige Dinge die noch angepasst werden müssen. Ich habe also noch einige Dinge die noch um- oder eingebaut werden. Nicht abschliessend:

  • Waschbecken kommt raus und wird durch mobiles System ersetzt mit Frischwassertank.
  • Stauraumkonzept braucht noch einige Anpassungen um den Raum ideal ausnutzen zu können.
  • Zweitbatterie muss fertig installiert werden, ebenso die 230V Bordversorgung (Kabel sind verlegt, muss aber noch alles eingebaut und angeschlossen werden).
  • Solarmodul: Anschluss ist bereits in Betrieb aber muss noch anders installiert werden für ein einfacheres Handling.
  • Seitentüre und Hecktüren werden noch isoliert und mit Velours verkleidet.
  • Vorhang zur Fahrerkabine kommt noch rein.
  • Diverse Kleinigkeiten die ich aber dann zeige, wenn sie wirklich umgesetzt sind, denn wie ist es so schön - Ideen sind viele da, Zeit sie umzusetzen viel zu wenig.
 
LuggiB

LuggiB

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Hi Jama,
erst mal ein Gutes Neues Jahr ... aber wenn man schon bald auf große "Fahrt" geht, dann kann das Jahr nur gut werden ! :D:D:D
Ein schöner Ausbau mit interessanten Details. :glueckwunsch: WIe du schon beim Waschbecken festgestellt hast, zeigt sich erst im "Reisealltag" was sonst noch verbessert werden kann.

Ich wünsche euch eine ganz tolle Tour mit interessanten Begegnungen & unvergesslichen Momenten !!!
 
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mawadre

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Hinweis für spätere Leser: gerade habe ich gelernt, dass Du Deinen Camper nach Liechtensteiner Recht (scheinbar vergleichbar Schweiz) zum Wohnmobil zugelassen hast. Die Regeln für Versicherung, Steuern, Zulassung, Umbau und Umfirmung zum WoMo unterscheiden sich natürlich im Detail bis komplett anders von denen anderer Länder (D, AT etc.)
 
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mikerduew

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Herzlichen Glückwunsch, sieht nach einer tollen und durchdachten Lösung aus. Beneide dich um dein handwerkliches Geschick lg Mike
 
panchito

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Hallo Jama333,
alles sehr spannend und hilfreich. Danke für Deine ausführliche Doku. Leider habe ich derzeit noch keine eigene Garage und Werkstatt ( bauen wir gerade ) aber viel größer ist hier das Problem der Beschaffung. Alles dauert lange und Sachen wie Sprühkleber bekomme ich hier icht auf die Insel. Heißt warten bis wieder eine Beiladung komplett ist. Aber ich werde mir wohl die Mühe machen und ebenfalls den Wagen entkleiden und isolieren. Ich habe aber zumindest schon mal die Sitzkonsolen und den Getriebetunnel mit Filz beklebt. Sieht angenehmer aus.
 

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panchito

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Auf welcher Insel baut Ihr denn? Uns hat bisher Gomera am besten gefallen.
Auf La Palma Ostseite. Haben 10 Jahre Westseite hinter uns, was uns dann irgandwann zu trocken und sonnig war. Klingt blöd, ist aber so. Wenn Gomera nicht noch kleiner wäre, wäre es eine Alternative.
 
LuggiB

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Leider habe ich derzeit noch keine eigene Garage und Werkstatt ( bauen wir gerade )
Hi Panchito,
falls du Bedarf hast, in Puntagorda gibt es einen seriösen Handwerksbetrieb mit deutschem Qualitäts - Verständnis. Seit ca. 28 Jahren ansässig, ursprünglich nur Schreinerei, mittlerweile durch 3 erwachsene Söhne um weitere Baugewerke erweitert. Schau mal hier: www.manufacto.es
 
Jama333

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So, nach mittlerweile einem Jahr seit ich den Camper "fertig" umgebaut habe und mehr als 10 Monaten in dem wir nun in dem Camper leben und die Welt bereisen reiche ich mal ein paar Eindrücke weiter.

Zuerst noch eine Ergänzung: In einem anderen Beitrag habe ich nun noch meine Lösung mit dem Solarmodul und der dazugehörigen Installation beschrieben: Hier der Link.

Und hier ein paar Gedanken zum Umbau:
  1. Insgesamt hat sich unser Konzept für unsere Art zu Reisen absolut bewährt, der fixe Umbau gegenüber einer Reiseboxlösung hat sich für uns bewährt.
  2. Die Drehsitze sind absolut spitze. Sie geben extra Raum im Fahrzeug und ermöglichen auch bei regnerischen Tagen, dass man sich zu Zweit im Fahrzeug aufhalten kann inkl. Kochen und Essen.
  3. Als absolute Goldperle hat sich die Standheizung bewährt. Manchmal einfach um am Morgen im Warmen aufzustehen aber manchmal auch um bei -15°C am Polarkreis in Norwegen die Nacht zu verbringen.
  4. Das Stromkonzept mit Zweitbatterie und 300W Wechselrichter hat sich bewährt und macht uns bei Bedarf auch mehrere Tage unabhängig auch wenn wir das Fahrzeug nicht bewegen.
  5. Die Kompressorkühlbox hat bisher anstandslos ihren Dienst verrichtet und das Bier (und alle anderen essentiellen Lebensmittel) kühl gehalten auch bei über 30° C in der Wüste von Kalifornien (ja da kann es noch wärmer werden, wir waren allerdings im Winter dort).
  6. Ich würde künftig nicht mehr das Froli System nehmen für die Matrazenunterlage sondern eine Matrazenlösung nehmen bei der der Rost in der Matraze eingenäht ist. Macht das Handling wesentlich einfacher und spart meherer Handgriffe täglich. Das Frolisystem ist zwar bequem, aber ungeeignet in dieser Verwendung wie wir es einsetzen.
  7. Die Matratze ist zwar superbequem, jedoch genau auf Hüfthöche geschnitten für das Zusammenklappen, dies kann unbequem werden in der Nacht wenn sich die Matraze verschiebt. Nächstesmal werde ich darauf achten, dass die Schnitte anders liegen oder eine Matraze wählen die gar nicht geschnitten ist.
  8. Als ein grosses Problem hat sich die Feuchtigkeit herausgestellt. Zwei Personen mehrere Tage bei hoher Luftfeuchtigketi im Fahrzeug und überall setzt sich Feuchtigkeit ab. Wir haben das Problem, dass teilweise unbehandeltes Holz zu schimmeln begonnen hat. Als besonders problematisch stellten sich dabei die Kältebrücken heraus, also dort wo blankes Metal (oder Glas) von innen mit der warmen Luft und aussen mit der kalten Luft in berührung kommt. Dort bildet sich Kondenswasser. Wie ich beschrieben habe, habe ich viel Zeit in die Isolation investiert, dies hat sich bewährt, überall dort wo ich die Isolation drauf habe bildet sich kein Kondenswasser. Ich habe an vielen Stellen auch nur 5mm drauf, das reicht schon zur Verhinderung der Kondenswasserbildung. Was würde ich also anders machen? Auch bei den Türen und hinter dem Ausbei in den Seitenwänden 5mm Isolation drauf tun und definitiv gut drauf achten, dass, solte sich trotzdem Kondenswasser bilden, dies auch ablaufen kann.
  9. Ebenfalls unpraktisch sind die Fensterisolationsdinger. Zwar sind sie unverzichtbar, da sie einen spürbaren Temperaturunterschied (in beide Richtungen) bringen. Das Handling ist aber absolut unpraktisch. Wir haben sie mit Saugnäpfen oder Druckknöpfen montiert. Beides hält nicht immer und fällt immer mal wieder runter oder wird ausgerissen. Diese Lösung funktioniert sicherlich gut wenn man den Camper nur ab und an braucht, beim täglichen Einsatz stellt sich dies aber als unpraktisch raus. Eine wirkliche Alternative habe ich aber auch noch nicht gefunden.
  10. Leveldinger :-D. Ok, es gibt verschieden Ausdrücke dafür und verschiedene Modelle. Kurzum, es geht darum, den Camper bei leichter Neigung mittels auffahren auf ein Keil (oder Ähnliches) wieder horizontal auszurichten. Wir haben die Dinger fast täglich im Einsatz und schätzen es sehr in der Nacht ohne Blut im Kopf oder den Beinen zu schlafen - also ich mein, ohne zuviel Blut im Kopf oder den Beinen - ihr wisst schon was ich meine.
  11. Das Stauraumkonzept hat sich ebenfalls gut bewährt. Obwohl man nie genaug Stauraum hat - oder anders herum, immer zu viele Dinge.
Wiegesagt, alles in allem sind wir sehr zufrieden mit dem Umbau und vieles würde ich wieder so machen.

Wenn ihr unseren Reiseerlebnissen folgen wollte findet ihr den Blog hier: Trotti BrumBrum
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Liebe Grüsse aus dem aktuell verschneite Utah in den USA!
 
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Rolf1

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Hallo,
danke für Deinen interessanten Erfahrungsbericht.

Feuchtigkeit lässt sich nicht komplett vermeiden. Es gibt Menschen, die sich einen automatischen Lüfter einbauen, die Fenster / Dachluken ständig auflassen oder die Heizung im Lüfterbertrieb laufen lassen (sofern diese Funktion vorhanden ist, haben nicht alle).
Ich selbst bin jemand, der die o.g. Dinge nicht beachtet, gerne auch innen kocht und daher eine ähnliche Feuchtigkeitssituation hat.

Wobei mir nie was verschimmelt ist, aber das liegt daran, dass ich immer Ausbauten aus geeignetem Material hatte. Normalerweise nimmt man ja z.B. Pappelsperrholz oder anderes (wasserfest) verleimtes Holz mit einer Deckschicht aus z.B. Melaminharz (sofern man Holz nimmt). Der Nachteil ist dann, dass sich erst recht noch mehr Feuchtigkeit auf den Oberflächen absetzt, da diese die Nässe nicht aufnehmen (im Gegensatz zu unbehandeltem Holz). Aber es schimmelt dann nicht.
Ich meine aber, dass man auch offenporiges "Rohholz" mit entsprechenden Mittelchen so behandeln kann, dass es trotz Feuchtigkeitsaufnahme nicht schimmelt. Klar, verziehen tut es sich dann doch und ggf. kann es sein, dass dann eine Tür klemmt o.ä.

Für die Decke und ggf. die Wände gibt es im Ausbauerbedarf so eine spezielle stoffige, weiche Stretch-Verkleidung, die als letzte Schicht über die Isolierung kommt. Das Zeug nimmt Feuchtigkeit auf (wird also nass), trocknet dann aber auch wieder und schimmelt nicht. Ich denke, das ist extra als Feuchtigskeitsausgleich gedacht.

Diese Fensterisomatten finde ich auch unpraktisch. Es gibt ja auch welche, die mit Magneten funktionieren anstatt Saugnäpfen, aber wirklich pratisch sind auch die nicht.
Die beste Lösung sind richtige Camping-Isofenster mit integriertem Rollo. Normale Fenster sind dafür nicht gedacht und die werden immer feucht, egal ob mit oder ohne Isomatte. Für manche Fanrzeuge gibt es für das Führerhaus auch Außenisolierungen, aber wer hat schon Lust, diese zu montieren...
Ich tendiere daher in Deinem Fall zu richtig dicken Wintervorhängen (innen natürlich). Die schiebst Du auf und zu und haben ihren festen Platz. Müssen dann nirgends verstaut werden. Es gibt esprechende Vorhangs"gummis" und -schienen für diesen Zweck. Diese können z.B. auch oben an Front-und Seitenscheiben umlaufend montiert werden.

Das ganze in Kombination mit einer guten Heizung (welche Dir die Feuchtigkeit dann auch wegpustet) klappt ganz gut.

Rolf
 
letstry4

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Die Matratze ist zwar superbequem, jedoch genau auf Hüfthöche geschnitten für das Zusammenklappen, dies kann unbequem werden in der Nacht wenn sich die Matraze verschiebt. Nächstesmal werde ich darauf achten, dass die Schnitte anders liegen oder eine Matratze wählen die gar nicht geschnitten ist.

Das Feuchtigkeitsproblem hatte ich Anfangs auch. Meine Konstruktion ist ohne Lattenrost mit einer Standardmatratze viergeteilt auf Siebdruckplatte. Nach einer Übernachtung kräftig Feuchtigkeit zwischen Matratze und Platte. Gelöst habe ich das Problem mit aufgeklebten bzw. getackerten hochflorigen Kunstrasen auf den Platten. Seitdem dort keine feststellbare Feuchtigkeit mehr und das verrutschen der Matratzenteile auch wesentlich verringert.

Das mit der Standheizung kann ich zu 100% bestätigen. Nie mehr ohne!
 
LuggiB

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Für die Decke und ggf. die Wände gibt es im Ausbauerbedarf so eine spezielle stoffige, weiche Stretch-Verkleidung, die als letzte Schicht über die Isolierung kommt. Das Zeug nimmt Feuchtigkeit auf (wird also nass), trocknet dann aber auch wieder und schimmelt nicht. Ich denke, das ist extra als Feuchtigskeitsausgleich gedacht.
Das interessiert mich & andere sicher auch? Hat das schon jemand in unserem Kreis verbaut ??? Ich meine, das kommt aus dem "Yachtbau" ! Soll angeblich sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen & dann wieder abgeben können ! Wäre ideal ! Vielleicht weiss ja ein Leser näheres & kann Auskunft geben !
 
Jama333

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Hallo @Rolf1

Isovelour habe ich über weite Teile im Fahrzeug verbaut. (siehe meine Beiträge weiter oben). Zusammen mit den 5 mm Isolation darunter funktioniert dies wunderbar. Das Problem der Feuchtigkeit kann wie folgt in zwei Dinge aufgeteilt werden.

1. Kondenswasserbildung:
Überall dort wo eine Metall- oder Glasfläche von aussen mit kalter und innen mit warmer Luft in Berührung kommt bildet sich Kondenswasser. Prädestiniert sind die Fenster und Metallwände die nicht isoliert sind, z.B. in den Türen oder auch im hinteren Berech seitlich. Wir haben am Morgen einfach kurz die Scheiben abgewischt und evtl. die Standheizung eine Weile voll aufgedreht oder auf die Sonne gewartet dann kriegt man dies wieder weg. Hier hilft evt. die Methode von @Evie mit den Aussenisovorhängen die er magnetisch anbringt.

2. Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit im Fahrzeug nachhaltig zu senken ist sehr schwierig, vorallem wenn die Luftfeuchtigkeit draussen auch hoch ist (regnerische Tage oder tropisches Klima). Ich habe die Luftfeuchtigkeit bei uns aufgezeichnet und teilweise hatten wir über zwei oder drei Wochen über 85% Luftfeuchtigkeit im Fahrzeug ohne diese signifikant senken zu können. Hier kommt es nun darauf an, dass die Materialien damit klar kommen. Das meiste Holz das ich verbaut habe ist mit einem Naturöl behandelt, d.h. hier kann es vorkommen, dass sich das Holz etwas verzieht, Schimmeln tut es aber nicht. Allerdings habe ich ein paar Holzteile die als Unterkonstruktion dienen welche ich nicht behandelt habe (war halt zu faul), und diese haben nun etwas Schimmel angesetzt. Ausserdem ist alles was sonst Feuchtigkeit aufnimmt gefährdet (z.B. Kleider, Vorhänge, Decken etc.). Kleider, Decken etc. werden regelmässig gelüftet, kein Problem hier. Die gesäumten Ränder der Isofenstermatten allerdings haben auch etwas Schimmel angesetzt, konnten wir aber grössentteils wieder entfernen. Isovelour im Fahrzeug ist absolut kein Problem. Matraze auch nicht, da sie ja auf dem Froli aufliegt und somit gut unterlüftet ist.

Man kann beides im Griff haben, man muss einfach darauf achten. Ich habe es einfach total unterschätzt wie viel Feuchtigkeit sich im Fahrzeug ansammelt. Ist halt kein isoliertes Wohnmobil sondern immernoch ein Auto.
 
janosch

janosch

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Das meiste Holz das ich verbaut habe ist mit einem Naturöl behandelt, d.h. hier kann es vorkommen, dass sich das Holz etwas verzieht, Schimmeln tut es aber nicht. Allerdings habe ich ein paar Holzteile die als Unterkonstruktion dienen welche ich nicht behandelt habe (war halt zu faul), und diese haben nun etwas Schimmel angesetzt.
Dazu ein kleiner Tipp (du selbst weißt es sicher, aber für Nachlesende): Mit Leinöl behandeltes* Holz wird feuchtigkeitsabweisend. Das trocknende Öl verharzt und bildet dadurch eine feuchtigkeitsabweisende Schutzschicht. Mit Orangenöl oder Citrusterpen (Handelsname auch „Zitronenöl“) vermischt, wird das Leinöl zur Firnis, dringt dann leichter ins Holz ein und die nichtharzenden Ölbestandteile verflüchtigen sich schneller. Riecht auch angenehm (leider nicht dauerhaft).

Bei Holzbläsern (also Musikern, die ihren warmen Atem in kältere Instrumente aus Holz hineinblasen, wodurch sich im Instrument Kondenswasser bildet), ist das eine gängige Methode des Holz- und damit Instrumentenschutzes. Bei meinen Klarinetten mache ich das etwa alle halbe Jahre.

*Behandlung: einstreichen, überflüssiges Öl abwischen, gut trocknen lassen (1 Tag). Bei Bedarf mehrmals wiederholen. Sicherheitshinweis: den ölhaltigen Abwischlappen entweder auswaschen, verbrennen oder kühl und luftdicht lagern – sonst Gefahr der Selbstentzündung!
 
helmut_taunus

helmut_taunus

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Hallo,
nach der Theorie hilft selbst bei aussen feuchter Luft, wenn man
- innen heizt und die Innenluft rauslueften kann
- wenn man trockene Luft hereinholt, dabei die feuchtwarme Luft herausschickt
.
Ganz einfach, nur wissen und tun, ist Trockenhalten bei voller Sonnenhitze und bei kuehl-trockenem Wetter. Querlueften und warten, stundenlang beim Parken leicht offene Fenster, alles feucht-gewordene dabei luftig aufhaengen / schraegstellen / unterlueften.
.
Doch es gibt schwierigere Situationen:
Innen heizen schliesst sich mit Tropenluft aus, zu warm wenn man drin sein will.
Bei feucht-kaltem Nebel waers noch eher denkbar innen zu trocknen.
Standheizung hat nicht jeder, offene Gasflamme ist nicht nur gefaehrlich, sondern erzeugt selber neue Feuchte.
Die Klimaanlage beim Fahren trocknet die Luft (oberhlb von ca 5 Grad plus) doch nicht jede Klima belueftet den Innenraum eines Kastens.
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Hilfreich waere auch, die Feuchte als Gegenstand zu sehen. Feuchte besteht aus Wassertropfen in der Luft, in der Matraze, im Handtuch. Wasser-TROPFEN ist falsch, die Vorstellung hilft dennoch.
Man fasst den Gegenstand Wasser an, der in der Luft rumfliegt.
Abkuehlen bringt Wasser aus der Luft an die Umgebung.
Ab bestimmter Mengen eben auch tropfendes Kondenswasser.
Aufheizen bringt Wasser von der Umgebung in die Luft.
Warme Luft dann rauslueften traegt Wasser(tropfen) heraus.
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Wischt man innen feuchte Fensterscheiben mit einem Lappen ab und haengt dann den Lappen zum Trocknen im Auto auf, befinden sich die Wassertropfen immer noch innen. Die Scheiben sind trockener, das Auto innen davon noch nicht. Den Lappen draussen auswringen bringt das Wasser raus. Dafuer muss der Lappen klein sein, so dass er auch richtig nass wird, und draussen tropfen kann. Ein grosses leicht feuchtes Handtuch vom Fensterwischen kann man nicht auswringen.
.
Umgekehrt hilft es, bei einem total nassen Teil die Oberflaeche zu vergroessern, damit mehr Luft ran kann. Die muss natuerlich wenn innen dann auch durch den Wagen stroemen. Es funktioniert auch aussen auf der Leine. Beispiel, man waescht ein wenig Waesche ganz nass, bissl auswringen und trocknen. Hier hilft es, das Waeschestueck in ein trockenes Handtuch einzurollen, je nach Stoff sogar mit dem Handtuch gemeinsam wringen. Empfindliches nur einige Zeit auflegen. So kommt viel von der Naesse in das Handtuch. Haengt man beides auf, verschwindet (=trocknet) das vorher in dem gewaschenen Teil vorhandene Wasser wegen der groesseren Oberflaeche aus beiden Teilen vergleichsweise recht schnell.
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Wie war der Zusammenhang von Theorie und Praxis?
In der Theorie stimmen Theorie und Praxis ueberein, in der Praxis nicht immer.
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Gruss Helmut
 
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