Tempolimits in der Schweiz

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zooom

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Ich bekam gerade einen Verdienstorden aus der Schweiz für vorbildliches Verkehrsverhalten: Mit 67 in der 60er Zone geblitzt, abzüglich 5km/h , Geschwindigkeitsüberschreitung 2 (!) km/h, macht CHF 40.- . Das ist mehr, als ich in 50 Jahren in D jemals für Geschwindigkeitsübertretungen bezahlt habe. Also in der Schweiz genau ans Tempolimit halten!
 
helmut_taunus

helmut_taunus

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Man muss sie lieben, diese Schweizer.
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Andere fuer Deutsche unverstaendliche Regelung.
Tunnel, 80 km/h begrenzt, sinnvoll, unmittelbar einsichtig. Tunnelende, Sonne, Platz, Freiheit, Fernsicht, Gaspedal. Nach 100 Meter steht das Schild "Ende 80" und direkt davor der Blitzer. Auch an so einer Stelle lernen Deutsche noch dazu.
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Gruss Helmut
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PS: Rentner muessen nicht mehr rasen. Sie fahren frueher los.
 
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mawadre

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Ein beliebtes Thema in der Presse, die Raserei aus dem Ausland, auch umgekehrt :lol:
http://m.20min.ch/schweiz/ostschweiz/story/16948566
Aber 40 Franken für zu schnell gefahren ist normal und noch harmlos. Meine Frau bekommt regelmäßig (d.h. schon 3x) eine Busse (ja, hier wird man nicht bestraft sondern gebüsst) für 51 kmh (der Tacho zeigte dann wohl 56 kmh an) nach einer innerstädtischen Brücke.

Recht schnell wechseln die Bussen dann auch von festen Beträgen zu Tagessätzen. So wird es dann im Gegensatz zum grossen Kanton auch schnell für Ferrari-Fahrende und Co. empfindlich teuer und erfüllt den Zweck als Anstoß zum Nachdenken was man verbessern könnte. :lol:

Fahre insgesamt nirgends so entspannt wie auf Schweizer Autobahnen. Und trotz 100 bis 120 kmh Tempolimits ist die Durchschnittsgeschwindigkeit im Endeffekt genauso hoch wie auf Deutschen Autobahnen: knapp um die 100 kmh laut Bordcomputer.

Wie schonmal an anderer Stelle geschrieben: jedes Land hat seine Folklore. In D ist es das schnelle Autofahren und in CH das Sturmgewehr im Schrank. Bei beidem holt man sich nur Blessuren, wenn man den Status Quo kritisiert. :D
 
zooom

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Ich bin durchaus mit dem schweizerischen Ansatz zur Geschwindigkeitsübertretung einverstanden, ich sag ja nicht, daß meine Badehose Schuld hat, weil ich nicht schwimmen kann, aber so Null Toleranz war mir bislang nicht bewußt.
Ich gehe durchaus d'accord mit dem Ansatz, bestimmte Geschwindigkeitsüberschreitungen als Straftat zu werten (haben die Grünen grad mächtig Haue bekommen, für den Vorschlag).
Jetzt weiß ich es, aber weiß jetzt auch, warum innerorts teils mit quälnden 45km/h gefahren wird in CH.
 
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mawadre

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Null Toleranz würde ich das jetzt nicht nennen, dass innerorts glaube 3 und außerorts 5 kmh abgezogen werden. Mit 67 geblitzt heisst ja dass bei einem normalen Auto mit dem üblichen Tachovorlauf vielleicht 75 auf dem Tacho standen. Das ist für eine 60er Gegend sicher viel zu schnell.
Was für nicht der Schweiz Wohnende vielleicht auch merkwürdig scheint: die meisten halten extrem schnell vor einer von Grün auf Orange wechselnden Ampel an. Hintergrund: die Umschaltzeit von Grün nach Rot ist einiges kürzer als in D. Und bei Rot über die Ampel fahren kostet ab der ersten hundertstel Sekunde viel Geld (300 Franken?) und recht schnell auch den Fahrausweis. Und hier in Zürich sind viele Ampeln mit Rotblitzern ausgestattet. Das ist nicht primär Schikane sondern erlaubt den Verkehrsplanern, viel kürzere Umlaufzeiten auf den Ampelkreuzungen zu implementieren. Es kommen vielleicht nur ein, zwei, drei Autos über die Kreuzung, aber 30 Sekunden später ist vielleicht schon wieder Grün. Mit der Deutschen Regelung mit nach einer Sekunde Rot müssen einfach viel längere Totzeiten zwischen den kreuzenden Richtungen eingestellt werden, was nur mit langen Grünphasen und damit langen Wartezeiten geht. Habe mal mit Kollegen ein neues Modulares Ampelsystem für Baustellen und Festmontage entwickelt...

Außerhalb des Kanton Zürich fahren die Schweizer übrigens auf den Autobahnen ca. 10 kmh schneller. Da wird kaum noch geblitzt :lol:
 
Ildefonso

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für 51 kmh (der Tacho zeigte dann wohl 56 kmh an) nach einer innerstädtischen Brücke.
Genau für diese Überschreitung habe ich vor 2 Jahren in Frankreich EUR 90,-- bezahlt.
Also gemessen 56 km/h, 5 km/h Toleranzabzug. Bleibt 1 (!) km/h zuviel übrig.
Bußgeldschreiben kam per Post nach Deutschland. Die wollten eigentlich EUR 135,--, bei sofortiger Zahlung 90,-- und bei Terminüberschreitung EUR 180,--.
Seitdem bin ich in Frankreich vorsichtiger.
 
helmut_taunus

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Laut GPS hatte ich 64km/drauf, egal, jetzt weiß ichs und richte mich danach.
Die Mitleser koennen erkennen, dass 54 km/h bei Angebot 60 erlaubt waeren, man muss die angebotenen 60 km/h nicht unbedingt radikal voll ausnutzen. Bei modernen Autos funktioniert in dem Bereich schon der Tempomat. 1x abbremsen, Tacho beobachten, Tempomat setzen, Geschwindigkeit vergessen. Vorn ist nach wenigen Sekunden viel Sicherheitsabstand bis frei, besonders in Deutschland, der Stau befindet sich nur hinten.
Gruss Helmut
 
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helmut_taunus

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Ich meine wirklich: 54 sind erlaubt.
Oft reicht es schon, einfach die angebotene Hoechstgeschwindigkeit einzuhalten fuer einen Stau. Vorschriftsmaessig fahren sieht dann aus wie absichtliche Behinderung. Da merken sie mal, wie bescheuert sie manche Schilder aufgestellt haben, manchmal erst nach Jahren. Doch es gilt, wenn da ein Schild steht, ist es einzuhalten. Wenn es morgen weg ist, muss man nicht mehr einhalten, was man gestern noch einhalten musste.
 
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zooom

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Ist ja einerseits richtig, andererseits völlig realitätsfremd. Aberist mir Banane, mich beunruhigen die Nachrichten aus den USA in Sachen Gerichtsbarkeit heute viel mehr.
 
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reb

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ich (schweizer) fahre immer 10% schneller als vorgeschrieben. werde nie geblitzt.

bei 50 tacho auf 55
60 - 66
80 - 88
100 - 110
120 - 140

die toleranz stiegt mit höherem tempo.
ich glaube 115 in 100 zone geht auch ohne foto.

augen auf tacho wenns abwärz geht.
für mich die unbeschwerteste art zu fahren, ich hab schon lange aufgehört schnell zu fahren und andauernd die ganze landschaft auf jegliche blitzer aubzuscannen, viel zu anstrengend.
 
odfi

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ich (schweizer) fahre immer 10% schneller als vorgeschrieben. werde nie geblitzt.
Ist nicht gerade verwunderlich, da nahezu alle Tachos 10% schneller anzeigen, als das Auto wirklich fährt. Tatsächlich fährst Du also genau in der vorgeschrieben Geschwindigkeit. :)
 
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reb

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das navi sagt meist ich sei 3-4 kmh zu schnell. ich glaube effektiv darf man 2 kmh zu schnell sein weil es sich für die schweizer nicht lohnt eine rechnung zu stellen. wenn ich mich nicht irre sind 40 CHF sowieso die kleinste busse alles darunter wäre zu viel administrativer aufwand haha.
 
odfi

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das navi sagt meist ich sei 3-4 kmh zu schnell
Auch das kann Toleranzen haben...
Es gab mal ne Zeit, da fuhr so ein ADAC-Truck von Stadt zu Stadt und hat Bremsen u.a. getestet - auch den Tacho. Und alle Autos mit denen ich da war, hatten einen 10% zu schnell anzeigenden Tacho.
 
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mawadre

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Für die Nerds unter den in der Schweiz knapp zu schnell fahrenden:
https://www.ch.ch/de/geschwindigkeitsueberschreitungen/
https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20080078/index.html#a8

Innerorts gibt's danach ab 1 kmh zu schnell schon 40 Franken Busse. Vom Messwert der Kontrolle wird aber je nach Messprinzip noch eine Toleranz abgezogen (Radar: -5, Laser:-3). Die meisten stationären und semistationären Blitzer in Zürich und Umgebung basieren auf Laserscannern - die selbe Technik die bei autonom fahrenden Autos die Umgebung hunderte Mal je Sekunde erfasst. Die sehen ungefähr so wie dieser beim Zuschnellfahren geblitzte Blitzer aus:
http://www.fm1today.ch/2016/12/Blitzer-2neu.jpg.png
http://mobil.fm1today.ch/#!mobilenews/detail/369268
:bier:
 
helmut_taunus

helmut_taunus

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alle Autos mit denen ich da war, hatten einen 10% zu schnell anzeigenden Tacho.
Hallo,
dieser Eindruck kann entstehen. Doch die Vorschrift ist anders, es sind nicht immer 10%.
Der Geschwindigkeits-Messteil des Tachometers muss zuviel anzeigen. mindestens wenig zuviel, bis zu ... abhaengig von der Geschwindigkeit.. bis ueber 10km/h, irgendwo habe ich noch 7 Prozent vom Endwert, diesen 220 beim 70PS Auto in Erinnerung. Ich mag die Vorschrift nicht raussuchen, die 7 Prozent sind auf jeden Fall alt, fuer Fahrzeuge vor 1991 also tausende Oldtimer.
Schnelle Autos erreicht man zum Beispiel, indem man nicht etwas zuviel sondern mehr zuviel anzeigt. Wenn der Hersteller es schafft, einen Tacho zu bauen, der nur +-2 km/h Genauigkeit hat, kann er diese 4 km/h-Messunsicherheit nutzen, um das richtige Temop plus 4 km/h bis plus 8 km/h anzuzeigen. Oder fuer ein schnelleres Auto plus 10 bis plus 14 km/h.
Mittlerweiel wissen modernste Autos recht genau wie schnell sie rollen, dem Fahrer wird eine extra hoehere Anzeige auf das Display geliefert wegen der Vorschriften, anders als der eigene innere Messwert.
Fuer die Wegstreckenanzeuge gelten andere Regeln, diese Anzeige darf stimmen. Wer 10ooo km faehrt, dem duerfen 10ooo km angezeigt werden. Auch das wird kein Hersteller so machen, denn je mehr Kilometer zuviel falsch angezeugt werden, desto sparsamer wird der Wagen.
Gruss Helmut
 
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