Holz vs Alu - Anmutung vs Verarbeitung?

Diskutiere Holz vs Alu - Anmutung vs Verarbeitung? im Forum Camping/Umbauten und Tuning im Bereich ---> Auto / Verkehr - Ich habe keinerlei Erfahrung mit dem Ausbau von Fahrzeugen für Camping, suche daher nach Rat für die Auswahl von Konstruktionsmaterial für Rahmen...
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ArgleBargle

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Ich habe keinerlei Erfahrung mit dem Ausbau von Fahrzeugen für Camping, suche daher nach Rat für die Auswahl von Konstruktionsmaterial für Rahmen.

Grundsätzlich stehe ich vor der Frage: Aluminium (Alu) oder Holz?

Ich finde Alu - bzw. Aluprofile - recht attraktiv, da sauber. Mir fehlt aber das Werkzeug und die Erfahrung, das Material sauber zu verarbeiten. Genauen Zuschnitt bestellen bedeutet wenig Flexibilität in der Nachbearbeitung. Aluprofile sind steckbar, können wieder geteilt werden, platzsparend gelagert werden. Von der Anmutung her gleicht sich Alu sehr schnell der Umgebungstemperatur an.

Holz: Ich meine gelesen zu haben, dass Weichholz (Tanne/Fichte) nicht so gut sei - also (Internet:) Birkenholz. Da habe ich ein wenig Werkzeug, aber keine Ahnung, wo ich das beziehen kann. Gewicht ist höher, Holz hält Temperatur länger, arbeitet ein wenig mit Luftfeuchtigkeit. Einmal verbunden, trennt man das Holz nicht gerne wieder auf.

Holz als Flächenmaterial ist sowieso gesetzt ;-)

Einfach nur mal als Kontext die Richtung in die ich derzeit plane zu gehen - ohne aber konkret schon irgendetwas definiert zu haben:

Das Ziel ist eine sehr komfortable Schlaffläche zur Nutzung mit Schlafsack von (mindestens) 80 x 200 zu erhalten. (Dreckiges, grosses) Fahrrad (25+ kg) soll immer, auch nachts, im Innenraum stehen können (vielleicht in Cordura-Hülle als Dreckscontainer). Anderes Spielzeug ist im Vergleich kleiner, leichter, unproblematischer. Vernünftige Sitzgelegenheit für eine Person mit stabilem, relativ grossem, Tisch im Innenraum (Laptop halbwegs ergonomisch benutzbar). Küche ist vollständig extern. Portable Toilette, geruchsfrei. Keine Waschgelegenheiten im Fahrzeug, keine Abwasserbehandlung. Trinkwasser an Bord, aber unklar ob, z.B. in Kanistern.

Ich habe ca.120 x 220 frei an Grundfläche auf ca 60 cm Höhe, mit kreativer Nutzung von Beifahrersitz und Fahrersitz noch mehr.

Grundsätzlich ist meine Vision, ein lang strecktes Modul (ca. 60 x 220) zu haben, das als Sitzbank dient, unter dem Kisten (z.B. Eurobox oder Ikea-Material) verstaubar sind, vielleicht noch kombinierbar mit Schwerlastauszug mit Auszug zum Heck. Die Campingboxen (VanEssa, amdro, ququq, yatoo, swissroombox und andere) geben mir da gerade Ideen.
 
Reisebig

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Warum oder ? Ich habe Holz (meine Schlafkiste, die Aufnahme der Kühlbox, das Overheadkomparment und die Verkleidung der Toilette) und Alu (mein Regal für die Euroboxen. Möchte weder auf das aus Holz noch auf das aus Alu Gebastelte verzichten.
 
helmut_taunus

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Hallo,
weitere Ideen, im Faden Bettmobil fuer 1 euro (es wurde teurer) sind klappbare Lattenroste hergestellt und verwendet worden, schau Dich um, Einzelbett, Zweierbett, viel zu lernen. Einen Fehler meiden, lange durchgehende Tragsysteme, die beim Heckaufprall (Fahrzeug wird hinten 20cm kuerzer) bei Fahrt Dir durch die Lehne in den Ruecken rammen, deshalb ist klappbar gut, oder irgendwie ineinander verschiebbar, oder Bett-Teil bei Fahrt uebereinander und im Stand erst hintereinander stellen.
Das Amdro Singlebett hast Du gesehen (als Konstruktionsvorbild?)
Gruss Helmut
 
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ArgleBargle

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Das "oder" war im Sinne einer Gegenüberstellung gemeint, ohne Exklusivrechte für das eine oder andere Material.

Letztlich ist mir das Material sogar relativ egal, solange ein paar Kriterien erfüllt sind; unter anderem
  • Gesamtlösung für beschränktes Budget - Material und Materialbeschaffung, Werkzeug, bezahlte Arbeitszeit
  • robust im Einsatz
  • angenehm zu "spüren" (für angenehmes Unterkommen)
  • im Zweifel möglichst platzsparend zu lagern
Ich würde wohl recht sorglos zu steckbaren Aluprofilen für alles greifen, wenn ich denn die Gewissheit hätte, das ich das nicht nur irgendwie "reinknalle", sondern dass es sich danach innen erfreulich anfühlt (und noch halbwegs ansprechend aussieht). Alu, bei meiner derzeitigen Kenntnis und Kompetenz, dürfte halt schwieriger und teurer zu korrigieren sein.
 
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ArgleBargle

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Einen Fehler meiden, lange durchgehende Tragsysteme, die beim Heckaufprall (Fahrzeug wird hinten 20cm kuerzer) bei Fahrt Dir durch die Lehne in den Ruecken rammen

Ah. Knautschzone hatte ich bisher noch nicht auf der Liste mit den Anforderungen - sehr guter Punkt!

Das Amdro Singlebett hast Du gesehen (als Konstruktionsvorbild?)
Gruss Helmut

Ich glaube, Du beziehst Dich auf http://www.amdro.co.uk/boot-jump-camper-car/amdro-boot-jump-solo-p-80.html wo man auf einem Photo recht gut die grundsätzliche Vereinbarkeit von Bett und Fahrrad erkennen kann.

Das ist in der Tat so grob die Richtung, gerade das grundsätzliche Layout. Mein individuelles Bedürfnis wäre dann noch ein wenig mehr konfigurierbare Breite (als 64 cm) in die Liegefläche zu bekommen, denn mit knapp zwei Meter Länge kommt halt auch ein wenig Breite.

(PS: Warum andro für identische Produkte jeweils andere Produktphotos verwendet erschliesst sich mir nicht so ganz. Und warum nicht einfach auch alles in der Gallerie zu finden ist? Oh well.)
 
helmut_taunus

helmut_taunus

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Hallo,
die Amdro Bildersuche geht etwa so klick
Ob Solo1 oder Solo 2, Amdro klappt alles aus dem Kofferraum nach vorn, mehrere Teile. Was nach vorn ausgeklappt wird, ist nicht breiter als hinten der Kofferraum. Das koenntest Du durchbrechen, wenn ein breiterer vorderer Teil steht (nah der Schiebetuer, wo der Wagen schon mehr Breite hat als hinten), von dem ausgehend nur ein weiteres Teil von der Mitte noch weiter nach vorn klappt (wegen Crash nur im Stand, bei Fahrt nach hinten oder zusammengeschoben oder mindestens senkrecht, oder ausgehakt und lose gelegt).
Alternativ komplett umgekehrt, fuer die Mitte bis vorn etwas bauen, von dem ausgehend nur ein schmalerer Teil nach hinten geklappt wird fuer die volle Bettlaenge.
So eine Konstruktion bringt mehr Liegebreite als nur von ganz hinten durchgehend vorklappen wie Amdro. Dafuer hat er das Bett bei Fahrt nur im Kofferraum und den benutzbaren Sitz davor.
Egal ob Alu oder Holz als statisches Element.
 
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Reisebig

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... Ich würde wohl recht sorglos zu steckbaren Aluprofilen für alles greifen ...
Mich beschleicht das Gefühlt das Du das noch nicht richtig gesehen hast. Die Aluprofile die ich kenne (z.B. Bosch und die anderen mit Nut) werden nicht gesteckt sondern aufwendig mit Nutsteine und Winkel o.Ä. zusammengeschraubt, sonst hält das nicht.
 
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ArgleBargle

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Mich beschleicht das Gefühlt das Du das noch nicht richtig gesehen hast.

Das würde ich jetzt nicht wirklich verneinen wollen!

Mein konstruktiver Kontakt mit Aluprofilen hat sich bisher beschränkt auf das, was Bauhaus so in der Ecke rumstehen hat, was http://www.alusteck.de/ und http://www.item24.de/ im Internet anpreisen. Mit anderen Worten: Ich habe exakt keinen Plan.

Ich hab' auch schon das aufregende Wort Airline-Schiene vernommen, bunte Bilder gefunden, aber davon noch weniger Plan als von reinen Aluprofilen ;-)
 
Reisebig

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Ehrlichkeit finde ich gut ! Ok, es gibt viele verschiedene Systeme. Ein System das nur gesteckt wird würde ich nicht so viel zutrauen oder die Teile sind richtig fett dimensioniert und dann entsprechend teuer. Für Dinge die man mittendrin anbringen will muß man das Profil dann anbohren.

Dann gibt es noch das System mit Nutsteinen (kenn ich als Boschprofil). Da werden alle Teile mit Nutsteinen und Winkel zusammengeschraubt und man kann beliebig Dinge daran festschrauben (Mit den Nutsteinen). In meinem Fall z.B. die Schiene für meinen Tisch.

SAM_0293.JPG
SAM_0295.JPG

Mit Airlinerschienen kann man nicht wirklich was bauen, die nimmt man eher zum Befestigen oder Verzurren von losen Gütern.
 
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ArgleBargle

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Mit Airlinerschienen kann man nicht wirklich was bauen, die nimmt man eher zum Befestigen oder Verzurren von losen Gütern.

... was genau das trifft, was mich als Nächstes umtreiben wird: "Ladungssicherung". Vertikal, wie auch horizontal. Das Zeug könnte man ja rein theoretisch einfach dahinten reinschmeissen, aber die vorhandenen Zurrösen im Boden sind sicherlich nicht nur zur Dekoration verbaut. Und Deine Nutsteine sind ja auch ... da wo sie sind ;-)

Bevor ich über Ladungssicherung einen neuen Diskussionsfaden anlege, möchte ich da erst einmal eine etwas bessere Idee entwickeln.
 
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woifi9055

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Ich würde auf jeden fall rahmenlos bauen, ala amdro, das spart platz. Von fichte finger lassen auch von 3schichtplatten,multiplex nehmen da hast dubei kleinen stärken hohe tragkraft.ich würde auch nicht mit holzschrauben verschrauben, mm nach sollte alles in fahrzeugen leicht flexibel sein.
 
helmut_taunus

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Das Holz bei Amdro
Beachten, die Platten sind ineinander "verzapft" oder greifen ineinander hier oberhalb vom Wort Jump) , nicht einfach gerade Kanten
http://www.amdro.co.uk/images/green.JPG
Platten aussen lackiert, moeglichst kein Wassereintritt, also kein / wenig Dehnung wenn das Fahrzeug morgens feucht ist.
 
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ArgleBargle

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Das (Amdro-Prinzip) koenntest Du durchbrechen.

Exzellente Ideen, danke!

Mir ist eben gerade eine Camping-Liege zu einem durchaus akzeptablem Preis zugelaufen - eine "Outwell Cordoba" mit LxBxH = 210 x 85 x 40:


Die passt und scheint wie gemacht für das Auto (und ich selbst passe auch noch drauf!).

Diese Liege wird auf jeden Fall auch eine gute Möglichkeit für Experimente liefern - nach dem Motto: Passt das Fahrrad noch? (Ja, auch das passt sogar noch daneben. Auf Anhieb.) Will ich sowas überhaupt falten? Oder doch Schwerlastauszug? Und kann ich noch höher bauen um da zu schlafen, ohne dass ich schlangenartig ins Bett klettern muss?

Zugleich kann ich mit dieser minimalen Investition schon heute (hoffentlich komfortabel) unterwegs sein, ohne Planungs- und Realisierungsdruck für eine endgültige Lösung.
 
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ArgleBargle

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Platten aussen lackiert, moeglichst kein Wassereintritt, also kein / wenig Dehnung wenn das Fahrzeug morgens feucht ist.

Ich hatte mir https://de.wikipedia.org/wiki/Multiplex-Platte angeschaut - dort schien es so, dass recht robuste Varianten erhältlich sind?

Im Fahrzeug selbst möchte ich definitiv die Luftfeuchtigkeit unter Kontrolle halten; Wasser als solches würde ich tendenziell auch gerne vor der Tür lassen, weiss aber noch nicht, was ich mit allfällig durchnässten Kleidungsstücken machen soll. Bei einem Snowboard könnte man ja argumentieren "packs in die Dachbox" (die ich nicht habe und die ich gerne vermeiden würde), aber die Goretex-Jacke? Oder durchschwitzte Kleidung. Oh well.
 
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woifi9055

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Multiplex lackiert = siebdruckplatten (von der funktion her zumindest)
Amdroverbindung = ich habs genauso gefräst (heidenarbeit) geht aber auchmit dübeln oder lamellos das ausscheren der stösse zu verhindern, vorteil gegen rahmen, man kanns zerlegbar machen.
 
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m.h.

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Das "oder" war im Sinne einer Gegenüberstellung gemeint, ohne Exklusivrechte für das eine oder andere Material.

Letztlich ist mir das Material sogar relativ egal, solange ein paar Kriterien erfüllt sind; unter anderem
  • Gesamtlösung für beschränktes Budget - Material und Materialbeschaffung, Werkzeug, bezahlte Arbeitszeit
  • robust im Einsatz
  • angenehm zu "spüren" (für angenehmes Unterkommen)
  • im Zweifel möglichst platzsparend zu lagern
Ich würde wohl recht sorglos zu steckbaren Aluprofilen für alles greifen, wenn ich denn die Gewissheit hätte, das ich das nicht nur irgendwie "reinknalle", sondern dass es sich danach innen erfreulich anfühlt (und noch halbwegs ansprechend aussieht). Alu, bei meiner derzeitigen Kenntnis und Kompetenz, dürfte halt schwieriger und teurer zu korrigieren sein.

Bei beschränktem Budget kannst du Aluprofile gleich wieder vergessen. Ich hab mir meine Bettkonstruktion im vorigen Auto komplett aus Aluprofilen gemacht und es war 1. sehr teuer und 2. wesentlich schwerer als eine Holzkonstruktion. Fichtenholz ist jetzt nicht grundsätzlich schlecht für einen Ausbau es ist nur meistens schon verzogen wenn man es im Baumarkt kauft und man muss sorgsam umgehen damit beim Verarbeiten. Wenn man allerdings die Schraubenlöcher schön vorbohrt und evtl an neuralgischen Stellen stumpf verleimt und dann erst schraubt bekommt man ganz beachtliche Stabilität für kleines Geld. Da der lfm Fichtenstaffel zwischen € 1- € 3 kostet und Aluprofil ab € 10 pro Meter kannst du dir schon denken was billiger ist.


Was bei den Aluprofilen dann wirklich ins Geld geht sind die Verbinder, Nutsteine und die Schrauben. Das kommt einem ganz schön teuer und man sollte nicht unterschätzen wieviel man davon braucht.

Mein Fazit war: nie wieder eine Bettenkonstruktion aus Aluprofil.
Wenns wie oben gepostet ein Regal ist dann macht die Flexibilität die man durch die Profile hat natürlich wieder Sinn.
 
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thh

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Ich hab für meine Frankreichtouren eine Karpfenliege im Auto, so was, wie weiter oben abgebildet. Schnell drin,schnell draußen, zu Hause Gästebett.
(Manchmal will ich das Dach nicht aufmachen)
 
Thema: Holz vs Alu - Anmutung vs Verarbeitung?
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