Erfahrungen und Empfehlungen im 4-Personen-Camping

Diskutiere Erfahrungen und Empfehlungen im 4-Personen-Camping im Forum Camping/Umbauten und Tuning im Bereich ---> Auto / Verkehr - Hallo Zusammen, Ich habe das Forum vor 10 Jahren kennengelernt, als ich zusammen mit meiner besseren Hälfte Ratschläge und Ideen für ein Stadt...
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mawadre

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Hallo Zusammen,

Ich habe das Forum vor 10 Jahren kennengelernt, als ich zusammen mit meiner besseren Hälfte Ratschläge und Ideen für ein Stadt, wochenend- und ferientaugliches und natürlich günstiges Auto mit viel Platz suchte.
Die meisten hier kennen es: Wir sind zwar keine kleine Gruppe aber kommerziell völlig uninteressant. Jede noch so praktische und gleichzeitig kostengünstige Lösung ist uns noch zu teuer und hat Spielraum für Verbesserungen.

Die übliche passive Recherche führte uns dann zu einem Fiat Doblo I BJ 2006 5 Sitzer. Hatten uns ganz schnell eine eigene Schlafbox aus OSB Platten zusammengezimmert. Noch eine Webasto AirTop 2000 einbauen lassen (vorne unter Beifahrersitz) und die Wochenenden und Ferien für die nächsten Jahre waren gebongt. Dann kam bald auch unser erste Kind, dass schnell ein Bettchen im Bereich der Fahrersitze erhielt. Als das zweite dazu kam, war die Idee geboren, den gesamten vorderen Bereich von Frontscheibe über Lenkrad und von Seitenscheibe bis Seitenscheibe bis auf die Rückenlehnen Vordersitze einen großen gepolsterten Bereich für die Kleinen zu haben. Bestand aus zwei Hälften mit Klapp-Stützen für das Amaturenbrett. Die Kinder hatten passgenaue Schaumstoffmatratzen. Sie lagen in Längsrichtung von Frontscheibe bis über Rückenlehne. Dann wurde es dem großen Kind zu eng und wir hängten zusätzlich eine Verlängerung zwischen 90-40 cm über unsere Füße. Dort schlief das Kleine und das Große im Vorderen Bereich. Wir hatten also 10 Jahre lang super Wochenenden und Ferien in Mittel und Südeuropa. In den 10 Jahren waren wir wohl insgesamt 4x auf einem Campingplatz. Standen meist an sehr schönen Stellen auf Bergen, im Wald, direkt am Meer - die Experten hier kennen das. Auch Südfrankreich oder Italien waren unproblematisch. 2x sind wir weggeschickt worden. Beide male wollte uns ein Campingplatz als Kunden gewinnen. Man muss dazu sagen, dass ich mir vor unserer speziellen Art nie Campingurlaub vorstellen konnte. Gründe sind vielfältig wie Einsamkeit, Planungsaufwand, geschlossene Plätze außerhalb der Saison, Lärm, Gestank, Massenbetrieb, Platzwarte, Kosten Bin erst während eines Neuseelandurlaubs mit Mietkleincamper auf den Geschmack gekommen. Auf- und Abbau war so geübt, dass das jeweils 20 Minuten gedauert hat. California-Nutzer waren oft nicht schneller als wir. Das alles hätte gut und gerne noch drei Jahre länger gehen können bis die Kleinen zu groß geworden wären.

Jetzt kommt das Problem: Der Motor ist bei 180tkm auf offener Straße kürzlich verstorben

Jetzt haben wir das Dilemma: Nochmal einen 150tkm Doblo I für drei Jahre für 5 TEURO ist eine Option aber wir sind uns unsicher. VW Busse sind uns zu teuer oder zu alt oder beides, vielleicht für den Alltag fast zu groß. Den professionellen Ausbau des NV200 hier im Forum haben wir uns angesehen. Zugegeben ist das Bett sehr bequem und die Drehsitze und der Tisch wären auch was. Aber dann fiel aus auf, dass wir mit einem Aufstelldach ja vielleicht nur noch an maximal 50% der in der Vergangenheit genutzten Stellen stehen können. Selbst das geschlossene Schlafdach ist leider von außen riesig und wir sind unsicher ob Platzwarte da nicht mal kontrollieren kommen. Oft sieht man am Meer durchgestrichene Camper an gut gelegenen Parkplätzen. Keine Ahnung, was passiert, wenn man da das Schlafdach aufhat. Eine andere Idee ist, die Option Schlafdach und drinnen wieder zu viert zu kombinieren. Das Schlafdach für den Komfort und die vier unten für die super schöne Lage oder den Notfall. Vielleicht ein Scudo/Jumper/Expert mit SCA Dach.

Man muss noch dazu sagen, dass wir in einer Region wohnen, wo nahezu alles wegfällt, was nicht VW Bus heißt. Denn hier werden keinerlei TÜV, Dekra o.ä. Gutachten akzeptiert sondern nur Freigaben einer staatlich anerkannten lokalen Firma. Eine dieser Firma unbekannte Kombination von Auto und Dach ohne europäischer Konformitätsfreigabe (machen Camperausbaufirmen bei ihren Standardmodellen) muss deren aufwendiger Torsionstests bestanden werden. Soll mehr als das Auto selbst kosten.

Jetzt suchen wir Erfahrungen, Anregungen und weitere Ideen:
Wie sind Eure Erfahrungen mit Aufstelldach und Wildcampen in Mittel und Südeuropa? Schläft noch eine Familie mit 2 oder mehr Kindern im Auto? Was sagen die Wildcamper zu unseren Ideen? Es werden viele VW T3, T4 und T5 mit vielen Kilometern (150.000++) und oder alte (15 Jahre++) für 10-20k verkauft. Mit welchen Katastrophen muss man hier rechnen? Ist das nur für Selbstschrauber oder geht das auch mit offiziöser Werkstatt geldmäßig. Und und und.

Tausend Dank Euch allen!
 

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helmut_taunus

helmut_taunus

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..dass wir in einer Region wohnen, .. hier werden keinerlei TÜV, Dekra o.ä. Gutachten ... stattdessen aufwendiger Torsionstest
Hallo,
welch besondere Gegend soll das sein?
.
Die zooom-Dacher sind jedenfalls freigegeben, zB auf Jumpy L2 und NV200, fuer einige Laender.
http://img3.promobil.de/Ulrich-Kohs...n-eNV200-fotoshowBigImage-6a1dbe91-244990.jpg
http://www.zooom.biz/uploads/pics/l1_seitlich_offen_klein_see.jpg
Von einem erfolgreichen Torsionstest NV200 hat er hier mal berichtet.
.
Selbstverstaendlich machst Du keinen Selbsteinbau, sondern das Dach wird in Merching montiert. Die Festigkeit haengt naemlich wenig vom Dach ab, sondern von der Art des nicht mehr tragenden Dachausschnittes und hinzugefuegter Verstaerkungen. Dafuer sollte wirtschaftlich betrachtet eher ein neueres Fahrzeug bearbeitet werden, das mit dem unzertrennlichen Dach noch Jahre genutzt werden kann, auch vom spaeteren Kaeufer.
Gruss Helmut
 
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mawadre

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Hallo,
welch besondere Gegend soll das sein?
.
Die zooom-Dacher sind jedenfalls freigegeben, zB auf Jumpy L2 und NV200, fuer einige Laender. Von einem erfolgreichen Torsionstest NV200 hat er hier mal berichtet.
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Selbstverstaendlich machst Du keinen Selbsteinbau, sondern das Dach wird in Merching montiert. Die Festigkeit haengt naemlich wenig vom Dach ab, sondern von der Art des nicht mehr tragenden Dachausschnittes und hinzugefuegter Verstaerkungen. Dafuer sollte wirtschaftlich betrachtet eher ein neueres Fahrzeug bearbeitet werden, das mit dem unzertrennlichen Dach noch Jahre genutzt werden kann, auch vom spaeteren Kaeufer.
Gruss Helmut
 
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mawadre

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Hallo Helmut,

Vielen Dank für Deine superschnelle Antwort. Das Scudo L2 Dach von Zooom wäre vielleicht in Frage gekommen. Allerdings hat Zooom die Produktion eingestellt. Sie schreiben für mindestens 3 Bestellungen würden sie es nochmal auflegen. Aber wo sollen wir denn auf die schnelle zwei weitere Bestellungen herzaubern...

Super wären die SCA-Dächer aber die müssen bei den Eidgenossen wie geschrieben bei jeder Dach-Fahrzeugkombination von der FAKT GmbH neu Torsionsgetestet werden.

Gibt es irgendwo einen Ausbauer für Scudo oder ähnliche der eine Europäische Freigabe (E1 oder CoC) für Fahrzeug plus Dach hat? Wie bekommen die Britten ihre Dächer in D zugelassen? Via TÜV Gutachten?

Gruß aus dem Süden
mawadre
 
zooom

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Da hab ich grad so ne Mail im Postfach, ich nehme an, die ist von Dir;-)
Also, soo teuer ist das mit dem Torsionstest auch wieder nicht, wir haben damals für den NV200 3.000.- bezahlt, dafür krieg ich kein kpl. Auto.
Fakt ist, die Homologationsunterlagen für CH hab ich kpl. nur für den NV200 komplett, aber der geht durch die MfK problemlos. Du könntest mal bei Bolliger Nutzfahrzeuge anrufen und fragen, wie die die Jumpys, die ich denen geliefert habe, homologiert haben. Früher bekamen wir ne Unbedenklichkeitsbestätigung von Ctroen, und das war plötzlich ohne jede Begründung vorbei, da kam ich mir etwas verarscht vor nach 13 Jahren als Citroen Kunde, dessen Fahrzeuge auf jedem Caravan Salon auf dem Citroen Stand standen.
So und dann kommen wir zum springenden Punkt: Das Problem mit den Bestellungen könnte sich erübrigen, weil genügend vorliegen, aber die Entscheidung darüber trifft mein Nachfolger und nicht mehr ich.
Es gilt zu bedenken: Wenn Du einen Jumpy mit einem Dach der von Dir genannten Hersteller ausrüstest, haste das Gerödel mit dem Bettzeug wieder, beim NV bleibt das Bettzeug oben, das schafft schon mal Platz und spart Zeit. Ich rede gar nicht über Bettgröße und Schlafcomfort. Ich finds immer nett, wenn die California Fahrer ihr sündteures Auto mit Bettzeug für 4 Personen zustopfen müssen, weil im Dach nix Platz hat.
 
Lutz

Lutz

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Hallo,
Zur Bestätigung der letzten Anmerkung von Thomas von zooom meine Erfahrung der letzten beiden Jahre:
Die größten Kulleraugen bei den regelmäßigen Besichtigungen meines Stadtindianers mit zuuhmem Dach (jetzt weiß ich, wo der Name zooom herkommt) durch "zufällig" vorbeischlendernden WoMo-Fahrer kommen von VW- und Mercedes-Bus-Fahrern, wenn ich die Frage nach dem Bettzeug und Decken und Kopfkissen mit "Das befindet sich doch selbstverständlich alles oben!" beantworte.
Gutes Neues übrigens ringsum - und viele schöne Touren dieses Jahr!
Gruß aus dem Saarland
von Lutz
 
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mawadre

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Hallo Lutz,

Das hört sich gut an. Noch eine Frage: Hast Du Erfahrung mit Aufstelldach und Wildcampen? Wir nicht da wir bisher immer im Doblo ohne von außen erkennbaren Schlafenden standen. Quasi überall. Von Strand über Strandparkplatz, Wald, Berge, Stadt wo auch immer. Machen uns Sorgen dass das mit Aufstelldach nicht mehr klappen wird wegen des weithin sichtbaren " Hier schläft jemand".

Gruß mawadre
 
Lutz

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Hallo mawadre,
Erfahrungen mit Wildcampen habe ich nur in Schweden gemacht - und das kann man wohl nicht auf viele andere Länder übertragen. Es war dort problemlos - ich habe aber auch schon gehört, dass es in den letzten Jahren auch in Schweden nicht mehr überall gerne gesehen wird.
Auf Korsika letztes Jahr haben wir uns es nicht getraut - dank ACSI und seeeehr günstigen Vorsaisonpreisen auf den CPs (die noch angenehm leer waren) war es aber fast wild. Auch in Südfrankreich (Auvergne und Burgund) im Mai war es angenehm leer - und man hat den Komfort derr Sanitäranlagen.
Ansonsten bin ich mit der Entscheidung zum NV 200 mit Aufstelldach auch als Alltagsauto immer noch sehr zufrieden. Auch wenn das Fahrzeug als Einsatzfahrzeug zum Holzmachen mit vollem Holzanhänger hintendran in unsern Wäldern immer argwöhnisch betrachtet wird. Dabei ist das Dach dort zu!!!
 
zooom

zooom

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Das Allmannsrecht in Schweden gilt übrigens nicht für Wohnmobile, sollte man wissen.
Grundsätzlich: Wenn ich Bedenken habe, an einem Platz zu übernachten, dann tu ich es nicht, sondern fahre auf einen Stell-oder Campingplatz.
Ich baue ja jetzt seit 20 Jahren diese komischen Klappdachkisten, noch nie hat mir einer meiner KundInnen erzählt, daß es irgendwo Probleme gab. Und wenn man weiß, daß es in bestimmten Ländern nicht gern gesehen oder verboten ist, dann richte ich mich halt danach.
 
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mawadre

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Das mit Schweden hatte ich schon gehört obwohl ich selbst noch nie Camping da gemacht habe. Meine bessere Hälfte hatte das oft in ihrer Kindheit mit Mazda Kleinbus und Klappanhänger und zu sechst. Sind wohl sehr schöne Erinnerungen an die kleinen abgelegenen Campingplätze, die die Eltern vorher gut recherchiert hatten.

Wegen der Länder in denen es schlecht angesehen / verboten ist: Meine sehr persönliche subjektive Meinung dazu ist: Es geht fast immer um kommerzielle Interessen der Übernachtungsindustrie. Seien es Hotels, Pensionen oder eben auch Campingplätze. Die 2 mal die wir weggeschickt wurden und die Geschichten und Erlebnisse zeigen das fast immer. Für mich persönlich akzeptable Ausnahmen sind Schutz vor Schmutz, Lärm, Waldbränden etc. Aber da sind wir extrem aufmerksam. Bei uns bleibt nie etwas zurück. Meist essen wir beim lokalen Gastgewerbe.

Beispiele:

  1. Standen vor Jahren in Zentralkorsika im Wald auf einem Wanderparkplatz an einem Fluss. Super schöne Stelle. Ab Abends 8 Uhr fuhr regelmäßig ein Auto am Parkplatz vorbei. Irgendwann wurden wir dann angesprochen mit Hinweis auf Campingverbot und seinen eigenen Campingplatz 2 km weiter im Wald. Ein normales Auto (so wie unser Doblo Kombi es damals war, durfte da natürlich ganz normal auch nachts parken)
  2. Auf einem der wenigen Campingplatzübernachtungen in der Schweiz erzählte uns am nächsten Tag eine Deutsche Familie, dass sie im selben Fluss-Tal wie der Campingplatz sehr versteckt auf einem Waldparkplatz am Fluss von der Talstrasse weit zurückgesetzt standen. Nachts kam der private vom Campingplatz bezahlte Sicherheitsdienst und hat sie für 200 Franken gebüsst, wie man in der Schweiz sagt und auf den Campingplatz geschickt. Der war quasi identisch am Fluss gelegen nur dass es die 8 köpfige Familie ca. 100 Franken Platz-Gebühren kostete.
Gerade Korsika ist besonders wunderschön für rücksichtsvolle Wildcamper. Und es gibt da eine nahezu verschworene Gemeinde von Mitwildcampern. Man sucht sich Abends eine schöne Stelle im Wald am Badefluss oder in schönen einsamen Buchten an der Westküste. Oft ist man alleine. Aber manchmal kommen noch drei weitere Autos vom Transporter bis zum Corsa. Niemand ist laut oder aufdringlich, alle rücksichtsvoll, leise, zurückhaltend. Kinder spielen im Sand oder am Fluss. Die Großen genießen Landschaft, Ausblick, Sonnenauf- und Untergänge etc.pp. Das kennen hier ja viele. Am nächsten Tag geht es weiter und man findet sich nach erlebnisreichem Tag wieder an einer wunderschönen Stelle.

Ich wäre superglücklich, wenn das so auch mit Aufstelldach funktionieren würde.

Dass sich niemand der Hochdachkunden in 20 Jahren beschwert hat ist eine schöne Sache, das hört man gern.
 
Thema: Erfahrungen und Empfehlungen im 4-Personen-Camping
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