kein Rückruf wegen unsicherer Funkschlüssel?

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Caddyfahrer

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Im August wurde auf einem wissenschaftlichen Kongress veröffentlicht, dass man den Sicherheitsmechanismus der Wegfahrsperren in den VW-Funkschlüsseln innerhalb weniger Minuten knacken kann. Die Erkenntnis über unsichere Transponder hatten die Forscher schon vor drei Jahren an VW weiter gegeben, aber VW hat anscheinend nichts unternommen - außer ein Verbot für die Veröffentlichung dieser Erkenntnis zu erwirken. Nun ist die Info im August aber doch noch an die Öffentlichkeit gekommen, kurz vor der Veröffentlichung des Abgasbetruges.

http://www.golem.de/news/autoschluessel ... 15731.html

Man könnte fast meinen, dass VW keinen Fehler auslassen will :( Oder hat ein Caddy FL Besitzer in den letztem zwei Jahren eine Aufforderung zum Austausch der unsicheren Transponder erhalten?

Möglicherweise hat sich die Sicherheitslücke in den "einschlägigen Kreisen" bereits herumgesprochen, denn der Multivan wird neuerdings noch häufiger geklaut als sonst. In diesem Jahr gab es über vierzig Diebstähle allein im Kreis Kleve

http://www.n-tv.de/mediathek/videos/pan ... 83696.html
 
Schrankwand

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Ich habe keine Aufforderung erhalten. Scheint so das du in einer gefährlichen Ecke wohnst.
Sind die Holländer so heiß auf Caddys?
 
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caddylac

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Auch bei mir völlige Stille, was mich aber auch nicht weiter wundert. Sind neben VW übrigens noch etliche andere Marken betroffen.
Nun hat der Caddy immerhin kein "keyless go", VW stattet seine Werkswagen dennoch mit einem Bear Lock aus und sie werden wissen warum. Habe so einen ehemaligen Werkswagen und daher auch ein Bear Lock.
Caddies sind hier im Kölner Raum tatsächlich schon einige weggekommen - wundert mich auch etwas ;-)
 
helmut_taunus

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Hallo,
waere es eine sofortige Abhilfemassnahme, einfach mit dem Schluessel das Schoss zu betaetigen und kein Funksignal zu senden?
fragt sich Helmut
 
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Nope. Kannst ja nach manuellem Abschließen dennoch per Fernbedienung öffnen.
Da aber deutlich wertvollere Fahrzeuge anderer Marken betroffen sind, mache ich mir keine echten Sorgen. Zumal viele dieser wertvolleren Fahrzeuge Keyless Go haben und sich damit dann auch wegfahren lassen...
 
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helmut_taunus schrieb:
kein Funksignal zu senden
Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es nicht um das Funksignal zum Öffnen der Türen, sondern um den RFID Chip im Schlüssel. Nur wenn dieser Chip von der elektronischen Wegfahrsperre erkannt wird, kann man den Motor starten. Die Antenne für den RFID Chip befindet sich im Fahrzeug in der Nähe des Zündschlosses.
Die Identifikation des RFID-Chip ist elektronisch verschlüsselt, so dass man den Vorgang nicht einfach imitieren kann. Leider ist die Verschlüsselung bei VW aber so schwach, dass man sie schon nach zweimaligem Abhören knacken kann.

Offensichtlich ist der Caddy bei Autoknackern beliebt, er wurde sogar schon als Lockvogel eingesetzt
http://www.autobild.de/artikel/auto-bil ... 14051.html
 
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caddylac

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Ok, richtig hatte ich schon wieder vergessen. Dennoch sind alle Hersteller betroffen, die den betreffenden Motorola-Chip einsetzen und das sind die meisten.
Letztlich auch ziemlich egal, denn selbst wenn das System eine sichere Verschlüsselung hätte - die Banden tauschen seit Jahren schon die gesamte Wegfahrsperre gegen eine mitgebrachte aus. Frag mich nicht, woher sie sowas als Ersatzteil bekommen...
Einen Rückruf gibt es dafür sicher nicht, von keinem Hersteller. Die Versicherungen preisen es halt ein, nicht nur bei VW. Das ist wie mit den Türen, die man leicht auch ohne Schlüssel auf bekommt, bei alten Renault sogar mit einer programmieren Fernbedienung vom TV ;-)
Ich nutze das eh verbaute Bear Lock, das scheint ok zu sein und geht für mich unkompliziert.
 
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caddylac schrieb:
die Banden tauschen seit Jahren schon die gesamte Wegfahrsperre gegen eine mitgebrachte aus
Ist die Wegfahrsperre wirklich ein separates Bauteil, das man austauschen kann? Dann wäre diese "Sicherung" tatsächlich ein Witz.
Weil ich es nicht darauf ankommen lassen will, habe ich wegen des unsicheren RFID Chips jetzt mal bei VW angefragt. Es wird oft behauptet, dass Versicherungen solche Sicherheitslücken "eingepreist" haben. Aber Fakt ist, dass im Ernstfall gern nach Gründen gesucht wird, nicht zahlen zu müssen.
 
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Ja, ist sie bzw wird ein Steuergerät getauscht. Geht bei praktisch allen Autos. Wenn die Bande vor Ort nicht basteln will, kann sie bei etlichen Autos auch eine "Wartungsfahrt" bis zum nächsten ruhigen und warmen Plätzchen vortäuschen.
RFID / Wegfahrsperre ist übrigens vom Funkschlüssel unabhängig. Der Transponder sitzt im Griff des Schlüssels (eingegossen). Mein alter MX5 zB hat gar keinen Funkschlüssel aber auch so eine Wegfahrsperre.
Die Banden tauschen den im Auto verbauten Teil aus. Den muss es auch als Ersatzteil geben, kann ja mal defekt sein. Dass die Banden an solche Ersatzteile kommen, ist das eigentliche Problem - das aber schon seit Jahren...
 
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caddylac schrieb:
RFID / Wegfahrsperre ist übrigens vom Funkschlüssel unabhängig. Der Transponder sitzt im Griff des Schlüssels (eingegossen).
Ja, in der auf golem.de verlinkten Publikation ist eine Abbildung des geöffneten Funkschlüssels enthalten.

Der Türöffnungs-Befehl des Funkschlüssels bei VW-PKW wurde übrigens schon 2008 geknackt: "Unter Anwendung der sogenannten Seitenkanalanalyse (DPA [Differential Power Analysis]) konnten die Forscher den Herstellerschlüssel - eine Art Generalschlüssel für sämtliche Produkte einer Serie - zurückgewinnen."
http://www.golem.de/0804/58699.html

Hoffentlich wird seitdem ein sicherer Chip verwendet...
 
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Keineswegs wird seitdem ein sicherer Chip verwendet, immer noch das Motorola Teil...
 
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caddylac schrieb:
immer noch das Motorola Teil...
Laut golem.de stammt das unsichere KeeLoq-System nicht von Motorola, sondern von Microchip Technology. Aber das ist zweitrangig. Schlimmer ist es, wenn weder Türschloss noch Wegfahrsperre einen Schutz bieten. Als einziger Diebstahlschutz bleibt anscheinend nur noch der mechanische Zündschlüssel.
 
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Re: AW: kein Rückruf wegen unsicherer Funkschlüssel?

2008 war wohl was anderes, die Veröffentlichung jetzt in 2015 betraf das Megamos Crypto System und das hat einen Transponder von Motorola http://www.golem.de/news/autoschlue...rrverfuegung-veroeffentlicht-1508-115731.html - ist aber in der Tat latte. Unsicher sind die Systeme leider alle, Megamos galt noch als eines der besseren.
Im Artikel sieht man auch, dass neben VW zumindest noch Audi, Porsche, Bentley und Lamborghini, Fiat, Volvo und Honda das Teil einsetzen. Ich schätze mal, dass Gauner sich bei der Auswahl nicht als erstes auf den Caddy stürzen. Und wenn doch, dass sie mechanische Zusatzsicherungen nicht mögen.
 
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Re: AW: kein Rückruf wegen unsicherer Funkschlüssel?

caddylac schrieb:
Ich schätze mal, dass Gauner sich bei der Auswahl nicht als erstes auf den Caddy stürzen. Und wenn doch, dass sie mechanische Zusatzsicherungen nicht mögen.
Angeblich werden Autos (und deren Einzelteile) heutzutage auf Bestellung geklaut. Da gibt es dann auch Bedarf für Caddies, siehe Bericht aus der Auto-Bild. Das Bearlock-System ist leider sehr teuer (die Werkstatt will > 600 Euro mit Einbau), deshalb habe ich erstmal eine "Stoplock Pro" Lenkradsperre angeschafft. Solche Sperren schützen außerdem vor dem unautorisierten Ausbau des begehrten Lenker-Airbags, wenn ich den Caddy nachts in Berlin auf der Straße parken muss. Die Ersatzteilversorgung Osteuropas scheint teilweise auf Berliner PKWs zu basieren :-(
 
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caddylac schrieb:
Einen Rückruf gibt es dafür sicher nicht, von keinem Hersteller. Die Versicherungen preisen es halt ein
Der Witz ist gut. Der Einzige, der etwas einpreist, ist der Kunde. Der darf nämlich höhere Teilkasko-Beiträge zahlen.

Heute kam die Antwort von VW auf meine Anfrage zum unsicheren RFID-Chip. Die Firma hat immer noch nicht verstanden, dass sie gerade den letzten Kredit verspielt. Aber lest selber:

09.10.2015 Sehr geehrte Damen und Herren,
auf Ihrer Infoseite habe ich für mein Fahrzeug WVxxx mit dem Kennzeichen xx xx xxx die Rückrufaktion zur Korrektur der Abgaswerte gefunden, aber keine Info zur Behebung der seit zwei Jahren bekannten Sicherheits-Lücke bei VW-Funkschlüsseln. Sicherheitshalber möchte ich hiermit um eine Bestätigung bitten, dass mein Fahrzeug von diesem Fehler nicht betroffen ist.
Rein zufällig erhielt ich die folgende Antwort von VW genau an dem Tag, als die Garantie meines Caddy abgelaufen war:
04.12.2015 Es ist richtig, dass wir gegen die Veroeffentlichung von Algorithmen unserer Megacrypt Protokolle durch die Radboud Universitaet Nijmegen und die Universitaet Birmingham eine einstweilige Verfuegung angestrengt haben
....
Volkswagen haelt seine elektronischen sowie mechanischen Sicherungsmassnahmen immer auf dem neuesten Stand der Technik, beziehungsweise bietet speziell auch auf diesem Sektor innovative Technologien an.
Daraufhin habe ich erneut um die Bestätigung gebeten, dass mein Fahrzeug von der Sicherheitslücke nicht betroffen ist. Mal sehen, ob und wann ich eine Antwort erhalte.

VW wusste spätestens seit November 2012, dass die Wegfahrsperre nicht sicher ist. Wenn VW danach noch unsichere PKW verkauft hat, dann haben sie das mit Vorsatz getan. Die Firma lässt anscheinend keinen Fehler aus.
 
helmut_taunus

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Caddyfahrer schrieb:
VW wusste spätestens seit November 2012, dass die Wegfahrsperre nicht sicher ist. Wenn VW danach noch unsichere PKW verkauft hat, dann haben sie das mit Vorsatz getan.
Hallo,
bissl gerechter bitte. Wenn ein Problem bekannt ist, dann kann es nicht am naechsten Tag geloest sein. Es muessen zuerst Gelder freigegeben, Entwicklung getaetigt, Loesungen gefunden werden, falls es Loesungen gibt. Dann kann der Lieferant gewaehlt werden, Muster erstellt und monatelang getestet werden, auch Sommer, Winter. Danach wird die Freigabe erteilt und die Produktionsmittel werden hergestellt. Schon beginnt die Produktion der neuen Teile.
Seit mindestens Ende 2012 haette das allerdings fertig sein koennen, meine Einschaetzung. Die unsicheren Teile koennten als Ersatzteile weiterhin in Produktion bleiben, je nachdem um welche Teile es geht.
Gruss Helmut
 
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Caddyfahrer schrieb:
caddylac schrieb:
Einen Rückruf gibt es dafür sicher nicht, von keinem Hersteller. Die Versicherungen preisen es halt ein
Der Witz ist gut. Der Einzige, der etwas einpreist, ist der Kunde. Der darf nämlich höhere Teilkasko-Beiträge zahlen.
Witz? Die Versicherung preist das ein. Dadurch steigt der Preis. Der Kunde zahlt den Preis.

Caddyfahrer schrieb:
Heute kam die Antwort von VW auf meine Anfrage zum unsicheren RFID-Chip.
...
VW wusste spätestens seit November 2012, dass die Wegfahrsperre nicht sicher ist. Wenn VW danach noch unsichere PKW verkauft hat, dann haben sie das mit Vorsatz getan. Die Firma lässt anscheinend keinen Fehler aus.
Ich werd das Gefühl nicht los, dass Du Dich in solche Themen leicht reinsteigerst. Aber indem sie die Abgasmanipulation damals zugegeben haben (taktischer Fehler, andere Hersteller geben nie was zu und fahren damit ganz offensichtlich besser), haben sie ja inzwischen auf andere Weise dafür gesorgt, dass die Autos nicht mehr so leicht geklaut werden ;-)
Ich nutze mein Bearlock dennoch weiterhin, allerdings messe ich dem Abgasskandal auch nicht die bei VW isoliert angenommene Abwertung bei. Ich nehme VW damit keineswegs in Schutz, aber hier wie da nutzen andere Hersteller die gleichen Systeme und ein Ausweichen auf einen wirklich sicheren, sauberen oder sonstwie besseren Hersteller ist derzeit nicht so einfach. Und einen Rückruf wegen eines Funkschlüssels wird es nie geben, der ist für den Straßenverkehr weder sicherheits- noch zulassungsrelevant.
 
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helmut_taunus schrieb:
bissl gerechter bitte. Wenn ein Problem bekannt ist, dann kann es nicht am naechsten Tag geloest sein.
Natürlich nicht. Aber man kann den Verkauf eines fehlerhaften Produktes vorläufig stoppen. Oder man kann das fehlerhafte Teil nach dem Verkauf schnellstmöglich austauschen.

helmut_taunus schrieb:
Seit mindestens Ende 2012 haette das allerdings fertig sein koennen, meine Einschaetzung.
Mein Caddy wurde Ende 2013 produziert, er sollte also nicht mehr den unsicheren RFID-Chip haben. VW drückt sich aber trotz mehrfacher Nachfrage um die Auskunft, ob in meinem Fahrzeug die unsichere Wegfahrsperre verbaut ist. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
 
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Caddyfahrer schrieb:
VW drückt sich aber trotz mehrfacher Nachfrage um die Auskunft, ob in meinem Fahrzeug die unsichere Wegfahrsperre verbaut ist.
Interessant fände ich übrigens mal die Betrachtung, bei welchem Fahrzeug die Wegfahrsperre über das Autoleben hinweg betrachtet sicher bleibt. Bei meinem alten MX5 lachen sich Gauner vermutlich schlapp über die damals verbaute Wegfahrsperre. Ok, wenn sie sich überhaupt für einen alten aber gut erhaltenen MX5 interessieren ;-)
Was natürlich nichts daran ändert, dass Wegfahrsperren wenigstens im Neuwagen sicher sein sollten - und das waren sie bei VW Ende 2013 auch nicht. Meiner ist MJ 2014 und ziemlich sicher auch unsicher - es war immerhin VW, die das Bearlock in meinem verbaut und alle Scheiben (sogar die Außenspiegelgläser) mit einem Teil der VIN gekennzeichnet haben...
 
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caddylac schrieb:
es war immerhin VW, die das Bearlock in meinem verbaut und alle Scheiben (sogar die Außenspiegelgläser) mit einem Teil der VIN gekennzeichnet haben...
Ein schönes Zusatzgeschäft für die VW-Werkstätten. Sie bieten dem Kunden den Einbau von abschließbaren Schalthebeln für 600 Euro an, weil VW die unsicheren RFID-Chips nicht auf Garantie gegen sichere Chips austauscht. Übrigens: Wenn das KBA die Entfernung der Diesel-Betrugssoftware nicht von Amts wegen angeordnet hätte, wäre es möglicherweise ähnlich gelaufen. VW hatte beantragt, die "Korrekturmaßnahme" nur auf Wunsch einzelner Kunden durchzuführen, ist mit diesem Ansinnen aber abgeblitzt.
 
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