Nochmal kurz was zur Beschaltung. In meinem Bus hatte ich bis jetzt immer ein einfaches von Hand gesteuertes Trennrelais. Aufbaubatterie und Starterbatterie konnten manuell zusammengehängt und getrennt werden. Dadurch kann man unabhängig ob der Motor läuft beide Batterien belasten, oder nur eine belasten. Bei mir war der Schalter direkt neben dem Schalter für die Musik und so hab ich nie vergessen ihn an oder aus zu machen, weil ich auch die Musik immer anmache wenn ich einsteige und (üblicherweise) aus mache, wenn ich aussteige. Wenn die mal nen Tag aus versehen zusammen hängen ist ja völlig egal, solange nicht eine sehr leer ist.
Wenn man steht, kann man dann z.B. die ersten zwei Tage die vordere Batterie dran lassen und erst dann trennen, um auch ihr ein paar AHs zu klauen. Wenn man im Winter Startprobleme hat, kann man auch einfach mal die hintere ne Weile dazu hängen und der vorderen dadurch etwas Unterstützung geben. Und wenn man im Winter bei eiseskälte schon den Keilriemen hört, weil die Rolle der Lichtmaschine durchrutscht, kann man die hintere erstmal noch weg geklemmt lassen, bis der Strom aus der LiMa etwas nachgelassen hat.
Jetzt kommt der Bus ja weg und ich bau mir einen Micro-Ausbau für einen Combo. Da sind die Voraussetzungen etwas anders:
1. Vorne ist kein Platz für Batterien. Im Motorraum nicht und im Bereich Fahrer-/Beifahrer auch nicht wirklich.
2. Ich hab insgesammt viel zu wenig Platz in dem Wagen um mir so Monster-fette 125AH Batterie wie im letzten Wagen zu gönnen.
1. sorgt dafür dass die Kabellänge zur Zweitbatterie viel zu lang wird, für ne vernünftige Ladung. Wir sprechen da von 4 Meter oder so, das kostet mindestens 0,3 Volt und damit bekommt man hinten schon nur noch ne Teilladung hin, zumal vorne die LiMa eh die Spannung etwas runter fährt, sobald sie merkt dass die Starterbatterie voll ist.
2. bedeutet aber dass ich die eh schon winzige Batterie unbedingt möglichst gut nutzen möchte und nicht wegen ner schlechten Ladung nochmal die Hälfte der Kapazität verschenke.
Ich werde deshalb mehrere Wege vorsehen und vorne einen Dreifachschalter installieren, der die verschiedenen Wege schaltet.
1. Stellung: aus, wird gar nix geladen
2. Stellung: vordere Batterie wird mit der hinteren Batterie über ein dickes Kabel zusammengeschaltet.
3. Stellung: keine Zusammenschaltung, dafür wird ein kleiner 230V Wechselrichter mit einem kleinen Automatikladegerät verbunden an die hintere Batterie geschalten.
3. klingt jetzt teuer und kompliziert, ist es aber überhaupt nicht. Natürlich hat man nen Verlust von über 30%, aber Energie ist ja genug da. Der Trick ist eben, dass man plötzlich mit 5 Ampere laden kann, wenn durch eine reine Parallelschaltung schon gar nichts mehr fließen würde. Resultat ist ne volle Batterie, statt ner halb vollen. Gleichzeitig auch viel längere Lebensdauer. Mehr als 5 Ampere sind aber nicht drin wenn man die Bauteile für die 3. Schaltung günstig wählt, deshalb will ich die 2. Stellung eben auch haben, um bei leerer Zweitbatterie erstmal gescheit Strom hinter zu bekommen, kann ja nicht tagelang am Stück Auto fahren.
Ein einfaches Ampere-Meter in der Plusleitung von vorne nach hinten, sagt einem wann es Sinn macht umzuschalten und gleichzeitig bekommt man auch ein Gefühl für die Verlustleistung des Ladevorgangs bei 3.
Kosten für den Ladeweg bei 3. sind überschaubar. Wechselrichter und Automatik-Ladegeräte gibt es jeweils schon ab 30 Euro und man spart unglaublich viel Geld, weil man keine riesen Querschnitte verlegen muss, Spannungsverlust ist egal, wenn man das Ladeteil nahe an der Zweitbatterie installiert. 5m fingerdickes Kabel kostet im Zweifelsfall mehr und man muss auch noch sein halbes Auto demolieren, um das nach hinten verlegt zu bekommen.
Die Idee, die Orginal-Starterbatterie mal durch die maximal größte die rein passt (und eine die noch nicht so schwächelt) zu ersetzen ist aber auch nicht schlecht.