Weihnachtszeit.....

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Big-Friedrich

Big-Friedrich

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Ich muss euch sagen,
ich hab das Christkind gesehen.
Ich hab´s überfahren,
es war ein Versehen.

Wäre Maria hart geblieben,
wäre Weihnachten uns erspart geblieben.


:mrgreen:
 
E

Ernie

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Denkt Euch, ich habe das Christkind gesehen,
ich hab's überfahren, es war ein Versehen.
Ich hatte gerade die Äuglein zu,
ich schlief beim Fahren in himmlischer Ruh.
Da hat das Christkind in dieser eisigen Nacht,
Bekanntschaft mit meinem Kühler gemacht.

Später sah ich den Weihnachtsmann,
er trieb gerade seine Rentiere an.
Ich überholte den langsamen Wicht,
doch sah ich dabei den Gegenverkehr nicht.
Ich wich ihm aus, doch leider nicht Santa,
ein kurzes Rumsen, und er klebte am Manta.

Am Ende traf ich den Nikolaus,
er kam gerade aus dem Freudenhaus.
Er kam ganz hektisch über die Strasse gelaufen,
wollte am Automaten neue Präser sich kaufen.
Mich und mein Auto hat er wohl nicht gesehen,
jedenfalls blieben nur seine Stiefel stehen.

Und die Moral von dem Gedicht:
fahr zu schnell mit deinem Auto nicht!
Denn als ich zu Haus war, da mußte ich heulen,
mein schöner Wagen, der hatte drei Beulen!
Vom Weihnachtsmann, vom Christkind und Nikolaus,
Weihnachten nächstes Jahr fällt dann wohl aus.....
 
E

Ernie

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Denkt Euch ich habe das Christkind gesehen,
es war beim Finanzamt um zu betteln und um zu fleh´n.
Denn das Finanzamt ist gerecht und teuer,
verlangt vom Christkind die Einkommensteuer.

Das Amt will noch wissen, ob es angehen kann,
dass das Christkind so viel verschenken kann.
Das Finanzamt hat so nicht kapiert,
wo von das Christkind dies finanziert.

Das Christkind rief: "Die Zwerge stellen die Geschenke her",
da wollte das Finanzamt wissen, wo die Lohnsteuer wär.
Für den Wareneinkauf müsste es Quittungen geben,
und die Erlöse wären anzugeben.

"Ich verschenke das Spielzeug an Kinder " wollte das
Christkind sich wehren,
dann wäre die Frage der Finanzierung zu klären.
Sollte das Christkind vielleicht Kapitalvermögen
haben, wäre dieses jetzt besser zu sagen.

"Meine Zwerge besorgen die Teile,
und basteln die vielen Geschenke in Eile"
Das Finanzamt fragte wie verwandelt,
ob es sich um innergemeinschaftliche Erwerbe handelt.
Oder kämen die Gelder, das wäre ein besonderer Reiz,
von einem illegalen Spendenkonto aus der Schweiz.

"Ich bin doch das Christkind, ich brauche kein Geld",
Ich beschenke doch die Kinder in der ganzen Welt."
"Aus allen Ländern kommen die Sachen",
mit denen wir die Kinder glücklich machen."

Dieses wäre ja wohl nicht geheuer,
denn da fehle ja die Einfuhrumsatzsteuer.
Das Finanzamt von diesen Sachen keine Ahnung,
meinte dies wäre ein Fall für die Steuerfahndung.

Mit diesen Sachen, welch ein Graus,
fällt Weihnachten dieses Jahr wohl aus.
Denn das Finanzamt sieht es so nicht ein,
und entzieht dem Christkind den Gewerbeschein.
 
E

Ernie

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Denkt Euch, ich habe das Christkind gesehen,
es kam aus der Kneipe und konnte kaum steh'n.
Auf Geschenke braucht ihr nicht zu hoffen,
es hat das ganze Geld versoffen.

Es wankte hin zum Tannenwald
und hatte den Arsch voll Hannen Alt.
Gestern hab ich's wieder getroffen,
und stellt Euch nur vor, es war schon wieder besoffen.

Ich blieb gleich stehen und sprach es an:
Sag Christkind, wo ist der Weihnachtsmann?
Das Christkind sprach : Auf den brauchst du nicht zu hoffen,
der liegt im Wald und ist besoffen.

Gemeinsam gingen wir zum Weihnachtsmann,
mit glasigen Augen sah er uns an.
Er lallte: Tag lieber Bruder, Tag liebe Schwester,
leckt's mich am Arsch, bald ist Silvester!?
 
E

Ernie

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Hell erleuchtet sind die Gassen,
still und ruhsam liegt der See,
auf der tiefverschneiten Strasse,
liegt n tot gefahrn'es Reh.

Weihnachten ist angekommen,
alle Kinder freun sich doll,
Mama ist grad hingefallen,
und Papa ist schon wieder voll.

Hell erleuchtet steht der CHristbaum,
denn grad fängt er zu brennen an.
Wer klopft da denn an das Tore?
Ist das wohl der Weihnachtsmann?

Doch es sind nur die Verwandten,
die da klopften an die Türe,
Omas, Opas, Onkels, Tanten,
die ollen Feiertagsgeschwüre.

Da kommt Knecht Ruprecht mit dem Schlitten,
knallt voll in Papas Manta rein.
Der sagt: "Warts ab, du hast gelitten,
dir schlag ich nun die Fresse ein!"

Alle Kinder sind am flennen,
in der Ferne kommt die Polizei,
der Christbaum ist immer noch am brennen,
und Heilig Abend ist vorbei.
 
K

Knuffy

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Moin,

ich weis ja nicht was Ernie genommen hat, aber das Zeug will ich auch :jaja: :lol: :lol: :lol:
 
E

Ernie

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Das war jetzt nicht als Wettstreit gedacht, aber wie man unweigerlich merken kann,
fahr ich auf solche Gedichte voll ab und immer wenn ich soetwas finde, wird es archi-
viert. Also wenn jemad noch solche lustigen gedichte hat (muß nicht nur zum Thema
Weihnachten sein) immer her damit :jaja: .
 
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Ernie

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Ach ja, mein absoluter Favorit, ist bis heute immer noch:

"Dunkel war’s der Mond schien helle"

Dunkel war’s, der Mond schien helle,
Schneebedeckt die grüne Flur,
als ein Wagen blitzesschnelle,
langsam um die Ecke fuhr.

Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
als ein totgeschossner Hase
auf ’ner Sandbank Schlittschuh lief.

Und der Wagen fuhr im Trabe
rückwärts einen Berg hinauf.
Droben zog ein alter Rabe,
gerade eine Turmuhr auf.

Ringsumher herrscht tiefes Schweigen
und mit fürchterlichem Krach
spielen in des Grases Zweigen
zwei Kamele lautlos Schach.

Und auf einer roten Parkbank,
die blau angestrichen war,
saß ein blond gelockter Jüngling
mit kohlrabenschwarzem Haar.

Neben ihm ’ne olle Schrulle,
die kaum 18 Jahr alt war,
in der Hand ’ne Butterstulle,
die mit Schmalz bestrichen war.

Und verliebt sprach er zu ihr,
mein geliebtes Trampeltier,
Augen hast du wie Korallen,
die dir aus dem Kopfe fallen.
Und ne Nase sag ich dir,
alle Kälber gleichen dir.


Oben auf dem Apfelbaume,
der sehr süße Birnen trug,
hing des Frühlings letzte Pflaume
und an Nüssen noch genug.

Von der regennassen Straße
wirbelte der Staub empor
und ein Junge bei der Hitze
mächtig an den Ohren fror.

Beide Hände in den Taschen
hielt er sich die Augen zu,
denn er konnte nicht ertragen,
wie nach Veilchen roch die Kuh.

Und zwei Fische liefen munter,
durch das blaue Kornfeld hin.
Endlich ging die Sonne unter
und der graue Tag erschien.

Dies Gedicht von Wolfgang Goethe,
schrieb Schiller, Abends in der Morgenröte,
Als er auf dem Nachttopf saß
und die Morgenzeitung las.
 
A

Anonymous

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auch nicht schlecht:

*** Schnee ***

8. Dezember 18:00

Es hat angefangen zu schneien. Der erste Schnee in diesem Jahr. Meine Frau und ich haben unsere Cocktails genommen und stundenlang am Fenster gesessen und zugesehen wie riesige, weiße Flocken vom Himmel herunter schweben. Es sah aus wie im Märchen. So romantisch - wir fühlten uns wie frisch verheiratet. Ich liebe Schnee.

9. Dezember

Als wir wach wurden, hatte eine riesige, wunderschöne Decke aus weißem Schnee jeden Zentimeter der Landschaft zugedeckt. Was für ein phantastischer Anblick! Kann es einen schöneren Platz auf der Welt geben? Hierher zu ziehen war die beste Idee, die ich je in meinem Leben hatte. Habe zum ersten Mal seit Jahren wieder Schnee geschaufelt und fühlte mich wieder wie ein kleiner Junge. Habe die Einfahrt und den Bürgersteig freigeschaufelt. Heute Nachmittag kam der Schneepflug vorbei und hat den Bürgersteig und die Einfahrt wieder zugeschoben, also holte ich die Schaufel wieder raus. Was für ein tolles Leben!

12. Dezember

Die Sonne hat unseren ganzen schönen Schnee geschmolzen. Was für eine Enttäuschung. Mein Nachbar sagt, daß ich mir keine Sorgen machen soll, wir werden definitiv eine weiße Weihnacht haben. Kein Schnee zu Weihnachten wäre schrecklich! Bob sagt, daß wir bis zum Jahresende so viel Schnee haben werden, daß ich nie wieder Schnee sehen will. Ich glaube nicht, daß das möglich ist. Bob ist sehr nett - ich bin froh, daß er unser Nachbar ist.

14. Dezember

Schnee, wundervoller Schnee ! 30 cm letzte Nacht. Die Temperatur ist auf -20 Grad gesunken. Die Kälte läßt alles glitzern. Der Wind nahm mir den Atem, aber ich habe mich beim Schaufeln aufgewärmt. Das ist das Leben! Der Schneepflug kam heute nachmittag zurück und hat wieder alles zugeschoben. Mir war nicht klar, daß ich soviel würde schaufeln müssen, aber so komme ich wieder in Form. Wünschte ich würde nicht so Pusten und Schnaufen.

15. Dezember

60 cm Vorhersage. Habe meinen (Hochdach)Kombi verscheuert und einen Jeep gekauft. Und Winterreifen für das Auto meiner Frau und zwei Extra-Schaufeln. Habe den Kühlschrank aufgefüllt. Meine Frau will einen Holzofen, falls der Strom ausfällt. Das ist lächerlich - schließlich sind wir nicht in Alaska.

16. Dezember

Eissturm heute Morgen. Bin in der Einfahrt auf den Arsch gefallen, als ich Salz streuen wollte. Tut höllisch weh. Meine Frau hat eine Stunde gelacht. Das finde ich ziemlich grausam.

17. Dezember

Immer noch weit unter Null. Die Straßen sind zu vereist, um irgendwohin zu kommen. Der Strom war 5 Stunden weg. Mußte mich in Decken wickeln, um nicht zu erfrieren. Kein Fernseher. Nichts zu tun als meine Frau anzustarren und zu versuchen, sie zu irritieren. Glaube, wir hätten einen Holzofen kaufen sollen, würde das aber nie zugeben. Ich hasse es, wenn sie recht hat! Ich hasse es, in meinen eigenen Wohnzimmer zu erfrieren!

20. Dezember

Der Strom ist wieder da, aber noch mal 40 cm von dem verdammten Zeug letzte Nacht! Noch mehr schaufeln. Hat den ganzen Tag gedauert. Der beschissene Schneepflug kam zweimal vorbei. Habe versucht eines der Nachbarskinder zum Schaufeln zu überreden. Aber die sagen, sie hätten keine Zeit, weil sie Hockey spielen müssen. Ich glaube, daß die lügen. Wollte eine Schneefräse im Baumarkt kaufen. Die hatten keine mehr. Kriegen erst im März wieder welche rein. Ich glaube, daß die lügen. Bob sagt, daß ich schaufeln muß oder die Stadt macht es und schickt mir die Rechnung. Ich glaube, daß er lügt.

22. Dezember

Bob hatte recht mit weißer Weihnacht, weil heute Nacht noch mal 30 cm von dem weißen Zeug gefallen ist und es ist so kalt, daß es bis August nicht schmelzen wird. Es hat 45 Minuten gedauert, bis ich fertig angezogen war zum Schaufeln und dann mußte ich pinkeln. Als ich mich schließlich ausgezogen, gepinkelt und wieder angezogen hatte, war ich zu müde zum Schaufeln. Habe versucht für den Rest des Winters Bob anzuheuern, der eine Schneefräse an seinem Lastwagen hat, aber er sagt, daß er zu viel zu tun hat. Ich glaube, daß der Blödmann lügt.

23. Dezember

Nur 10 cm Schnee heute. Und es hat sich auf 0 Grad erwärmt. Meine Frau wollte, daß ich heute das Haus dekoriere. Ist die bekloppt? Ich habe keine Zeit - ich muß SCHAUFELN !!! Warum hat sie es mir nicht schon vor einem Monat gesagt? Sie sagt, Sie hat, aber ich glaube, daß sie lügt.

24. Dezember

20 Zentimeter. Der Schnee ist vom Schneepflug so fest zusammengeschoben, daß ich die Schaufel abgebrochen habe. Dachte ich kriege einen Herzanfall. Falls ich jemals den Arsch kriege, der den Schneepflug fährt, ziehe ich ihn an seinen Eiern durch den Schnee. Ich weiß genau, dass er sich hinter der Ecke versteckt und wartet bis ich mit dem Schaufeln fertig bin. Und dann kommt er mit 150 km/h die Straße runtergerast und wirft tonnenweise Schnee auf die Stelle, wo ich gerade war. Heute Nacht wollte meine Frau mit mir Weihnachtslieder singen und Geschenke auspacken, aber ich hatte keine Zeit. Mußte nach dem Schneepflug Ausschau halten.

25. Dezember

Frohe Weihnachten. 60 Zentimeter mehr von der !*?#@$. Eingeschneit. Der Gedanke an Schneeschaufeln läßt mein Blut kochen. Gott, ich hasse Schnee! Dann kam der Schneepflugfahrer vorbei und hat nach einer Spende gefragt. Ich hab ihm meine Schaufel über den Kopf gezogen. Meine Frau sagt, dass ich schlechte Manieren habe. Ich glaube, daß sie eine Idiotin ist. Wenn ich mir noch einmal Wolfgang Petry anhören muß, werde ich sie umbringen.

26. Dezember

Immer noch eingeschneit. Warum um alles in der Welt sind wir hierher gezogen? Es war alles IHRE Idee. Sie geht mir echt auf die Nerven.

27. Dezember

Die Temperatur ist auf -30 Grad gefallen und die Wasserrohre sind eingefroren.

28. Dezember

Es hat sich auf -5 Grad erwärmt. Immer noch eingeschneit. DIE ALTE MACHT MICH VERRÜCKT !!!

29. Dezember

Noch mal 30 Zentimeter. Bob sagt, daß ich das Dach freischaufeln muß, oder es wird einstürzen. Das ist das Dämlichste was ich je gehört habe. Für wie blöd hält der mich eigentlich?

30. Dezember

Das Dach ist eingestürzt. Der Schneepflugfahrer verklagt mich auf 50.000 EUR Schmerzensgeld. Meine Frau ist zu ihrer Mutter gefahren. 25 Zentimeter Schnee sind vorhergesagt.

31. Dezember

Habe den Rest vom Haus angesteckt. Nie mehr Schaufeln.

8. Januar

Mir geht es gut. Ich mag die kleinen Pillen, die sie mir dauernd geben. Warum bin ich an das Bett gefesselt ?

********
Viele Grüße und eine besinnliche (Vor)Weihnachtszeit

Martin
 
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Ernie

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„Begegnung mit dem Weihnachtsmann“

Ich war gerade so schön am Glühwein kochen,
da hörte ich es an der Türe pochen.
Ich ging nach draußen und schaute wer dort stand,
es war der Weihnachtsmann mit ner pulle in der Hand.
Er hatte schon reichlich einen geladen und
verlor bei seinen Texten ständig den Faden.
Er fragte mich, mit meinen 25 Jahr,
ob ich auch immer schön brav und artig war.
Ich bat ihn herein, wir setzten uns nieder
und sangen erst mal ein paar Kneipenlieder.
Dann testeten wir beide ab und an,
ob man den Glühwein auch trinken kann.
Dazwischen schluckte er ganz auf die Schnelle,
drei doppelte Korn und zwei kleine helle.
Und als der Glühwein war ausgesoffen,
hat sein Blick den Whiskey getroffen.
"Er tät ganz gern mal einen kleinen kosten,
sonst würden ihm bei der Kälte die Glieder frosten".
Und so probierten wir dann nebenbei
Kirsch, Fernet, Pfeffi und Wodka mit Ei.
Und zwischen den ganzen Gläsern – den leeren,
fällt ihm ein, er muß ja noch die Brandt´s bescheren.
Ich hab ihn dann vor die Tür gebracht,
dort grölte er das Lied von der heiligen Nacht.
Davon wurde die Nachbarschaft munter und
warf als dank Blumen samt Töpfen herunter.
So geht das nun schon jedes Jahr...
der Weihnachtsmann ist auch nicht mehr das, was er mal war!
 
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Ernie

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Weihnachtsgedicht a'la Loriot

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken
Schneeflöcklein leis' herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner, weißer Zipfel.
Und dort, vom Fenster her, durchbricht
den tunklen Tann ein warmes Licht.

Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
Drum kam sie mit sich überein:
Am Niklasabend muß es sein.

Und als das Rehlein ging zur Ruh'
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie - direkt von vorn -
den Gatten über Kimm' und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei, drei, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln
derweil die Sterne traulich funkeln.

Und in der guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muß die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmannssitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
was der Gemahl bisher vermied,
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt darauf - es geht auf vier -
die Reste in Geschenkpapier.

Da tönt's von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so später Nacht
im Schnee noch seine Runden macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten.
"He, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?"

Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau ist schon bereit:
"Die sechs Pakete, heilger Mann,
's ist alles, was ich geben kann."

Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt - es ist Advent!

Verfasser: LORIOT
 
Thema: Weihnachtszeit.....
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