Umrüstung auf Raps-/ Salatöl

[Anonymous]

@Strider

Es ist nicht gleich ob ich fossile oder regenerative Energieträger verbrenne. Bei fossilen Brennstoffen / Kraftstoffen setze ich CO² frei daß seit jahrmillionen nicht mehr in der Atmosphäre vorhanden war, während durch Verbrennung von regenrativen Brennstoffen / Kraftstoffen ich nur das CO² freisetze, daß die Pflanze während ihres Wachstums aufgenommen hat. Den Treibhaus effekt verstärke ich nur wenn ich zusätzlich zum aktuellen CO²-Kreislauf das CO² fossilen Ursprungs hinzufüge.

@Combist

Unsere europäische Landwirtschaft nutzt sicher alle zur Verfügung stehenden Flächen zur Landwirtschaftsproduktion, schon um durch Menge noch rentabel zu sein. Ob ich Raps oder Mais als Nahrungsmittel oder Energiepflanze produziere ist erstmal egal. Der Energieeinsatz, Dünger,... ist wohl gleich. Im Gegenteil, bei der Produktion von Energieplfanzen, insbesodere für Ethanol oder Biogas werden mittlerweile die ganzen Pflanzen verwendet und nicht nur die Früchte. Die moralische Frage Nahrungsmittel oder Energiepflanze ist bei der energetischen Betrachtung der Produktion völlig nebensächlich.

MFG V.G.

 

[Anonymous]

Du wirst aber zugeben müssen, dass bei einem schönen ergiebigen Markt für diese "Biokraftstoffe" der Gewinn wiedermal das Wichtigste sein wird und dass dann große Flächen Regen- uder sonstiger Wald wieder einmal drann glauben müssen um für die extensieve "Biokraftstofflandwirtschaft" Fläche zu schaffen. Für mich ist das Schwachsinn in Reinkultur. Man sollte Verbrennungsmotoren komplett vergessen und an besseren Konzepten arbeiten.

 

[Anonymous]

Selbstverständlich ist das Hauptziel Energie zu sparen, also effizientere Antriebe und wirkliche Alternativen (Weder Wasserstoff oder AKW).
Ich Frage mich zum Beispiel warum es erlaubt ist Frittenöl in BHKW zu verbrennen, aber nicht als Kraftstoff für Fahrzeuge. Bei BHKW bekommt man sogar noch eine, wenn auch kleine, Einspeisevergütung, verwendet man das Frittenfett als Kraftstoff ist es Steuerhinterziehung. Das ist wirkliche Nutzung von "Abfall" als Energiequelle.

Wasserstoff ist für mich aber auch keine Alternative.

Ich sehe die Lösung in vielen dezentralen Energiequellen: Wind, Wasser, Sonne, Biomasse (auch Pflanzenöl),... im mix je nach örlichen Gegebenheiten.

MFG V.G.

 

[Anonymous]

Ich sehe die Lösung in vielen dezentralen Energiequellen: Wind, Wasser, Sonne, Biomasse (auch Pflanzenöl),... im mix je nach örlichen Gegebenheiten

Definitiv gute Ansaetze, aber momentan keine richtigen Altenativen. Wenn man beruecksichtigt wieviel Energie heute aus fossilen Brennstoffen und Uran gewonnen wird, so sieht man das die alternativen Energiequellen heute nicht in der Lage sind diesen Energiebedarf zu decken. Leider. Momentan sind sie eine gute Ergaenzung und ich hoffe das sich die Technologie in der Zukunft so verbessert, das die Energieausbeute der alternativen Energiequellen sich drastisch erhoeht. Ob das passieren wird werden wir sehen.

 

[Anonymous]

Hallo zusammen,

die Frage Nahrungsmittelanbau vs. Energieplanzenanbau ist ja mächtig eskaliert (Haiti,Mexiko,Philippinen,China usw.)

"Die Welt" vom 13.4.08 in Auszügen:

In Haiti stürzt die Regierung nach tagelangen Unruhen, in Bangladesch werden Dutzende bei Straßenschlachten verletzt: Der Hunger hat die Menschen auf die Straßen getrieben. Preise für Nahrungsmittel haben sich binnen Monaten verdoppelt. IWF und Weltbank sind alarmiert und haben ein Kernproblem schon ausgemacht – den Biosprit.

Nach Einschätzung der deutschen Weltbank-Gouverneurin geht der Preisanstieg für Lebensmittel sogar zu 30 bis 70 Prozent auf den Ökosprit zurück.

Dennoch will die EU unbeirrt mehr Sprit aus Nutzpflanzen gewinnen. Der von den Regierungschefs beschlossene Zehn-Prozent-Anteil am gesamten Kraftstoffverbrauch könnte bis 2020 realisiert werden, bekräftigte die slowenische Ratspräsidentschaft beim informellen Treffen der Umweltminister. Nahrungsmittelsicherheit und Umweltschutz ließen sich durch geeignete „Nachhaltigkeitskriterien“ vereinbaren, betonte Sloweniens Umweltminister Janez Podobnik. Wie diese Kriterien indes aussehen, sagte er nicht: Die muss eine Arbeitsgruppe der EU-Staaten erst noch entwickeln.

Viele Grüße aus Hamburg
von Eka mit ihrem isicamper

 

[helmut_taunus]

Hallo,
es ist schon mal gut, dass das Thema bei der Uno und den Regierenden angekommen ist.
Man will Nahrungsmittel UND ganz viel Biosprit, daraus folgert doch zwangslaeufig, es muss viel und schnell noch mehr Regenwald abgeholzt werden, und ganz intensiv geduengt werden usw.
Die anderen naheliegenden Alternativen werden sie erstmal nicht beschleunigt angehen
- weniger Energiebedarf
- Biosprit NICHT aus Lebensmitteln, sondern aus ganzen Pflanzen und Abfall (zB kein Raps-Samen, sondern Rapsstengel und Raps-Blaetter)
- Reduzierung der Tierzucht, auch die essen dem Mensch die Nahrung weg
Wo Futter fuer Fleischnahrung waechst, koennte Pflanzennahrung fuer 10x soviele Menschen wachsen, so war das Verhaeltnis glaub ich.

Gruss Helmut

 

[ll2ll]

vg-combo--
Die Ackerfläche auf der Energiepflanzen angebaut werden liegen bestimmt nicht brach, wenn darauf keine Energiepflanzen angebaut werden.

Es werden auch in Deutschland ehemalige Brachflächen,
die für viele seltene Tiere und Pflanzen Rückzugsgebiet waren,
jetzt mit Raps für Biosprit bewirtschaftet.

Hier noch ein ganz guter Artikel.
Klick

 

[Anonymous]

Es werden Stilllegungsflächen, für die der Landwirt Gelder von der EU bekam, um Überproduktionen zu vermeiden, wieder aktiviert um darauf Lebensmittel und/oder Energiepflanzen anzubauen. Es wird aber keine neue Landwirtschaftsfläche erschlossen. Abgesehen davon können auch die "Brach/Stillegungsflächen" so wie sie sind abgeerntet werden und die Ernte in Biogasanlagen eingesetzt werden. Gescütze Rückzugsflächen oder Schutzgebiete bleiben aber unversehrt.

MFG V.G.

Das Beste ist immer noch SPARSAMER UMGANG MIT JEDER ART VON ENERGIE

 

[Anonymous]

SPARSAMER UMGANG MIT JEDER ART VON ENERGIE

Das trifft den Nagel auf den Kopf.

 

[daisy]

Wäre fast was für einen neuen Thread, da es nicht mehr um Salatöl geht, aber jetzt Hijacke ich mal...
Das hier hört sich (ziemlich) gut an:

Algen1
Algen2

Und nicht gleich meckern, dass es da auch diesen und diesen und diesen Nachteil gibt.
Ist zumindest keine Regenwaldabholzung und beim nächsten Adriabadeurlaub mit Algenpest werdet ihr euch wünschen, dass die Nutzung schon weiter wäre.

 

[Anonymous]

Hallo zusammen,

@daisy: Algen -hört sich zumindest besser an, als zu wissen, dass 30% des Maisanbaus in den USA in den Biosprit gehen.

Man spricht ja schon vom Biosprit der 2. Generation, der nicht mehr die Nahrungsmittelbepflanzung verdrängen soll, aber immer noch im Wettstreit mit dem Futtermittelanbau steht. Also Sprit statt Brot oder Sprit statt Steaks.

Und wenn man liest, dass nur eine 10%ige Biospritbeimischung schon weitaus mehr Energiepflanzenanbau benötigt, als derzeit die landwirtschaftlichen Flächen hergeben, dann muss man meiner Meinung nach in eine andere Richtung gehen; denn die Aussicht, dass die bis 2020 angestrebte Verdopplung der Biospritbeimischung die Nahrungsmittelpreise verdreifachen würde ist ja nun wirklich nicht ermutigend.

Unser Spritpreis ist ja schon mit einer "Rentenabgabe" belastet, in Zukunft gibt´s dann wohl eine "Brotabgabe". Dagegen könnte man ja wohl moralisch gesehen nichts haben können.


Viele Grüße aus Hamburg
von Eka mit ihrem isicamper

 

[Anonymous]

Hallo zusammen,

isicamper schrieb:

Und wenn man liest, dass nur eine 10%ige Biospritbeimischung schon weitaus mehr Energiepflanzenanbau benötigt, als derzeit die landwirtschaftlichen Flächen hergeben, dann muss man meiner Meinung nach in eine andere Richtung gehen; denn die Aussicht, dass die bis 2020 angestrebte Verdopplung der Biospritbeimischung die Nahrungsmittelpreise verdreifachen würde ist ja nun wirklich nicht ermutigend.

Ein Teil der Antwort ist synthetischer Kraftstoff aus Sachsen:

siehe neuen Thread http://www.hochdachkombi.de/viewtopic.php?t=4405


Viele Grüße aus Hamburg
von Eka mit ihrem isicamper