Rückruf von VW wegen gesetzeswidriger Motorsteuerung

Diskutiere Rückruf von VW wegen gesetzeswidriger Motorsteuerung im Forum VW Caddy im Bereich ---> Die Fahrzeuge - Aus den Nachrichten war zu entnehmen, dass das KBA eine Rückrufaktion anordnete, nachdem VW zugegeben hat, in den Dieselmotoren der EA189-Baureihe...
R

rgruener

Mitglied
Beiträge
1.988
die schlussfolgerung ist einfach. alle hersteller lügen und betrügen, was verbrauch und abgase angeht.
in deutschland hätte man darüber auch nie gesprochen. nur die amis , die wollen halt vor allem jetzt kohle damit machen.
16 milliarden sind ja kein pappenstiel. obwohl, milliarden kennen die ja gar nicht, vielleicht hat sich einer verrechnet ?
 
Reisebig

Reisebig

Mitglied
Beiträge
3.242
Da muß ich wieder mal wiedersprechen ... was den Verbrauch angeht. Das ist nicht gelogen sondern vom Gestzgeber so vorgesehen. Um die Fahrzeuge vergleichen zu können müßen alle Fahrzeuge nach einem Normtest getestet werden. Nicht das das Fahrzeug mit Klimaanlage und allem Schnick Schnack immer schlechter ausfällt als die Schüssel die nicht mal einen Zigarettenazünder hat. Die Fahrzeuge sollten rein motortechnisch vergleichbar sein und deswegen gibt es den Normtest der die Parameter vorgibt.

Worüber man diskutieren sollte sind die Parameter des Normtests, da könnte man einen nehmen der näher an der Realität liegt als der zur Zeit benutzte ... aber der dann auch wieder für alle verbindlich ist.

P.S. was mich immer wieder erstaunt sind die Fahrer die es schaffen nahe an die Ergebnisse des Normtests zu kommen ... ist eigentlich unmöglich :mrgreen:
 
helmut_taunus

helmut_taunus

Mitglied
Beiträge
9.080
Hallo,
da war mal einer, der regelmaessig zur Arbeit morgens gegen 4 auf der Autobahn mit 90 dahinrollte. Natuerlich mit extrem-Leichtlaufoel im Motor und ueberhoehtem Luftdruck in den schmalst-zulaessigen Reifen ohne Klima, kaum Kaltlauf oder Stadtverkehr (mit diesem Auto).
Gruss Helmut
 
C

Caddyfahrer

Mitglied
Beiträge
160
Reisebig schrieb:
Die Fahrzeuge sollten rein motortechnisch vergleichbar sein und deswegen gibt es den Normtest der die Parameter vorgibt.
So ist es.

Für mich als Betroffenem ist nun interessant, ob derTDI nach Entfernen des Betrugsmodus im Normtest mehr Kraftstoff verbraucht. Das wird wohl erst die offizielle Messung zeigen, aber der Theorie nach müsste der Normverbrauch ansteigen. VW hat die gesetzeswidrige Umschaltung zwischen Prüfstandsmessung (NOx) und Straßenmessung (Normverbrauch) ja mit dem Ziel programmiert, in beiden Bereichen sehr gut abzuschneiden, obwohl sich diese beiden Zielvorgaben grundsätzlich widersprechen. Der Betrug ist zunächst nicht aufgeflogen, weil beim Zulassungsverfahren auf dem Prüfstand kein Verbrauch bestimmt wird und auf der Straße kein NOx gemessen wird. Nun ist der Betrug aufgeflogen und es wird die Umschaltung auf den kraftstoff-sparenden und NOx-erzeugende Straßen-Modus nicht mehr geben. Wenn die Theorie stimmt, müsste aus der Ermittlung des neuen Normverbrauchs eine höhere Steuerklasse resultieren :-(

Anders ausgedrückt: wenn der Kraftstoff-Verbrauch nach Entfernen des Betrugsmodus nicht ansteigen sollte, wäre die Verwendung der illegalen Steuerungssoftware unlogisch. Die pure Lust an Illegalität ist wohl kaum die Ursache gewesen.
 
Schrankwand

Schrankwand

Mitglied
Beiträge
1.326
Recht hast du - das interessiert wohl jeden Diesel Caddyaner mit dem EA189 unter der Haube.

Wer sich aber mal mit dem Thema Abgasreinigung bei modernen Hochleistungsturbodieseln
beschäftigt, wird merken das es ein hochkomplexes Thema ist. Man hat die Technik um NOx
und Co2 in die geforderten Werte zu bringen - erkauft sich das dann aber mit mehr Ruß,
damit verbundenen anderen Regenerationsintervallen des DPF, mehr oder weniger Leistungs-
Einbußen oder mehr oder weniger veränderten Kraftstoffverbrauch.
Leistung und Kraftstoffverbrauch nach Kundenwunsch eingestellt, heia - das wären Dreckschleudern! :oops:
Also nach den Richtlinien eingestellt, lahm und durstig.
Für eines müssen wir uns entscheiden, eine Kröte müssen wir schlucken.

Das VW jetzt das Ei des Kolumbus mittels eines Plastikteils und einem Softwareupdate gefunden hat,
mag man ja gar nicht glauben. Den Effekt hätten sie sicher viel billiger und für die Öffentlichkeit
völlig unbemerkt haben können. Für D mag das reichen, die noch viel strengeren Werte in den USA
bekommen sie so ganz bestimmt nicht hin.

Ich glaube das man auch hier wieder mal eine Lösung in Richtung Befriedigung der Vorgaben
KBA und Befriedigung Kundenwunsch, um keine großen Rechtsstreitereien entbrennen zu lassen,
anstreben wird.
Ich sehe jetzt auch nicht so den Fokus auf uns Nutzfahrzeugbewegern, sondern eher auf den Anteil
der Premiumschlitten deren Besitzer die Fahrzeuge eher aus Geltungssucht und Überheblichkeit
nutzen und sich nur wohl fühlen wenn sie über die Bahn brettern können oder der Umwelt zeigen
können welch potente Hengst sie sind.

Angesichts dieser ganzen Problematiken wird mein "Nächster" wohl höchstwahrscheinlich ein Benziner sein.
Vielleicht sollte man da auch VW irgendwie ein wenig dankbar sein, das uns so die Augen geöffnet
wurden... :zwink:
 
C

Caddyfahrer

Mitglied
Beiträge
160
Schrankwand schrieb:
Für eines müssen wir uns entscheiden, eine Kröte müssen wir schlucken.
Danke für die Zusammenfassung, die auch das Rußfilter (DPF) berücksichtigt. Aus der Sicht von VW ist dieser Punkt besonders interessant, denn anders als der CO2-Ausstoß und die Nennleistung ist die Lebensdauer des Partikelfilters nicht spezifiziert. Die betrogenen Kunden könnten bei verkürzter DPF-Lebensdauer also keinen Schadensersatz fordern.

Ich muss mich aber noch wegen des Fahrzyklus korrigieren. Der Normverbrauch wird schon seit geraumer Zeit nicht mehr auf der Straße ermittelt, sondern auf einem Rollenprüfstand. Dazu werden Roll- und Luftwiderstand des Fahrzeugtyps vorab auf der Straße aufgezeichnet und dann auf dem Prüfstand simuliert. Wenn der TDI nach der Umrüstung also vom KBA neu vermessen wird, müssten die alten Daten zum Roll- und Luftwiderstand wiederverwendbar sein.

Wenn die NOx-Emission und der Kraftstoffverbrauch gleichzeitig auf dem Prüfstand gemessen werden, dann kann das NOx nicht durch eine Erhöhung der Diesel-Einspritzung minimiert werden, denn das führt zu mehr CO2. Dann bliebe aber immer noch die Herabsetzung der Motorleistung während der Abgasmessung, denn die wird beim Fahrzyklus nicht erfasst.

Geeichte Rollenprüfstände erleben demnächst wohl einen Boom, wenn betrogene VW-Kunden vor der Umrüstung noch die Leistungskurve ihres TDI aufnehmen lassen.
 
R

rockabilly

Neues Mitglied
Beiträge
12
Selbst wenn die Maßnahmen etwas Motorleistung kosten finde ich das nicht so schlimm, selbst mein 1.6er zieht mehr als genug. Da gibt's reichlich Leistungsreserven. Verschleiß wäre da schon ein wichtigerer Grund genauer hinzusehen. Könnte aber auch zu eher weniger Verschleiß führen.
 
C

Caddyfahrer

Mitglied
Beiträge
160
In meinem Fall ist es anders, denn ich nutze den 1.6L TDI häufig im Anhängerbetrieb - auch in den Bergen. Wegen des besseren Drehmoments hatte ich bewusst einen Dieselmotor genommen. Wenn das Drehmoment nach dem Rückruf im unteren Drehzahlbereich merklich niedriger wäre, hätte ich ein Problem, zumal das Fahrzeug nicht mehr für einen akzeptablen Preis zu verkaufen wäre. Deshalb der Hinweis auf eventuell fälligen Schadensersatz. Aber warten wir erstmal ab, was tatsächlich geschieht.
 
C

Caddyfahrer

Mitglied
Beiträge
160
Schrankwand schrieb:
...anderen Regenerationsintervallen des DPF, mehr oder weniger Leistungs-
Einbußen oder mehr oder weniger veränderten Kraftstoffverbrauch.
In einem anderen Forum fand ich Stellungnahmen von VW zu diesen Punkten. Ich hoffe, es ist zulässig, die wesentlichen Aussagen zu zitieren (Hervorhebungen sind von mir). VW hat es bisher ja nicht für nötig gehalten, die betroffenen Kunden direkt zu informieren. @Moderatoren: Falls die Zitate unzulässig sind, bitte diese Mail löschen.

MOTOR-TALK: Werden die Motoren nach dem Update mehr rußen (z. B. durch eine fettere Verbrennung)?

VW: „Nein, da die betroffenen Fahrzeuge in EU28 mit einem Dieselpartikelfilter aufgerüstet sind, kann es zu keiner erhöhten Rußemission kommen. Über die Regenerationshäufigkeit können erste Aussagen im Frühjahr nach Abschluss der ersten Testläufe gemacht werden.“
MOTOR-TALK: Durch den Strömungsgleichrichter scheint der Querschnitt im Ansaugtrakt zu sinken. Zudem stehen die Streben dem Luftfluss entgegen. Wie kann die Leistung trotzdem gleich bleiben?

VW: "Der resultierende hydraulische Querschnitt am Strömungsgleichrichter wirkt nicht restriktiv auf die Motorleistung. Es ist unser Ziel, durch die Umsetzung der technischen Maßnahmen in den Fahrzeugen die Leistungsdaten nicht zu verändern. Danach kann die Frage nach der zukünftigen Leistung derzeit nicht abschließend beantwortet werden.“
MOTOR-TALK: Warum kann VW genaue Angaben zum NOx-Ausstoß machen, aber nicht zu Leistung und Verbrauch?

VW: „Es ist unser Ziel, durch die Umsetzung der technischen Maßnahmen in den Fahrzeugen die Leistungsdaten nicht zu verändern. Erste konkrete Verbrauchsaussagen sind voraussichtlich erst ab Anfang 2016 möglich, wenn die ersten Dauerläufe zu den verbrauchsbestimmenden Faktoren abgeschlossen sind.“
Als ich das gelesen habe, erschien mir die bereits erfolgte Zustimmung des KBA zu den geplanten Maßnahmen etwas voreilig. Für diese Behörde scheinen Verbraucherinteressen nicht die höchste Priorität zu haben.
 
Schrankwand

Schrankwand

Mitglied
Beiträge
1.326
Auch ein wichtiger Punkt.
Neben den undurchsichtigen und eher ausweichenden Aussagen von VW vermisse ich
überhaupt einmal ein Statement vom KBA. Gehört hat man aber auch hier nichts definitives.
Sehr mysteriös.
 
C

Caddyfahrer

Mitglied
Beiträge
160
Die Verlautbarung des KBA bestätigt meine Vermutung, dass sich das KBA gar nicht um Verbraucherinteressen kümmert.
Zitat: „Wir befinden uns hier auf dem Gebiet europäischen Genehmigungsrechts“
Aus Sicht des KBA besteht der Mangel also darin, dass VW die Zulassung mit gesetzeswidrigen Methoden erschlichen hat.
Was passiert, wenn durch Beseitigung des NOx-Betrugs ein neuer Mangel auftritt, steht in den Sternen (z.B. Erhöhung der CO2-Emission, Nichteinhaltung der zugesagten Motorleistung).
 
Schrankwand

Schrankwand

Mitglied
Beiträge
1.326
@ DiDre
Das ist nix neues, das steht schon seit Wochen so drin.

@ Anzeige
:boxen:

Ich weiß das mein Wagen ein Update bekommt, mehr nicht. Hilft nur abwarten und Glühwein trinken, :jaja:

Und jetzt ham se Opel am Kanthaken. Hihaho :p
 
C

Caddyfahrer

Mitglied
Beiträge
160
.
Geht es um den Bericht in "Monitor"? Es könnte sein, dass "Monitor" einfach nur schlecht recherchiert hat. Das wird jedenfalls in der Stellungnahme von Opel angedeutet.

Die Behauptung von Monitor, die Werte würden den Zertifizierungswert von 15 Prozent überschreiten, lassen sich somit nur dadurch erklären, dass Monitor von einem falschen Zertifizierungswert ausgeht.
Opel selbst hat dem freien Journalisten Peter Onneken das erwähnte Protokoll zur Verfügung gestellt.
Im letzte Absatz der Stellungnahme äußert Opel sogar die Vermutung, dass Monitor das Ansehen von Opel beschädigen will.

Diese Form der Berichterstattung ist nach unserer Auffassung weder objektiv noch sorgfältig, sondern dient dazu, die Kunden zu verunsichern und die Reputation von Opel zu beschädigen. Das Magazin Monitor hat sich damit offenbar vor den Karren des Vereins „Deutsche Umwelthilfe“ spannen lassen, dessen Behauptungen sich schon mehrfach als irreführend und falsch erwiesen haben.
Starke Worte. Mal sehen ob es für "Monitor" ein juristisches Nachspiel gibt.
 
Schrankwand

Schrankwand

Mitglied
Beiträge
1.326
Ach was. Da wird schon was wahres dran sein. Aber man hat ja das Opferlamm gefunden
und bereits geschlachtet. Andere Themen sind viel wichtiger - siehe Tagespolitik.
Würde man aber mal richtig nachbohren, würde sich noch so manches schwarze Schaf finden.
VW wollte Erster werden, was ist schöner als dem Ersten die Suppe zu versalzen?
Jedenfalls kann man VW keine Toten andichten, da schneiden andere Marken über´n Teich
schlechter ab. Aber lassen wir das. Jubeln tue ich nicht, ein Schaden ist mir nicht entstanden.
Würde mir trotzdem - abhängig von einigen Faktoren - wieder einen VW kaufen.
Mein Händler als Ansprechpartner kann für das Desaster nichts und die eigentlich Verantwortlichen
kann ich als kleiner Pupser nicht belangen. Also was solls?
 
R

rgruener

Mitglied
Beiträge
1.988
immerhin prüft das KBA grade 50 weitere firmen. ergebnisse gibt es nach abschluss der selben. man darf also weiterhin gespannt sein.
 
C

Caddyfahrer

Mitglied
Beiträge
160
Schrankwand schrieb:
Jedenfalls kann man VW keine Toten andichten
Da bin ich mir nicht sicher. Zumindest in den USA sehen das einige Leute anders. Auf der Basis von epidemiologischen Daten zum Einfluss von Stickoxiden auf die Lebenserwartung wurde die Zahl der Toten geschätzt, die VW durch den illegalen Stickoxid-Ausstoß verursacht hat. Die Schätzung ist ungenau, weil die jährliche Fahrleistung der betreffenden VW-Diesel nicht bekannt ist, aber ich finde die Zahl erschreckend: die zigtausend Tonnen zusätzlicher Stickoxid-Gase haben demnach einige Tausend Tote verursacht.

A Guardian analysis found those [482,000 VW and Audi] US vehicles would have spewed between 10,392 and 41,571 tonnes of toxic gas into the air each year, if they had covered the average annual US mileage. If they had complied with EPA standards, they would have emitted just 1,039 tonnes of NOx each year in total.
Kevin Drum has come up with another estimate of global excess deaths: 3700
Volkswagen have probably killed thousands of people.
 
_motte_

_motte_

Mitglied
Beiträge
42
Wir hatten die Tage unseren Betiebscaddy wegen anderen Dingen bei der Fachwerksatt. Irgendwie sind wir auch auf den VW Skandal zu sprechen gekommen. Also der Cheff da war nicht gut auf VW zu sprechen.

Auch die von VW favorisierte Lösung mit dem Windleitblech in der Ansaugung ist tineff. Das leitet weniger Luft zum Lufzmengenmesser. Er sieht darin jetzt nicht die Lösung.

Ich finde interessant das so viele, dennoch VW so hoch halten. Aber gut, muss jeder selber wissen.

Gesendet von meinem LT18i mit Tapatalk
 
C

Caddyfahrer

Mitglied
Beiträge
160
Das ist ja das Perfide: die betrogenen Kunden können sich nur an ihrem Vertragspartner schadlos halten, und das ist der Händler. Der ist gegenüber VW in einer schwachen Position , denn er ist von deren Lieferungen abhängig. Und wenn die Kunden VW jetzt den Rücken kehren, sind die Händler erneut die Leidtragenden.

Dass einige VW-Kunden den Hersteller immer noch verteidigen, obwohl er sie betrogen hat, ist für mich nicht zu verstehen. Ich habe jedenfalls zwei Caddies - den ersten und den letzten. Die Lachnummer mit der Sieb-Nachrüstung hat mir den Rest gegeben, denn ich muss mich als Betrogener nicht noch verars**en lassen.
 
Thema: Rückruf von VW wegen gesetzeswidriger Motorsteuerung
Oben