Wolfgang
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Hallo HDK-Fans, nachdem wir ja nun die aktuellen Vergleichsteste der Fachpresse diskutiert haben, möchte ich Euch nun mal meine persönlichen Eindrücke bzw. Vergleich Berlingo/Kangoo vorstellen.
Als super zufriedener Berlingo 2, bzw. als überzeugter Hochdachkombi-Fahrer, stand ich 2008 vor der Wahl. Eigentlich gab es keinen Zweifel für mich, der neue, schicke Berlingo sollte es werden. Dann gab es allerdings einen User im Berlingo-Forum (hier heißt er "Schrankwand), der einen Nachfolger für seinen 1er-Berlingo suchte. Und dieser hatte sich (wäre mir seinerzeit nicht im Traum eingefallen) beim Renault-Händler den neuen Kangoo (G2) angesehen. Er schrieb danach in einem Beitrag:
Der neue Kangoo wäre der eigentliche Nachfolger des 1er Berlingo. Und begründete dies mit der Karosse des G2.
Zuerst dachte ich noch, der spinnt wohl. Bin dann aber doch mal bei Renault vorbei, und.....
Ich kam spontan zu der gleichen Meinung!
Danach organisierte ich mir zwei Probefahrten (an einem Tag). Mit dem 3er und dem G2.
Hier mein Beitrag im Berlingo-Forum von 2008 nach dieser Probefahrt:
"Nun war es soweit, mein Berlingo hatte seine 120.000 KM-Inspektion. Und als Leihwagen bekam ich, wie vorher abgesprochen, einen Berlingo 3 Executive.
Für den gleichen Tag hatte ich mir beim Renault-Händler einen Kangoo dci FAP für eine Probefahrt bestellt.
Um 9.00 Uhr habe ich meinen abgegeben und einen neuen Berlingo mit dem Kilometerstand 1200 als Leihwagen bekommen. Gleich beim „vom Hof fahren“ habe ich bemerkt, das ist ein „ganz anderes Auto“. Eine ganze Klasse höher. Leiser, schneller und komfortabler. Ich musste aufpassen, dass ich nicht zu oft die erlaubte Geschwindigkeit überschritt. Zu schnell ist man bei Tempo 70 in der Stadt, ohne das man es merkt. Auch auf der Autobahn war es zu merken, dass es sich hier um ein deutlich kräftigeres Auto handelt. Im Nu ist man da auf Tempo 150, ganz ohne Anstrengung. Als ich in der Stadt einige Besorgungen gemacht hatte, stellte ich schnell fest, der neue Berlingo lässt sich spielend leicht rangieren und einparken. Einzig die überbreite B-Säule stört bei der Sicht nach rechts, da könnte man schnell mal jemanden übersehen.
OK, zu Hause wurde dann der „Neue“ von der Familie begutachtet: Sohnemann (2,03 Meter groß) fand auch eine gute Sitzposition. Ehefrau war begeistert über den erheblich besseren Ein- und Ausstieg durch die breiteren Schiebetüren, allerdings nicht über die viel zu breiten Innenverkleidungen hinten. Beim sitzen auf den Außenplätzen hat man damit immer Schulterkontakt.
Mittags sind wir dann gemeinsam (abwechselnd am Steuer) zum Renault Händler gefahren. Dort stand schon ein silberner Kangoo Privilege für uns bereit. Wir stellten den Berlingo daneben und konnten so recht gut vergleichen:
Laderaumlänge Berlingo: 84cm, Kangoo: 87cm.
Laderaumbreite Berlingo: 118cm, Kangoo 116 cm.
Laderaumhöhe Berlingo: 56 cm, Kangoo: 60cm.
Länge der „Bettfläche“, also von den nach vorn geschobenen Vordersitzen bis zum Ende:
Berlingo: 180 cm, Kangoo: 178 cm.
Maß vom Auge bis zur A-Säule:
Berlingo: 60 cm, Kangoo 72 cm. Die Frontscheibe ist beim Kangoo nochmals deutlich weiter vorn, daher hat man dort ein viel größeres Raumgefühl.
Maß zwischen Türverkleidung bis zur Schalthebelverkleidung:
Berlingo: 50 cm, Kangoo: 62 cm.
Die Ablagen in den Türen fallen im Berlingo leider auch kleiner als im Kangoo aus.
Einstiegshöhe vorn: Berlingo: 40 cm, Kangoo 40cm.
Einstiegshöhe hinten: Berlingo 44 cm, Kangoo: 48 cm.
Das sind zwar nur 4 cm Unterschied, aber die machen einges aus. In den Berlingo steigt man hinten deutlich bequemer ein und aus.
Nun begann die zweite Probefahrt, hier die von mir „gefühlten“ Unterschiede:
Der Berlingo fühlt sich deutlich kraftvoller an. Das in der Fachpresse immer wieder kritisierte Turboloch gibt es tatsächlich: während der Berlingo ab 1750 U. spürbar beschleunigt, macht dieses der Kangoo erst ab ca. 2200 U. Daran gewöhnt man sich zwar nach einiger Zeit, man hat aber doch im direkten Vergleich das Gefühl, der Berlingo ist um einiges besser motorisiert. Was aber nicht stimmt, denn der Datenvergleich sagt aus, das der Berlingo zwar eine minimal höhere Endgeschwindigkeit (3 KM) hat, der Kangoo aber fast ein Sekunde weniger von 0 auf 100 braucht! Vielleicht lag mein Empfinden auch daran, das der Berlingo schon eingefahren war, der Kangoo aber erst 30 KM „auf der Uhr hatte“.
Der Kangoo-Motor nagelt etwas hörbarer als der Berlingo-HDI, dafür ist die Schaltung (6-Gang) beim Kangoo deutlich präziser.
Der Berlingo hat hinten leider nur Klappfenster, der Kangoo (gegen 150 Euro Aufpreis) elektrische Fenster. Das ist klasse, wenn man bei Wärmestau mal kurz vom Fahrersitz aus „hinten auf Durchzug“ stellen kann.
Zur Verarbeitung: ich weiß nicht, ob das eine Ausnahme ist, aber der von mir gefahrene Berlingo hatte eine spürbar schlechtere Verarbeitung als der Kangoo. Ob das die vorderen Türen waren, die beim zumachen sich recht billig anhörten, die billiger wirkenden Kunststoffe (z. B. die hinteren Seitenverkleidungen) im Innenraum oder die kratzempfindliche Rollabdeckung der Mittelkonsole.
Der Kangoo wirkt insgesamt wertiger. Das hätte ich, ehrlich gesagt, nicht gedacht.
Zur Übersicht: der Berlingo ist nach vorn schlecht einzusehen (wer sicher fahren will, sollte sich vorn einen Pieper einbauen lassen, beim Kangoo sieht man vorn besser wo er anfängt. Die schlechte Sicht nach rechts im Berlingo hatte ich anfangs schon beschrieben. Schade das die B-Säulen so breit geworden sind.
Noch einige Sätze zum neuen Berlingo:
Die eingebaute Klimaautomatik mit getrennt regelbaren Temperaturen hat mich total überzeugt (fand ich vorher Quatsch)!
Beide Vorderfenster haben jetzt die Tip-Automatik,
der Blinker die sog. Komfort-Automatik (antippen, blinkt dreimal).
Die Rollos in den hinteren Schiebetüren finde ich auch genial.
Das CD-Fach sucht man vergebens, genauso wie die Klappbox im Laderaum. Aber Ablagemöglichkeiten gibt es in „Hülle und Fülle“.
Die hinteren Einzelsitze haben neigungsverstellbare Lehnen.
Wenn ihr mich nun fragt, welchen in mir als nächstes Auto kaufen werde, sage ich Euch:
Den Kangoo mit dem Berlingo-HDI-Motor und dem Modutopdach."
--------------------------------------
Die Entscheidung fiel dann zugunsten des Kangoos, u. a. auch, weil es diesen mit einer Vollautomatik gab. Allerdings nur in der Benzin-Version. Der Händler "überzeugte" mich dann, diesen auf Gas umzurüsten.
Das Auto selbst war top, nur der Benziner und die Gas-Antrieb mit seinem kleinen Tank gefielen mir nicht. Und die komplett graue Inneneinrichtung mochte ich überhaupt nicht leiden.
Auf einem Berlingo-Pfingst-Treffen fiel dann die Entscheidung:
Ein Berlingo sollte es wieder sein, mit einem modernen Diesel mit einer schicken Inneneinrichtung (rot-beige Sitze). Ich bin auch fest davon ausgegangen, alle "Kinderkrankheiten" (Poltern) wären beim Berlingo inzwischen ausgemerzt (dem ist leider nicht so, meiner poltert auch, zumindest in den Wintermonaten).
Der Automatik-Kangoo ließ sich gut verkaufen. Ohne Anzeige an einem User im Kangoo-Forum. Und meinen Berlingo habe ich dann mit mit deutlich über 30% Rabatt in Braunschweig gekauft.
So, nun zu meiner Meinug heute (nach 52.000 KM im G2 und 30.000 KM im 3er):
Der Kangoo hat eindeutig das bessere Fahrwerk. Besser gefedert und polterfrei. Er ist auch einen Tick besser verarbeitet (z. B. satteres Türenzumachen). Der Kangoo ist rund 20 cm kürzer (!), innen trotzdem größer.
Der A-Holm, die Frontscheibe sind viel weiter vom Gesicht weg als im Berlingo. Die B-Säule ist schmaler, die Sicht nach rechts (beim abbiegen wichtig!) um einiges besser. Hinten können drei Erwachsene bequem im Kangoo sitzen, ohne (wie beim 3er) mit den Schultern Kontakt zu den überbreiten Schiebetürverkleidungen zu bekommen. Der Kangoo ist hinten auch mit Klapptüren lieferbar (finden nicht alle besser, ich ja).
Was finde ich nun am Berlingo besser:
Das Amaturenbrett (im Kangoo immer noch grau)
Das große hintere Fach im Modutopdach (ist im Kangoo in der Mitte und auch etwas kleiner)
Das wars (leider) auch schon.
Ich weiß, was jetzt als erstes für "Einwände" kommen: Der Kangoo sieht aber häßlich aus, der Berlingo ist viel hübscher. Ich weiß ja, wir leben in einer Zeit von Schönheits- und Jugendwahn, ich schließe mich dem aber nicht an.
OK. Der Berlingo ist ein hübscher Van, keine Frage.
Nach meinem Geschmack ist der Kangoo für einen Hochdachkombi (und so ein Auto will ich, einen "echten" Nachfolger" für meinen 2er Berlingo) auch ein nett anzusehendes, sehr eigenständiges Auto.
Außerdem hat der Kangoo weiterentwickelte Diesel, jetzt auch ohne Turboloch (90 oder 110 PS). Und die Sitze sehen heute auch deutlich netter aus (antrazit mit weißen Streifen).
Und wie schreibt es die "AUTO-Straßenverkehr" in der neuesten Ausgabe (Heft 16) in einem Kangoo-Kurztest:
"Mit den Jahren ist der Kangoo gereift und zählt zu den besten.....wenn er gut genug für Daimler ist, muß er mehr als Pragmatik draufhaben".
Wenn nun nichts entscheidendes passiert, werde ich im nächsten Jahr wieder Kangoo Fahrer werden (Back to the roots: 2009-2011 Kangoo, 1973-1976 zwei R4's).
Gruß Wolfgang
Als super zufriedener Berlingo 2, bzw. als überzeugter Hochdachkombi-Fahrer, stand ich 2008 vor der Wahl. Eigentlich gab es keinen Zweifel für mich, der neue, schicke Berlingo sollte es werden. Dann gab es allerdings einen User im Berlingo-Forum (hier heißt er "Schrankwand), der einen Nachfolger für seinen 1er-Berlingo suchte. Und dieser hatte sich (wäre mir seinerzeit nicht im Traum eingefallen) beim Renault-Händler den neuen Kangoo (G2) angesehen. Er schrieb danach in einem Beitrag:
Der neue Kangoo wäre der eigentliche Nachfolger des 1er Berlingo. Und begründete dies mit der Karosse des G2.
Zuerst dachte ich noch, der spinnt wohl. Bin dann aber doch mal bei Renault vorbei, und.....
Ich kam spontan zu der gleichen Meinung!
Danach organisierte ich mir zwei Probefahrten (an einem Tag). Mit dem 3er und dem G2.
Hier mein Beitrag im Berlingo-Forum von 2008 nach dieser Probefahrt:
"Nun war es soweit, mein Berlingo hatte seine 120.000 KM-Inspektion. Und als Leihwagen bekam ich, wie vorher abgesprochen, einen Berlingo 3 Executive.
Für den gleichen Tag hatte ich mir beim Renault-Händler einen Kangoo dci FAP für eine Probefahrt bestellt.
Um 9.00 Uhr habe ich meinen abgegeben und einen neuen Berlingo mit dem Kilometerstand 1200 als Leihwagen bekommen. Gleich beim „vom Hof fahren“ habe ich bemerkt, das ist ein „ganz anderes Auto“. Eine ganze Klasse höher. Leiser, schneller und komfortabler. Ich musste aufpassen, dass ich nicht zu oft die erlaubte Geschwindigkeit überschritt. Zu schnell ist man bei Tempo 70 in der Stadt, ohne das man es merkt. Auch auf der Autobahn war es zu merken, dass es sich hier um ein deutlich kräftigeres Auto handelt. Im Nu ist man da auf Tempo 150, ganz ohne Anstrengung. Als ich in der Stadt einige Besorgungen gemacht hatte, stellte ich schnell fest, der neue Berlingo lässt sich spielend leicht rangieren und einparken. Einzig die überbreite B-Säule stört bei der Sicht nach rechts, da könnte man schnell mal jemanden übersehen.
OK, zu Hause wurde dann der „Neue“ von der Familie begutachtet: Sohnemann (2,03 Meter groß) fand auch eine gute Sitzposition. Ehefrau war begeistert über den erheblich besseren Ein- und Ausstieg durch die breiteren Schiebetüren, allerdings nicht über die viel zu breiten Innenverkleidungen hinten. Beim sitzen auf den Außenplätzen hat man damit immer Schulterkontakt.
Mittags sind wir dann gemeinsam (abwechselnd am Steuer) zum Renault Händler gefahren. Dort stand schon ein silberner Kangoo Privilege für uns bereit. Wir stellten den Berlingo daneben und konnten so recht gut vergleichen:
Laderaumlänge Berlingo: 84cm, Kangoo: 87cm.
Laderaumbreite Berlingo: 118cm, Kangoo 116 cm.
Laderaumhöhe Berlingo: 56 cm, Kangoo: 60cm.
Länge der „Bettfläche“, also von den nach vorn geschobenen Vordersitzen bis zum Ende:
Berlingo: 180 cm, Kangoo: 178 cm.
Maß vom Auge bis zur A-Säule:
Berlingo: 60 cm, Kangoo 72 cm. Die Frontscheibe ist beim Kangoo nochmals deutlich weiter vorn, daher hat man dort ein viel größeres Raumgefühl.
Maß zwischen Türverkleidung bis zur Schalthebelverkleidung:
Berlingo: 50 cm, Kangoo: 62 cm.
Die Ablagen in den Türen fallen im Berlingo leider auch kleiner als im Kangoo aus.
Einstiegshöhe vorn: Berlingo: 40 cm, Kangoo 40cm.
Einstiegshöhe hinten: Berlingo 44 cm, Kangoo: 48 cm.
Das sind zwar nur 4 cm Unterschied, aber die machen einges aus. In den Berlingo steigt man hinten deutlich bequemer ein und aus.
Nun begann die zweite Probefahrt, hier die von mir „gefühlten“ Unterschiede:
Der Berlingo fühlt sich deutlich kraftvoller an. Das in der Fachpresse immer wieder kritisierte Turboloch gibt es tatsächlich: während der Berlingo ab 1750 U. spürbar beschleunigt, macht dieses der Kangoo erst ab ca. 2200 U. Daran gewöhnt man sich zwar nach einiger Zeit, man hat aber doch im direkten Vergleich das Gefühl, der Berlingo ist um einiges besser motorisiert. Was aber nicht stimmt, denn der Datenvergleich sagt aus, das der Berlingo zwar eine minimal höhere Endgeschwindigkeit (3 KM) hat, der Kangoo aber fast ein Sekunde weniger von 0 auf 100 braucht! Vielleicht lag mein Empfinden auch daran, das der Berlingo schon eingefahren war, der Kangoo aber erst 30 KM „auf der Uhr hatte“.
Der Kangoo-Motor nagelt etwas hörbarer als der Berlingo-HDI, dafür ist die Schaltung (6-Gang) beim Kangoo deutlich präziser.
Der Berlingo hat hinten leider nur Klappfenster, der Kangoo (gegen 150 Euro Aufpreis) elektrische Fenster. Das ist klasse, wenn man bei Wärmestau mal kurz vom Fahrersitz aus „hinten auf Durchzug“ stellen kann.
Zur Verarbeitung: ich weiß nicht, ob das eine Ausnahme ist, aber der von mir gefahrene Berlingo hatte eine spürbar schlechtere Verarbeitung als der Kangoo. Ob das die vorderen Türen waren, die beim zumachen sich recht billig anhörten, die billiger wirkenden Kunststoffe (z. B. die hinteren Seitenverkleidungen) im Innenraum oder die kratzempfindliche Rollabdeckung der Mittelkonsole.
Der Kangoo wirkt insgesamt wertiger. Das hätte ich, ehrlich gesagt, nicht gedacht.
Zur Übersicht: der Berlingo ist nach vorn schlecht einzusehen (wer sicher fahren will, sollte sich vorn einen Pieper einbauen lassen, beim Kangoo sieht man vorn besser wo er anfängt. Die schlechte Sicht nach rechts im Berlingo hatte ich anfangs schon beschrieben. Schade das die B-Säulen so breit geworden sind.
Noch einige Sätze zum neuen Berlingo:
Die eingebaute Klimaautomatik mit getrennt regelbaren Temperaturen hat mich total überzeugt (fand ich vorher Quatsch)!
Beide Vorderfenster haben jetzt die Tip-Automatik,
der Blinker die sog. Komfort-Automatik (antippen, blinkt dreimal).
Die Rollos in den hinteren Schiebetüren finde ich auch genial.
Das CD-Fach sucht man vergebens, genauso wie die Klappbox im Laderaum. Aber Ablagemöglichkeiten gibt es in „Hülle und Fülle“.
Die hinteren Einzelsitze haben neigungsverstellbare Lehnen.
Wenn ihr mich nun fragt, welchen in mir als nächstes Auto kaufen werde, sage ich Euch:
Den Kangoo mit dem Berlingo-HDI-Motor und dem Modutopdach."
--------------------------------------
Die Entscheidung fiel dann zugunsten des Kangoos, u. a. auch, weil es diesen mit einer Vollautomatik gab. Allerdings nur in der Benzin-Version. Der Händler "überzeugte" mich dann, diesen auf Gas umzurüsten.
Das Auto selbst war top, nur der Benziner und die Gas-Antrieb mit seinem kleinen Tank gefielen mir nicht. Und die komplett graue Inneneinrichtung mochte ich überhaupt nicht leiden.
Auf einem Berlingo-Pfingst-Treffen fiel dann die Entscheidung:
Ein Berlingo sollte es wieder sein, mit einem modernen Diesel mit einer schicken Inneneinrichtung (rot-beige Sitze). Ich bin auch fest davon ausgegangen, alle "Kinderkrankheiten" (Poltern) wären beim Berlingo inzwischen ausgemerzt (dem ist leider nicht so, meiner poltert auch, zumindest in den Wintermonaten).
Der Automatik-Kangoo ließ sich gut verkaufen. Ohne Anzeige an einem User im Kangoo-Forum. Und meinen Berlingo habe ich dann mit mit deutlich über 30% Rabatt in Braunschweig gekauft.
So, nun zu meiner Meinug heute (nach 52.000 KM im G2 und 30.000 KM im 3er):
Der Kangoo hat eindeutig das bessere Fahrwerk. Besser gefedert und polterfrei. Er ist auch einen Tick besser verarbeitet (z. B. satteres Türenzumachen). Der Kangoo ist rund 20 cm kürzer (!), innen trotzdem größer.
Der A-Holm, die Frontscheibe sind viel weiter vom Gesicht weg als im Berlingo. Die B-Säule ist schmaler, die Sicht nach rechts (beim abbiegen wichtig!) um einiges besser. Hinten können drei Erwachsene bequem im Kangoo sitzen, ohne (wie beim 3er) mit den Schultern Kontakt zu den überbreiten Schiebetürverkleidungen zu bekommen. Der Kangoo ist hinten auch mit Klapptüren lieferbar (finden nicht alle besser, ich ja).
Was finde ich nun am Berlingo besser:
Das Amaturenbrett (im Kangoo immer noch grau)
Das große hintere Fach im Modutopdach (ist im Kangoo in der Mitte und auch etwas kleiner)
Das wars (leider) auch schon.
Ich weiß, was jetzt als erstes für "Einwände" kommen: Der Kangoo sieht aber häßlich aus, der Berlingo ist viel hübscher. Ich weiß ja, wir leben in einer Zeit von Schönheits- und Jugendwahn, ich schließe mich dem aber nicht an.
OK. Der Berlingo ist ein hübscher Van, keine Frage.
Nach meinem Geschmack ist der Kangoo für einen Hochdachkombi (und so ein Auto will ich, einen "echten" Nachfolger" für meinen 2er Berlingo) auch ein nett anzusehendes, sehr eigenständiges Auto.
Außerdem hat der Kangoo weiterentwickelte Diesel, jetzt auch ohne Turboloch (90 oder 110 PS). Und die Sitze sehen heute auch deutlich netter aus (antrazit mit weißen Streifen).
Und wie schreibt es die "AUTO-Straßenverkehr" in der neuesten Ausgabe (Heft 16) in einem Kangoo-Kurztest:
"Mit den Jahren ist der Kangoo gereift und zählt zu den besten.....wenn er gut genug für Daimler ist, muß er mehr als Pragmatik draufhaben".
Wenn nun nichts entscheidendes passiert, werde ich im nächsten Jahr wieder Kangoo Fahrer werden (Back to the roots: 2009-2011 Kangoo, 1973-1976 zwei R4's).
Gruß Wolfgang