Kleintiere

Diskutiere Kleintiere im Forum Verkehrsrecht / Gesetze / Versicherung im Bereich ---> Auto / Verkehr - Wer für ein Kleintier bremst und dadurch einen Auffahrunfall verursacht, muß für den Schaden selbst aufkommen. Ein Autofahrer hatte scharf...
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Anonymous

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Wer für ein Kleintier bremst und dadurch einen Auffahrunfall verursacht, muß für den Schaden selbst aufkommen.

Ein Autofahrer hatte scharf gebremst, weil vor ihm ein Eichhörnchen über die Straße gelaufen war. Ein nachfolgender Motorradfahrer geriet seinerseits beim Bremsen ins Schleudern, stürzte und prallte gegen das Auto. Der Mann klagte auf Schmerzensgeld und Schadensersatz. Das Gericht kam zu dem Schluß, daß ein Tier von der Größe eines Eichhörnchens keinen ausreichenden Anlaß dafür bietet, durch einen Bremsvorgang andere Autofahrer zu gefährden. Dies wäre nur dann zulässig, wenn der betroffene Fahrer - wie etwa bei Rehen oder Hirschen - damit rechnen müsse, einen Sach- oder Personenschaden zu erleiden.Bei Kleintieren dagegen sei es zumutbar, das Tier notfalls zu überfahren, um den nachfolgenden Verkehr zu schützen. Dem Motorradfahrer wurden Schadensersatz und Schmerzensgeld zugesprochen - allerdings gekürzt um den Mitverschuldensanteil von einem Drittel, weil die Richter in dem mißglückten Bremsvorgang einen Fahrfehler sahen.
 
Big-Friedrich

Big-Friedrich

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Finde ich ok!
Es darf nicht sein, dass ich wegen eines Kleintieres ein Menschenleben riskiere.

Ist natürlich dann wieder die Frage, wie lange KLEIN auch wirklich KLEIN ist....
 
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Anonymous

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Jein...
ist das leben eines Tieres weniger wert als das eines anderen Tieres (Mensch)?? Nur weil es klein ist, darf man es also töten??
Versteht mich nicht falsch, was jeder in einer solchen Situation macht ist das Eine.
Aber von "Rechts" wegen zu sagen dieses Leben ist weniger wert und man muß! es töten damit der Andere nicht auffährt.......nö, das hat mit Gerechtigkeit und Achtung vor dem Leben nichts zu tun.

Warum kommt mir dabei die deutsche Geschichte wieder hoch.........???????
 
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blautze

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hier geht es doch nicht um Gerechtigkeit, sondern ums deutsche Recht.

Wäre mir neu, das Gerechtigkeit und deutsches Recht zusammenpassen.
 
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DiDre

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Auch als Tierfreund kann ich die Entscheidung des Gerichts absolut nachvollziehen.
Ich glaube nicht daß z.B. der Tod eines Eichhörnchens solche Folgen hätte wie der eines Familienvaters....
Man muß schon etwas differnzieren.

Hab gegrübelt, ob ich was schreiben sollte, habs aber dann doch getan.
Ob eine Mensch besser oder wichtiger ist als ein Tier, möchte ich eigentlich nicht diskutieren. Ich möchte nicht werten:
Aber den Tod eines Kleintiers gegenüber dem Tod eines Menschen oder einer schweren Behinderung zu vergleichen, finde ich doch schon etwas makaber.
 
Big-Friedrich

Big-Friedrich

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Ich oute mich auch als Tierfreund.
Bei uns wird keine Spinne in der Wohnung getötet,
sondern heil nach draussen gebracht.

Ebenso hätte ich bestimmt ein schlechtes Gewissen, wenn ich einen Igel auf der Straße überfahre.... Wirklich, das ist nicht einfach nur ein Spruch.

ABER ich überfahre lieber den Igel, als andere Menschen zu gefähren.
Ich fahre lieber über den Igel, als mit irgendwelchen Ausweichmanövern
mich oder meine Familie in Gefahr zu bringen.

Letztendlich interessiert es niemanden, wenn der Igel stirbt,
aber wenn mein Kind oder ein anderer Verkehrsteilnehmer stirbt,
dann ist das schon eine ganz andere Sache.

Ein Tier ist für mich persönlich nicht mehr "wert",
aber hat doch eine andere Rangfolge.
Es gibt nun mal wichtige Lebewesen und weniger wichtige.
Wie ist es denn bei einem Schiffsunglück:
"Frauen und Kinder zuerst"
Da sind die Männer weniger wert als die Frauen und Kindern.
 
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Tja, das eine ist die Rechtsprechung, das andere ist das eigene Verhalten...meist geht es in so einer Situation um Sekunden. Ich glaube, ich würde trotz der Rechtsprechung instinktiv bremsen. Man hat doch meist garnich die Zeit in den Rückspiegel zu sehen ob einer hinter einem ist. Und einfach "draufhalten" ..... ich glaube, das könnte ich nich. Hoffe, das ich nie in so eine Situation komme.
Aber am schlimmsten sind die Autofahrer, die ein Tier anfahren - egal aus welchem Grund - und dann einfach weiterfahren.

LG
Werner
 
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Werner schrieb:
Tja, das eine ist die Rechtsprechung, das andere ist das eigene Verhalten...meist geht es in so einer Situation um Sekunden. Ich glaube, ich würde trotz der Rechtsprechung instinktiv bremsen. Man hat doch meist garnich die Zeit in den Rückspiegel zu sehen ob einer hinter einem ist. Und einfach "draufhalten" ..... ich glaube, das könnte ich nich. Hoffe, das ich nie in so eine Situation komme.
Aber am schlimmsten sind die Autofahrer, die ein Tier anfahren - egal aus welchem Grund - und dann einfach weiterfahren.

LG
Werner
Dem schließe ich mich an - und so war es auch gemeint....

BTW, vielleicht hat das Eichhörnchen auch Familie die es versorgen muß...........
 
Big-Friedrich

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Dem schließe ich mich an - und so war es auch gemeint....

BTW, vielleicht hat das Eichhörnchen auch Familie die es versorgen muß...........

Ok, sorry. Du hast natürlich Recht.
Wenn ich in so eine Situation komme, werde ich erst einmal das Eichhörnchen und meinen Hintermann befragen, wieviel Kinder sie haben, wie alt die Kinder sind, wie wichtig ihre Position in der Gesellschaft ist e.t.c. Danach werde ich dann entscheiden, ob ich den Hintermann in den Tod schicke, oder doch lieber das Eichhörnchen.
Meine eigene Familie, die sich bei mir im Wagen befindet, spielt dabei natürlich überhaupt keine Rolle. Die kann ich ja bei der Gelegenheit gleich aussteigen lassen, bevor ich die Vollbremsung mache.

:roll:
 
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So war das nicht gemeint! In einer Notsituation wird jeder zuerst an sich bzw. seine Familie denken.
Aber ist es wirklich eine Notsituation wenn man wegen eines Tieres bremst und der "schlafende" Hinterman ohne ausreichenden Sicherheitsabstand nicht mehr bremsen kann??? Es geht um unsere "Rechts"sprechung!
Nach der mußt Du das viel zitierte Eichhörnchen töten, auch wenn Dir der unaufmerksame Hintermann dann ins Heck knallt und nur einen Blechschaden verursacht!
Das ist es was mich so aufregt! Laut unserer "Rechts"sprechung ist eine verbeulte Stoßstange mehr wert als das Leben eines (Klein)Tieres. Sorry, aber das kann es eigentlich nicht sein..............
 
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Big-Friedrich schrieb:
Ich oute mich auch als Tierfreund.
Bei uns wird keine Spinne in der Wohnung getötet,
sondern heil nach draussen gebracht.
Aber doch nicht jetzt im Winter!?

Das mit den Spinnen kenne ich.
Meine Frau entfernt noch nicht einmal die Spinnweben. Spinnen bringen Glück und entfernen der Spinnweben ist, insbesondere für Schwangere, unglückbringend.
Doch unsere markanteste Hausspinne ist seit 3 Jahren verschollen. Sie war eine noch nicht ausgewachsene (ca. 5cm) Vogelspinne die sich ab und zu mal einen Gecko oder ein Mäuschen gepackt hat.
Tagelang wartete sie an einer Ecke im Flur, dann war sie wieder in der Schublade des Kleiderschranks usw.
Wahrscheinlich hat sie das Haus verlassen und draußen das Schicksal gesucht. Dann ist sie jetzt wohl tot, schon im Garten kann sie der ab und zu vorbeikommende kleine Waran (50cm) erwischt haben.

Menschliche Gerichte bewerten Menschenwerte höher als andere Dinge. Würden Eichhörnchengerichte wohl auch machen.

Aber es gibt ein Land, wo die Hierarchien zwischen Menschen und anderen Tieren nicht ganz so eisenhart getrennt sind.
Dort kann eine alte Frau schon mal unsanft von der Straße geschubst werden ("hat ihr Leben eh schon gelebt") während eine Kuh sanft an den Straßenrand komplimentiert wird.
Und teilweise auch ganze Straßen bei Sonnenuntergang pauschal gesperrt werden, weil dort Wildwechsel sind (groooßes Wild, kann ungehalten werden, wenn man ihm ans Schienbein fährt).
 
Big-Friedrich

Big-Friedrich

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ts schrieb:
Big-Friedrich schrieb:
Ich oute mich auch als Tierfreund.
Bei uns wird keine Spinne in der Wohnung getötet,
sondern heil nach draussen gebracht.
Aber doch nicht jetzt im Winter!?

Jetzt bekommt die Spinne natürlich einen warmen Pulli
und eine Thermoskanne mit heissem Tee mit in die Kälte.
Ich bin doch kein Unmensch!

:wink:
 
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Aua, aua, ha, eine Pulli mit so vielen Armen, das wird wohl nicht so einfach mit dem Stricken :aetsch:

Nee, jetzt aber mal Spaß bei Seite. Für das Überfahren von Tieren bin ich nun auch mal nicht. Was ich für mich nur hoffen kann, ist das ich in so einer Situation "vollautomatisch" richtig handele. Das ich nämlich dann an irgend ein Urteil oder sonstige Rechtsprechung denke, wohl kaum. Du erschrickst dich jenachdem dermasen, das überhaupt keine sinnvolle Aktion mehr zu stande kommt.
Hab zwar schon mal ein Sicherheitsträning mit gemacht, aber da weißt du ja was auf dich zu kommt und das bei maximal 30km/h.
Sich da im richtigen Moment dran zu erinnern :?: :roll:
Wie gesagt, kann nur hoffen, das das in dem Moment wieder hoch kommt.

Gruß
Jochen
 
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