Evalia: keine Bergziege?

[Beastie]

Der Trend geht zu immer mehr Leistung.

...was man aber nicht mit immer höhere 'Flußgeschwindigkeit' im Verkehr verwechseln sollte... aus irgendwelchen magischen Gründen ist die aber klar rückläufig..... was schlicht wohl daran liegt, dass man mit mehr PS nur schneller im nächsten Stau steht ... und man kann es nun mal drehen und wenden wir man will.. um Tempo 80 rum bekommt man den besten Durchsatz einer Straße geliefert... sprich, die meisten Fahrzeuge passen in einer Zeiteinheit durch.. somit ist zumindestens in Ballungsräumen abzusehen, dass dort Brummi Tempo zum Maß aller Dinge werden wird und nicht Tempo 130.

Was so furchtbar daran sein soll, mit passendem Sicherheitsabstand hinter einem Brummi her zu fahren, wird sich mir vermutlich nie erschließen... fahre jeden Morgen 30 km Bundesstraße ins Geschäft und da kommt man mit Tempo 80 deutlich ökonomischer und in einem engen Zeitfenster ans Ziel als mit maximal zulässiger Geschwindigkeit für PKW auf Landstraßen....

Auch hier gilt das alte Motto der DB Wer 10 min früher am Ziel sein will, muss einfach 15 min früher los fahren.... das klappt eigentlich fast immer :zwink:

Und wenn ich in der Freizeit unterwegs bin, habe ich eines ganz gewiss... Zeit, um in Ruhe zu reisen.. das ist für mich der wirkliche Luxus .... nicht von A nach B hetzen zu müssen sondern es ganz entspannt rollen lassen zu können... eben weil ich nicht um Punkt viertel nach kurz vor Zwölf wo sein muss... das moderne Wort dazu heisst wohl 'entschleunigen'..

Und das meint eben auch: Ich will nur die Straße hoch kommen ... aber kein Bergrennen fahren... und dazu reicht die gebotene NV200 Leistung problemlos..

EIne richtige kleine Bergziege war übrigens mein geliebter Elefantenrollschuh Subaru Libero ... 50 PS aus 3 Zylindern als 4x4 ... vom Fahrspass her auf Bergwegen einfach unerreicht.. das war weder schnell noch sportlich... aber eben eine Mordsgaudi...

 

[jomo]

Seit vor über 10 Jahren die Turbodiesel-Direkteinspritzer so richtig Verbreitung fanden, kommt vor Bergstrecken immer eine richtige Rennaufstellung zustande. Wer einen der ersten TDIs gefahren hat, hatte da noch seinen Spaß, weil man damit wirklich einiges am Berg stehen gelassen hat. Inzwischen haben alle nachgerüstet und es sind wieder alle fast gleich stark.
Wozu das alles? Dass sich der Gesamtschnitt auch mit sehr sportlicher Fahrweise nicht gravierend steigern läßt, brauch man keinem mehr vorrechen. Wenn ich Fahrspaß mit viel Beschleunigung und sportlichem Fahrwerk haben will, dann wirds sowieso kein Hochdachkombi oder Bus sondern ganz was anderes. Da bin ich aber auch schon rausgewachsen.
Ich genieße das souveräne Dahingleiten mit erhöhter Sitzposition und angenehmen Dieselturbodrehmoment.

jomo

 

[rgruener]

Den letzten Satz möchte ich mal unterstreichen. Davon abgesehen will ich die Steigung nicht nur hochkommen, sondern bequem hinaufgleiten . Dazu ist etwas mehr Power ganz hilfreich.

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[rookie]

D.h. egal ob Kassler Berger oder sonst welche Hindernisse, 130km/h sollte ein HDK bzw. Womo dauerhaft fahren können, ohne bei der kleinsten Steigung gleich runterschalten zu müssen.

da bin ich mit meiner karre eigentlich zufrieden (bin mir ja schliesslich bewusst was ich mir da ins haus nahm )
..ausser, jemand fährt dir - wie bei mir passiert - im steilen bergauf mit 100 km/h vor's gesicht (während's tempomat fleissig plante die vollbeladene karre auf 130 zu halten)
und genau dann wird's bei der eva eng...

 

[kris]

mir erscheint die Motorleistung reichlich. Bei Regen wird es schwierig die Leistung auf die Straße zu bringen.
Im dritten Gang am Berg schaltete schon gelegentlich das ESP zu und weiteres Beschleunigen entfällt dann.
Mehr Leistung wäre wohl nur mit anderer Bereifung nutzbar.

 

[sulley]

mir erscheint die Motorleistung reichlich. Bei Regen wird es schwierig die Leistung auf die Straße zu bringen.
Im dritten Gang am Berg schaltete schon gelegentlich das ESP zu und weiteres Beschleunigen entfällt dann.
Mehr Leistung wäre wohl nur mit anderer Bereifung nutzbar.

Von was für Fahrbahnbelag ist die Rede, oder sind das Wintererfahrungen?
Traktionsprobleme kenne ich jeden Falls nicht, weder im Winter noch im Sommer und schon gar nicht bei Geschwindigkeiten die zum 3. Gang passen.

 

[Maasi]

mit olivenöl bestrichene slicks?

fragt sich maasi

 

[kris]

Das war eine gute Landstraße im Mai bei ca. 15°C, ordentlich Regen (die schnelle Wischerstufe war noch nicht erreicht).
Die Drehzahl lag im oberen Bereich (so 5000 u/min), hätte aber noch Reserven gehabt, Gaspedal mit Bodenkontakt.
Das ESP spricht an. Das Gefühl von Kontaktverlust zieht automatisch den rechten Fuß zurück.
Die Reifen vorn hatten ca. 7 mm.
Diese Situation hatte ich auch schon mal bei einer Probefahrt mit einem 110er Diesel im ekligen Herbstwetter (10°C) erlebt. Dessen Bereifung sollte fast neu gewesen sein.
Man sollte bei Regen nicht erwarten, den dritten Gang bei Vollgas ausfahren zu können.

 

[sulley]

Bei entsprechender Wassermenge stößt jede Technik an ihre physikalischen Grenzen, das spielt die Leistung irgendwann auch keine grosse Rolle mehr. Das erklärt die sehr speziellen Traktionprobleme der Eva schon sehr anschaulich.
Da hatte ich mit nem Subaru (permanenter Allrad) bei nem kräftigen Regenschauer trotz neuer Reifen auch schon mein persönliches AHA-Erlebniss.

 

[Fan]

übrigens dürfte die schmale Bereifung her ein Vorteil bei Starkregen (vs. Aquaplaning) sein.

 

[Biki]

Der Nirvana kam im Urlaub immer an genau einer Stelle an seine Grenze: die sehr sehr steile Ausfahrt aus dem Camp an der Soca. Gesperrt für Womo, 3,5 t und Anhänger. Steil, 2 Kurven und schmal.

Der erste Gang war dafür sehr kurz übersetzt. Also entweder mit guter Drehzahl schon durch die Kurve anfahren oder durchdrehende Reifen hinnehmen. Und gaaaanz wichtig: vorher warm laufen lassen. Sonst ging gar nix. Mach ich sonst nie, aber v.a. mit Vollbeladung am Abreisetag hab ich ihm da Zeit gegeben.

Im allgemeinen Bergverkehr hatte ich keine Probleme, der Verbrauch blieb bei 5,6 l. Die Bremsen werde ich gleich überprüfen lassen, es roch deutlich nach längeren Abfahrten.

 

[eVagabund]

Ich kann auch zustimmen, dass Evalia keine Bergziege ist, aber wie viele Vorredner geschrieben haben, muss man den Wegen kennen und sich auf die entsprechende Fahrweise einstellen.

Wir waren jetzt nach Südfrankreich und zurück unterwegs und an einer Stelle (ich glaube irgendwo bei Grenoble) gab es eine sehr steile aber gerade Straße und da wollte Evalia (voll beladen) nicht mehr als 60 km/h fahren. Dabei ging im 4. Gang nicht mehr und im 3. musste man etwas Drehzahl erhöhen.
Auch an scharfen Kurven in den Steigungen hatte ich aus dem 3. Gang in den 2. geschaltet und dieser war bereits zu schwach, also schnell in den 1.

Auch bei mir gab es an einer Stelle, wo die Bremse roch, war aber nur einmal nach einer längeren Abfahrt und nach den ersten 1200 km. Danach gab es vergleichbare Abfahrten aber war alles gut. Ich versuche auch nicht ständig zu bremsen, sondern bremse etwas mehr ab und dann lasse wieder im entsprechenden Gang rollen. Allerdings "bremsen mit Motor" ging bei 1,5l Motor auch nicht so gut wie bei 2,5 l Benziner

Die Getriebe-Übersetzung finde ich persönlich auch nicht optimal. Mir wären die 130 km/h bei 2000 Umdrehungen/m lieber gewesen. Ebenso die anderen Gänge "besser verteilt". Aber vielleicht kommt es zugute wenn man noch ein Anhänger hat...

Interessant ist auch in diesem Zusammenhang, dass BC "weißt", dass es der 6. Gang eingelegt ist und zeigt Hochschalt-Symbol bei über 2300 Umdrehungen/m nicht mehr. Also ist es nicht nur Drehzahlabhängig.