Lohkemper schrieb:
Die physikalische Grenze (Wirkungsgrad) bei einer Wärmepumpe liegt bei knapp über 3. d.h. 1Watt rein 3 Watt raus
Sorry, stimmt nicht.
Ich habe eine Wasser-Wasser Wärmepumpe (nimmt Grundwasser mit 13 Grad und kühlt es auf 9 Grad ab), die Anlage verbraucht 2,1 kW + 600 für die Wasserpumpe und liefert 12 kW Heizleistung. Ohne Pumpen kommt die Anlage also auf den Faktor 1:6, mit Pumpen läuft es so bei 4,3-4,5.
trotzdem darf man nicht vergessen, dass man eigentlich elektrisch heizt.
Dass die Anlagen nur mit Flächenheizungen gut funktionieren, stimmt auch nicht immer - ich habe teilweise (80%) Radiatoren, die überdimensioniert sind - meine Vorbesitzer haben die Heizungsanlage mit einer Vorlauftemperatur von 50-55 Grad betrieben (Holzheizung mit kleinem Ofen, der alle 1 1/2 Stunden nachgelegt werden musste). Besagte Holzheizung hatte keinen Pufferspeicher, ist also in der Nacht immer ausgekühlt. Jetzt heize ich mit 35-40 Grad Vorlauftemperatur und es ist wohlig warm. Wenns noch kälter wir, sind 45 Grad auch noch drinnen, 50 ist die grenze.
Aber meine Anlage ist schon eher an der Grenze des vernünftig machbaren. Habe mich auch nur getraut, weil ich noch mit Isolierung des Hauses ca. 20% Energie sparen kann und zusätzlich einen Kachelofen mit elektronischer Steuerung habe (ein Grundofen: den befüllt man mit 20 Kilo Holz, er brennt es ab und gibt die Energie die nächsten 24 Stunden ab. 5-10 min Areit am Tag.). Mit dem Ofen kann man 3/4 des Hauses heizen. Aber halt mit allen Nachteilen des Holzofens (Vorrat, Staub, Urlaub), deshalb haben wir uns für eine Erneuerung der Heizanlage enschlossen. Und eine eventuelle Unterdimensionierung in extremen Kälteperioden (Anlagen sollten ja auf - 15 Grad dimensioniert werden) fange ich mit dem Holzofen ab.
Die Anlage selbst kostete nicht viel mehr als die Pelletsheizung, nur dass noch die Brunnen statt dem Pelletslager dazukamen (Saug - und Schluckbrunnen).
Regenwasserspeicher spare ich mir (ausser der Regentonne, in der man rasch eine Giesskanne füllen kann). Ich hänge einfach eine Pumpe in einen der zwei Brunnen (wir haben ein sehr hohes Grundwasser, weniger als 4-5 meter Tiefe) und hole mir das Wasser zum giessen. Das Regenwasser lasse ich versickern.
Mir ist klar, dass dies nicht überall möglich ist, aber gerade bei Wärmepumpen gibt es soviele Varianten, dass man nie generell ja oder nein sagen kann.
Klar ist nur, dass Luftwärmepumpen die ungünstigsten sind und Wasser-Wasser die günstigsten. Und dass man bei Tiefenbohrungen oder Flächenkollektoren höllisch bei der Dimensionierung aufpassen muss, da einem - wenn zu klein dimensioniert - die Bohrung/der Kollektor "einfrieren" kann, da dann zuviel Wärme entnommen wird und nichts mehr geht. Bei diesen geschlossenen Kreisläufen verwendet man Sole statt Wasser, da die Temperatur des zu erwärmenden Mediums oft unter 0 Grad geht - und da friert der Boden halt.
Aber unter dem Strich eine hochinteressante Materie mit recht hohen Anfangsinvestitionen. Wenn man billig Heizkosten sparen will, sollte man erst schauen, ob man das Haus isolieren kann - denn das spart immer Kosten, egal womit man heizt und was teurer wird.
@Knuffy: Jede Art zu heizen ist billiger als elektrische Nachtspeicheröfen. 1 kWh Energie aus Strom kostet bei uns ca. 17 cent, 1 kWh Energie aus Holz ca. 4-5.
lg
christoph