Die Umwelt und der Umweltschutz

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Anonymous

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Schoenen guten Abend zusammen.

Heute, zum Anlass der Friedensnobelpreisverleihung an Al Gore, ist es mal wieder Zeit das Thema Umwelt und Umweltschutz ins Forum zu stellen.

Andere Beitraege in Bezug auf Umweltschutz und was man aktiv tun kann, sind im Forum bereits auf Grund von Schlaegen unterhalb der Guertellinie gesperrt worden und ich hoffe sehr, das es bei diesem Thread nicht dazu kommen wird. Also eine Bitte: Sachlich diskutieren, auch wenn das Thema manchmal die Emotionen hochkochen laesst. Wir leben immer noch in einer freien Welt, in der Meinungsfreiheit herscht, auch wenn man manchmal Jemanden auf Grund seiner Meinung erwuergen moechte :mrgreen:

Es ist interessant zu sehen, wie sich die Meinung im Forum so langsam aendert (das ist zumindestens meine Auffassung). In einer Umfrage haben sich 50% der Teilnehmer dazu bekannt, das die Umweltdiskussion und besonders die Diskussion um den Klimawandel nur Angstmache der Medien sei. Doch in den Threads die danach erstellt wurden, hatte ich das Gefuehl, das die Mehrheit der Teilnehmer sich der Lage bewusst ist. Und heute nun mit Al Gore als Nobelpreistraeger geht diese Diskussion offiziell in die naechste Runde.
Man kann ueber Al Gore denken was man moechte (er verdient damit sehr viel Geld, verschwendet er wirklich Energie?, etc), aber er hat es geschafft, mit Hilfe seiner Verbindungen, das Thema Klimawandel in den weltweiten Mittelpunkt zu stellen und eine Diskussion zu entfachen, die das Bewusstsein ueber das was um uns herum passiert schaerft, oder startet. Auch wenn ich persoenlich mit einigen Punkten die Al Gore aufstellt nicht uebereinstimme, so ist doch die allgemeine Botschaft richtig. Etwas laeuft nicht nach Plan und das kann schlimm enden. Es wird also Zeit sich des Problems bewusst zu werden und aktiv etwas zu tun. Und das aktive Tun beginnt nicht in der Politik oder in der Wirtschaft, sondern bei jedem Einzelnen.

Einer der grossen Umweltsuender ist der Verbrauch oder Missbrauch an Energie. Und genau da kann jeder etwas tun. Energieersparnis reduziert den Ausstoss an Treibhausgasen und wirkt einem weiteren Wechsel des Klimas entgegen. Zusaetzlich hat Energieersparnis noch einen weiteren positiven Nebeneffekt. Energie aus fossilen Brennstoffen wird es noch relativ lange geben, aber mit dem momentanen Verbrauch wird es eher frueher als spaeter dazu kommen, das die fossilen Brennstoffe unseren Energiebedarf nicht mehr decken koennen. Und wenn das passiert, und wir keine echten Alternativen haben sollten, dann haben wir ein echtes Problem. Es waere schoen wenn man dieses Problem vermeiden koennte. Nicht umbedingt durch das Strecken der fossilen Brennstoffe, sondern durch den Ausbau an alternativen Energien. Doch die sind momentan noch nicht in der Lage fossile Brennstoffe zu ersetzen. Noch nicht. Und bis es soweit ist, waere es keine schlechte Idee mit dem Gut, das Mutter Erde im Laufe von Jahrmillionen prodzuziert hat (und der Mensch innerhalb kuerzester Zeit fast ausgebeutet hat) etwas sorgfaeltiger umzugehen.

So, das sind nur ein paar Gedanken zum Thema. Ich hoffe sehr, das sich hier eine rege und gute Diskussion ueber das Thema entwickelt und freue mich schon auf weitere Eintraege.

Viel Spass noch und bis bald.
Martin

PS: Ich arbeite uebrigens fuer die Oelindustrie (bin quasi ein bad boy) und kenne die dreckige Seite des Geschaefts aus eigener Erfahrung. Ich habe im Laufe der Zeit sehr viel Sch...e gesehen.
 
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Anonymous

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Hallo Martin,
ich glaube Du spielst auf den Motorwarmlaufen Thread an wo mein Beitrag als Schluss steht, das ist mir unangenehm denn es war nicht meine absicht mich als Schiedsrichter aufzuspielen, sondern vielmehr wollte ich ausdrücken dass bei der ganzen Umweltdiskussion es nichts bringt sich gegenseitig maßzuregeln, dass wirkt sich eher kontraproduktiv aus. Mir hätte es auch besser gefallen wenn die diskussion weiter gegangen wäre, habe nur versucht alles ein bißchen wieder zu erden, sorry.
Nun zum eigentlichen Thema, immer wieder denke ich an meine Lehre als Kfz Mechaniker 1983 zurück, da wurde im unterricht ein Werbefilm von BMW über Wasserstoffantrieb gezeigt wir hatten ein sehr guten Lehrer der untypischerweise sehr stark ökologisch orientiert war und immer versucht hat unser Blick für die Problematik Autofahren und Umwelt zu schärfen.
Im Film präsentierte BMW die 3er Prototypen Flotte mit Wassestofantrieb als zukunft des Automobilbau die problematik lag in der explosionsgefahr und die riesigen Akku´s, heute 25 Jahre später hat man diese Probleme weitestgehend in den Griff bekommen aber in sachen produktion von Wasserstoff ist nicht viel passiert, sicher die Wasserstofftankstelle in Berlin
hat sich gut medientechnisch benützen lassen aber von seiten der Energieindustrie wird, so ist mein subjektiver eindruck, nicht viel in dieser Richtung entwickelt.Andererseit´s wenn man sich die technische entwicklung der Autos ansieht, so ist außer in sachen Sicherheit und Leistung nicht wirklich wesentliches passiert, natürlich bauen die Fabriken nach dem gusto der Verbraucher und vielleicht ändert sich dann auch etwas wenn die nachfrage nach sparsamen Autos steigt, denn wenn die verkaufszahlen sinken holt man doch ganz fix die guten sachen aus der Schublade.
Auch in sachen Strom bin ich überzeugt dass man viele möglichkeiten (Solare nutzung im großen Stil) von vorneherein ausschließt und nicht stark genug erforscht weil Energiemonopole womoglich in der Dritten Welt entstehen würden bei denen es bequem ist alles so zu lassen wie es ist bis man die richtigen Machtstrukturen aufgebaut hat nach dem Amerikanisch/SaudiArabischen Pakt-modell, die Mittel und Wege der Weltpolitik in diesen bereich sind unendlich und beängstigend zugleich.
Ich habe den eindruck man könnte sehr viel machen aber zuerst muss sichegestellt werden dass die Energien (Geld) in die richtige Richtung fließen.
Derweil springen alle(Medien-Politiker...) auf den Umwelt Hype auf und versuchen sich damit zu profilieren dabei entstehen so plakative Aktionen wie die Licht aus sache oder der Ökologisch Korrekt beleuchtete Weinachtsbaum in New York mag sein dass man die Massen von abgestumpften Konsumjunkies damit versucht zu erreichen aber spätestens bei den nächsten Aktionswochen von Mc Donalds ist alles wieder gelöscht. Al Gore war mir immer schon suspekt (wie so ziemlich alle Presidents und Anwärter) die Masche mit dem Umweltschutz benutzt der doch nur weil er irgendwann wieder kandidiert und jede Umweltkatastrophe ihm in die Hände spielt, die kritikfähigkeit der mehrzahl der Amis hat man bei der wiederwahl von DoubleBusch gesehen,
und bis es soweit ist hat er sich so ein Hammer Öeko Profil aufgebaut dass es ein kinderspiel wird. Trotzdem bin ich froh darüber dass sich etwas auf großer Ebene tut und in den Gesellschaftsanteilen die sich über Umwelt keine Gedanken machen hat es vielleicht auch seine Wirkung.
Letzendlich können wir nur hoffen dass die Angst seitens der Großkonzerne und GlobalPlayer vor´m großen Crash so groß ist daß es zu einem umdenken kommt und ein dementsprechendes handeln folgt, aber dieser Punkt ist noch lange nicht erreicht.
Was können wir tun? Auf dem ersten Blick nicht viel aber wenn man genauer hingukt gibt es doch jede menge, viele kleine Dinge vermeiden, weniger unüberlegt konsumieren...da ist die Weinachtszeit übrigens ein ganz guter Anlass man könnte daß Geld was man für Geschenke ausgeben würde einer guten Sache zukommen lassen,und damit meine ich nicht unbedingt Unicef und so, es gibt genug Leute im näherem Umfeld die es gut brauchen können und die Zeit und der Stress den man sich spart kann man dafür aufwenden selbstgemachte Sachen an seine Liebsten zu schenken das geile daran ist daß man sich selbst dabei ein riesen Geschenk macht. Naja jetzt bin ich ganz woanderst gelandet aber für mich steht auch alles irgendwie im Zusammhang, ich glaube die beste Methode um was gegen daß Ganze zu tun ist einfach insgesamt auf die Bremse zu treten und daß kann jeder auf seine weise machen aber daß wichtigste ist
die Message nach außen zu tragen. Zum Schluss möchte ich ein altes Afrikanisches Märchen erzählen dass ich vor kurzen gelesen habe in kurzform wiedergeben weil es mich in seiner einfachheit und weißheit sehr beeindruckt hat, es ist eine sehr treffende Methapher auf unsere Gesellschaft:

Ein sehr sehr reicher Sultan der alles hatte war trotz seines unendlichen Reichtum todunglücklich, aber er wusste nicht was ihm fehlte, er hatte viele Frauen und viele Kinder er konnte sich alles kaufen aber er empfand keine zufriedenheit.So schickte er eines Tages seine Diener auf die suche nach dem glücklichsten Mann, sie sollten ihn zu sich bringen denn er wollte sich mit ihm unterhalten. Sie suchten und suchten fanden aber keinen, bis sie eines Tages an ein Wasserloch in der Wüste ein alten augemergelten mit lumpen gekleideten Mann antrafen der seinem ausgetrockneten Kamel zu trinken gab und dabei fröhliche Lieder sang er teilte die Milch die er melkte mit den Dienern des Sultans und machte scherze.
Da fragten sie ihn ob er glücklich sei, darauf erwiderte er :"Warum soll ich denn unglücklich sein?"
So baten sie ihn er solle mit zum Sultan kommen und sich mit ihm unterhalten, er willigte ein und sie machten sich auf den Weg.
Als sie in die Stadt kamen sah der Mann Dinge die er noch nie zuvor gesehen hatte so viel Menschen und so viel Farben... der Sultan empfing ihn und richtete ein festmahl für ihn aus er behandelte ihn fürstlich und liess ihn baden und gab ihm edle Kleidung... und schließlich fragte er:"Was ist das Geheimniss deines Glücks?" der Mann konnte nicht antworten, er hatte keine Ahnung was ihm am leben in der Wüste so glücklich machte, es war einfach schon immer so...
Enttäuscht schickte ihn der Sultan wieder weg und der Mann kam wieder zu seinem Kamel in der Wüste zurück. Aber nie vergaß er die Wunder im Sultanspalast - und er wurde nie wieder glücklich.
 
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Anonymous

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Strider schrieb:
Schoenen guten Abend zusammen.

Heute, zum Anlass der Friedensnobelpreisverleihung an Al Gore, ist es mal wieder Zeit das Thema Umwelt und Umweltschutz ins Forum zu stellen.

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Einer der grossen Umweltsuender ist der Verbrauch oder Missbrauch an Energie. Und genau da kann jeder etwas tun. Energieersparnis reduziert den Ausstoss an Treibhausgasen und wirkt einem weiteren Wechsel des Klimas entgegen...
:shock: Gut, aber wer bringt das dem durchschnittlichen US-Bürger oder den chinesischen Parteibonzen bei?
 
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Anonymous

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@ Funkyman

Fuer meine Antwort nehme ich mir in der Mittagspause etwas mehr Zeit

@ Nordlicht

Und genau hier haben wir das Grundproblem. Nur weil es dem amerikanischen Durchschnittsbuerger und dem chinesischen Parteibonzen noch nicht aufgegangen ist sollen wir so weitermachen wie bisher? In Afrika schlachten Kinder andere Kinder ab. Sollten wir nun unsere Kinder ebenso erziehen? Einer muss den Anfang machen, egal ob andere mitziehen oder nicht. Wenn Europa und seine Buerger es schaffen den Treibhausgasausstoss zu verringen, so tut das der Umwelt gut, denn es ist eine Verringerung. Wenn alle so handeln wuerden wie die beschriebenen Menschen, dann wuerde es heute viel schlimmer aussehen als es ist.
Aber natuerlich hast du in gewisser Weise recht. Man muss selber anfangen, aber dann muss man auch die grossen Umweltsuender mit in das Boot bekommen. Das ist nicht leicht, wie man in den letzten Jahren gesehen hat, aber man muss weitermachen. Und genau hier kommt wieder ein Pluspunkt fuer Al Gore. Er macht das Thema salonfaehig und was wichtiger ist, politikfaehig fuer z.B. die USA. Der naechste President (Mann oder Frau) wird Umwelt auf seine Agenda setzen muessen, denn auch in den USA beginnen die Menschen so langsam umzudenken. Leider nicht direkt in Bezug auf Umwelt, sondern durch steigende Benzinpreise, aber das Endergebnis wird das selbe sein.
Es ist leider nicht moeglich alles auf einmal zu aendern und zu bessern, aber je mehr Menschen JETZT anfangen, desto besser. Und das funktioniert nicht, wenn man nichts tut, da andere auch nichts tun.
 
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Knuffy

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Hmmm,

ist ja alles schön und gut, aber wir dürfen dann einfach nicht mehr über Erhöhungen der Strompreise klagen. Denn je weniger wir verbrauchen, desto höher werden die Preise gehen. Da ist ja schon ein Knackpunkt gefunden. Der Gelbeutel wird immer kleiner, aber ist ja gut für die Umwelt. Kleines Beispiel: Wir haben ja so eine Nachspeicherheizung, also ist Strom unser Heizmittel. In den letzten acht Jahren, habe wir den Jahresverbrauch von ca. 33000 Kw auf knapp 24000 KW gesenkt. Tendenz weiter fallend, aber irgend wann ist schluss (wobei wir da ja dann doch ein bischen auf die Klimaerwärmung hoffen um noch mehr einsparen zu können :zwinkernani: 8) ) Alleine in diesem Jahr, hat der Stromanbieter den Monatsabschlag von 260 EUR auf knapp 310 EUR angehoben. Vor ca. acht jahren haben wir noch 350 DM bezahlt im Monat ,aber auch nach der Abrechnung etwas wieder bekommen,was Heute eine Ausnahme ist. Man kann sicher viel machen, aber wenn die Lebensqualität dabei vor die Hunde geht, dann ist halt irgend wann schluss. Ich bekomme auch immer nen Hals wie ne Litfasssäule wenn meine Frau zum Brotholen mit dem Auto fährt, mit der Begründung, das es dunkel ist, oder weil es gerade ein bischen regnen tut :no: So machen das aber Milionen von Menschen, wenn die das abschaffen würden auf einmal, dann würden die Benzinpreise ruckartig auf 5 EUR hochgehen um dann noch kostendeckend arbeiten zu können und nicht wegen der Bösen Ölmultis. Der Preis richtet sich in Energiefragen immer nach Angebot und Nachfrage. Je weniger verbraucht wird, desto höher die Beschaffungspreise. Also kommt irgend wann die Frage, kann ich mir den Schutz der Umwelt noch leisten?

Daraus ergibt sich in der Zukunft folgendes Szenarion:

Die Familie sitz zusammen gemudlich in einem Raum und wärmt sich am Kerzenschein. Heimlich natürlich, denn es ist vom Gesetz her nur erlaubt max. zwei Kerzen gleichzeitig an zu machen. Zuwiederhandlungen werden mit Umweltstrafen belegt. Kaminfeuer oder ähnliches sind strengstens verboten, genau wie die eigene Erzeugung von Strom. Schließlich wollen die Anbieter bei 30 - 50 EUR pro Kw ja auch noch was verdienen. Das wurde alles in den Letzten Jahren für den Uweltschutz so gemacht und das ist ja gut so. Draußen sind entweder 60 C° im Schatten oder 60 C°- Von einer Klimakatastrophe zum Glück noch keine Spur...

O.K. Ich bin nicht Nostradamus, und in einzelnen Punkten ist es etwas übertrieben, aber für so undenkbar halte ich das dann doch nicht, wenn ich mir die Entwicklung in den Letzten Jahren so ansehe.

Gruß Martin
 
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Moin Knuffy.

Der Preis richtet sich in Energiefragen immer nach Angebot und Nachfrage.

Das stimmt nicht so ganz. Generell bestimmt natuerlich Angebot und Nachfrage den Preis, aber im Bereich Energie haben wir es mit einem Oligopol, oder fast schon einem Monopol, zu tun, so dass andere Regeln herschen. Ein Monopolist kann selbst bei sehr hoher oder sehr geringer Nachfrage den Preis variieren. Auf jeden Fall solange bis der Staat eingreift.
Ansonsten hast du prinzipiell recht. Umweltschutz kostet Geld und die Auswirkungen sind weitreichender als man denkt. Doch selbst wenn der Energiepreis steigen sollte durch die verringerte Nachfrage sollten wir etwas tun, denn es wuerden andere Kosten auf uns zukommen, wenn wir in einer Umweltkatastrophe enden wuerden. Zum Beispiel kostet die Beseitigung von Altlasten ein Vermoegen und wenn man nun eine Art Umweltaltlast hat die das ganze Land (Kontinent, Welt) betrifft, dann wird der Staat eingreifen um die Schaeden zu beseitigen (falls moeglich). Und die Kosten wird er scherlich nicht allein tragen. Soll heissen es gibt dann die eine oder andere Steuererhoehung. Und dann lieber mehr zahlen, aber in einer einigermassen intakten Umwelt leben. Und ueber die Gesundheitskosten rede ich erst gar nicht.
Heute kann man viel tun (zu Fuss zum Baecker, usw), aber es gibt auch Bereiche wo man noch nichts tun kann, oder aber einen gewissen Komfort nicht einbuessen moechte. Ich dusche morgens ja auch noch mit warmem Wasser. Aber jeder einzelne Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung. Und genau dahin sollten wir uns bewegen
 
A

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Hi Gianni.

Ja, ich meinte genau diesen Thread. Ich habe keinerlei Problem mit diesem letzten Eintrag, fand ihn sogar sehr gut und hoffe von dir mehr solcher An- und Einsichten zu lesen.
Bezueglich der alternativen Energien, und im Speziellen Wasserstoffmotoren, sieht man wieder das Problem, das kaum einer Risiken eingehen moechte. Der Autobauer startet die Serienproduktion erst, wenn die Tankstellen da sind und der tankstellenbetreiben wird die Tankstellen erst bauen, wenn die Autos auf dem Markt sind. Also, wir haben eine moderne und umweltfreundliche(re) Technik, aber wir koennen sie nicht nutzen, da sich die Industrie nicht einigen kann. Manchmal wuenschte man sich die Politik wuerde dazwischenhauen und mal etwas voran treiben. Aber momentan ist da nur Hoffnung.
Du magst recht haben mit der Vermutung warum alternative energien nicht staerker erforscht werden, obwohl es viel Forschung auf diesem Sektor gibt. Und das geht von Solarenergie ueber Biomasse, lebende Organismen bis hin zur Fusion. Alles funktioniert im Prinzip, aber die Leistungsausbeute ist entweder noch zu gering oder man hat andere Probleme. Aber wie beim Wasserstoff auch, werden diese Probleme eines Tages geloest sein.
Umweltschutz und zum Teil auch Panikmache sind momentan hip und jeder will sein Stueck der Torte. Hoert sich negativ an, aber solange dabei das Bewusstsein gefoerdert wird, das etwss mit unserer Umwelt nicht stimmt, dann ist das ein erfolg fuer mich. Das Problem laesst sich nicht sofort loesen, sondern nur in kleinen Schritten; und der erste Schritt ist es das Thema in die Koepfe der Menschen zu bekommen. Und dabei ist Al gore unschlagbar.
Die grossen Konzerne und besonders die Oelindustrie ist sich der Tatsache bewusst, das wir bald alternative Energiequellen brauchen. Sie werden ihr Oel weiterhin verkaufen, aber sie wollen mit auf den Wagen und pumpen viel geld in die Erforschung alternativer Energien. Damit sichern sie sich ihre Existenz wenn eines Tages Oel und Gas versiegen.
 
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Gionporno an alle,
versuch mich mal zur abwechslung kurz zu fassen...
Habe in der aktuellen Spiegel ausgabe den bericht über Methanhydrat gelesen in dem steht man würde an einer neuen Technik forschen (sequestrieren?) bei der man dass Meth.hydr. aus untererirdischen Meeresvorkommen rauspumpt und CO2 dabei reinpumpt da es ideal sei um das Meth.hydr förderfähig zu machen, die sonst entstehenden Hohlräume wären damit ausgefüllt und das CO2 wäre weniger gefährlich als das Meth.hydr., anschließend versiegeln und gut ist. Man würde Fabrik abgase dann in Container verschiffen und mit bereits gasförmigen Methan zurückfahren. Klingt nach Eierlegendenwollmilchsau.
Da wir einen Geologen im Bereich Fossile Energien in unserer Ehrenwerten Runde haben wäre es interessant seine ansichten zu lesen, dagegen wäre ein allgemeiner Meinungsquerschnitt ob es moralisch richtig ist diesen Weg zu gehen sicher ebenso interessant. Kurz und mittelfristig würde es ein Quantensprung sein aber eine gewisse "Unter den Teppich kehren" mentalität kann ich nicht wegleugnen. Andereseits heißt es durch die Meereserwärmung wurde eh das Meth.hydr. wegschmelzen und nur noch so raussprudeln, was dem Klimaproblem ja nur schaden kann.
Ein sicher polarisierendes Thema, deswegen sei hier nochmal der Hinweis gestattet sachlich mit anderer Meinungen umzugehen und keine unnötige Polemiken zu entfachen.
 
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Anonymous

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Guten Morgen Zusammen.

Interessanter Punkt. Eigentlich haben wir hier zwei unterschiedliche Thematiken, die man nun anscheinend versucht zu kombinieren. Und leider sind beide Thematiken noch in gewisser Weise Zukunftsmusik und mit einem gewissen Risiko verbunden. Doch der Reihe nach.

CO2 Sequestrierung ist in Nordamerika ein grosser Deal. Die Idee ist, das man CO2 in adequate Strukturen im Untergrund einlagert. Erdgasspeicher gibt es zum Beispiel ueberall in Deutschland und man verwendet dafuer oftmals ehemalige Gaslagerstaetten. Das Gas, das man kaufen muss aber momentan nicht verwenden kann, wird in diese Lager eingelagert und dann spaeter, wenn es gebraucht wird, wieder produziert.
Mit CO2 ist es nun aehnlich. Hierbei schaut man allerdings nach Strukturen, in denen das Gas nicht als freies Gas gespeichert wird (es waere immer noch sehr mobil), sondern in denen es chemisch oder physikalisch gebunden ist. Und eine der Hauptstrukturen nach denen man schaut sind Kohlefloeze. Die organische Substanz in der Kohle, besonders wenn der Druck in den Floezen hoch ist (aber die Temperatur niedrig bis moderat), kann sehr hohe Mengen an Gas binden durch Adsorption. Das Kohle natuerlicherweise viel Gas enthaellt (Methan und CO2 hauptsaechlich) sieht man an den Problemen im Kohleabbau. Gas ist immer praesent. Wenn man nun das CO2 in zuvor entgaste Kohlestrukturen einpresst, so wuerde dieses CO2 prinzipiell physikalisch gebunden sein und waere damit inmobil. Das funktioniert auch in der Theorie und in der Praxis laufen momentan sehr viele Projekte um zu sehen, wie man das am besten umsetzen kann. Ein Problem ist dabei allerdings das Einpressen an sich. Um ein grosses Volumen an Kohle zu erreichen, muss man viele Bohrungen abteufen, durch die das CO2 eingefuehrt werden kann. Das ist teuer und technisch aufwendig. Dann ist die Frage, wie sicher ist das CO2 entsorgt. Ich moechte nicht in der Naehe sein, wenn auf einmal riesige Mengen an CO2 aus dem Untergrund kommen. Das waere toedlich. Wenn man davon ausgeht, das das CO2 an der Kohle adsorbiert ist, dann muesste man entweder den Druck verringern oder die Temperaturen erhoehen. Weniger Druck koennte durch Erdrutsche und Erdbeben verursacht werden. Fuer hoehere Temperaturen braeuchte man ein plutonisches System in Untergrund. Doch die Frage ist immer noch, wie gut kann man das Gas an die Kohle anlagern. Und wie sicher. Mal sehen was diesbezueglich in der Zukunft passieren wird.

Der zweite Punkt sind die Gashydrate. Das Wunschkind der Energieindustrie. Methanhydrate sind quasi Eislagen im Untergrund, in den Sedimenten an den Kontinentalhaengen. Die Druck und Temperaturbedingungen in manchen Bereichen sind so, dass das vorhandene Wasser gefriert und sich Eislagen bildet. Wenn nun Gas aus unterirdisches Lagerstaetten, oder durch microbielle Aktivitaet nach oben wandert, kann es sich in den Kaefigen, die die Eisstruktur bildet ansammeln. Und basierend auf den Modellen, kann es sich hierbei um enorme Mengen an Methan handeln. Soweit alles gut. Die grosse Frage ist nur, wie man das Methan nun foerdern will. Man koennte das Eis bergmaennisch abbauen, doch soblad das Hydrat die notwendigen Druck und Temperaturbedingungen verlaesst, kommt es dazu, dass das Eis nicht mehr stabil ist und quasi schmilzt. Und dabei wird das Gas freigesetzt. Und wenn das im grossen Masstab passiert, kann das fatale Folgen haben. Grosse Mengen an Gas im Wasser reduzieren die Tragfaehigkeit des Wassers drastisch und Schiffe, die sich in diesem Bereich aufhalten, wuerden einfach sinken. In der Industrie nennt man so etwas gas Blowout und es ist das Gefaehrlichste was bei der Gas und Oelprodiktion passieren kann. Desweiteren sind die Gashydrate nicht immer leicht erreichbar, da sie sich oftmals im Sediment befinden. Die Gedanken gingen von Unterseestaubsaugern bis zu Fabriken auf dem Meeresboden, die dort unten das Hydrat abbauen und dann dissoziieren um das Gas nach oben zu foerdern. Leider ist bisher noch keine Loesung gefunden worden.

Methan ist im Vergleich zu CO2 das bei weitem Schlimmere Treibhausgas. Man sollte also versuchen soweing Methan wie morglich in die Atmosphaere gelangen zu lassen. Es gibt ein paar Studien, die nach dem Zusammenhang zwischen vergangenen Klimaschwankungen und Gashydraten suchen, und sie gefunden haben.
In der geologischen Vergangenheit, soll es auf dem Kontinentalhang Norwegens riesige Gashydratlagen gegeben haben. Man konnte auf Grund der geologischen Studien des Sedimentes und der Gesteine ableiten, das sich die Lagen in denen die Hydrate gewesen sein sollen zum Zeitpunkt X umgeschichtet haben. Es gab eine Art riesigen unterseeischen Erdrutsch (ausgeloest durch Erdbeben). Dieser Erdrutsch hat nun die Druck und Temperaturbedingen fuer die Hydrate dermassen veranedert, das es zur Dissoziation der Hydrate kam und gigantische Mengen an Methan sind freigesetzt worden. Die Frage nun ist, immer noch nicht ganz geklaert, wieviel von diesem Methan tatsaechlich in die Atmosphaere gelangen kann, da das Meerwasser viel Methan loesen kann. Und im Meer ist sehr viel Wasser vorhanden. Man hat allerdings kurz nach dem Zeitpunkt X Aenderungen im Klima feststellen koennen, die darauf schliessen koennten, das doch Methan in die Atmosphaere gelangt ist. Und zwar in grossen Mengen.
Was ich sagen moechte ist das man verhindern sollte die Hydrate so zu dissoziieren, das eine Moeglichkeit besteht, das sie in die Atmosphaere gelangen.

Die Idee nun CO2 zu sequestrieren um dadurch Methan aus den Hydraten zu foerden ist mir neu. Wenn die Hydrate stabil sind, dann sind sie in der Theorie, wie die Kohle, ein gutes Speichermedium um CO2 zu speichern. Problem ist nur, das man in den Hydraten erst einmal Platz fuer das CO2 schaffen muss, indem man das vorhandene Methan foerdert. Sollte es nun die technischen Moerglichkeiten dafuer geben, dann koennte man das CO2 in die Hyrate leiten und haette ein Problem geloest. Vorerst. Gashydrate moegen stabil erscheinen fuer den Moment. Aber sie werden es nicht fuer immer sein. Aenderungen des Klimas koennen dafuer sorgen das sich die Gashydrate nicht mehr innerhalb der Stabilitaetsgrenzen befinden und sie dann dissoziieren. Erfolg waere dann, dass das CO2 wieder freigesetzt wird. keine nette Vorstellung. Ein CO2 blowout ist genau so schlimm wie ein Methan blowout.
Jetzt ist da natuerlich die Frage fuer wie lange diese Strukturen stabil sein wuerden. Und ich denke mal da gibt es keine gute Antwort drauf. In Erdbebengebieten kann es sich um Tage handeln, in anderen Gebieten um Jahrtausende oder mehr. Doch wenn man sich die Problematik Atommuell ansieht, dann stellt man sehr schnell fest, das der Mensch eine garatierte Sicherheit haben moechte, das die Struktur fuer Jahrmillionen stabil ist. Und diese Garantie gibt es nicht.
Gorleben z.B. war als Atomendlager angesehen, wobei die Castoren in das Salz eingelagert werden sollten. Eigentlich eine gute Idee. Natuerlich ist Salz korrosiv und der Salzstock hat direkten Kontakt mit einem Grundwasserleiter, doch wir reden hier von 100.000 Jahren prognostizierter Sicherheit. Und wie wir alle wissen, waren die Menschen nicht dafuer und Gorleben wird es wohl nicht geben. 100000 Jahre waren nicht genug. Dumm dabei ist nur, das anstatt den Atommuell nun unterirdisch in einem relativ sicheren Salzstock zu haben, der Muell nun oberirdisch in einer Lagerhalle liegt. Tolle Vorstellung, oder? Ohne grossen Schutz. Und keine Sau regt sich darueber auf.

So, bin am Ende etwas vom Thema abgekommen. Ich hoffe das erklaert so einiges. Falls ihr Fragen haben solltet, dann lasst es mich wissen.
Puuuh, das war ganz schoen viel.
Also Schluss jetzt.
 
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@ Strider,
hy Martin, wenn dich der Bericht interesseiert, könnt´ich den abscannen und zumailen.
Ciao
Gianni
 
A

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Hi Gianni,

das waere sehr nett. Aber nur, wenn es legal ist. Moechte ja nicht, das du Schwierigkeiten bekommst.
Vielen Dank.
 
A

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Hallo Zusammen,

ich hatte mittlerweile die Chance den besagten Artikel zu lesen. Auch in Frankreich kann man den Spiegel kaufen.
Im Falle der chinesischen Hydratlagerstaetten koennte eine Foerderung tatsaechlich frueher geschehen als erwartet. In China befinden sich die Hydrate in Sedimenten, die eine geringe Porositaet und Permeabilitaet haben, so dass das Gas nicht so leicht entweichen koennte, wenn es dissoziiert. Mich wuerde nun nur interessieren, wieviel Methan in den Hydraten ist, denn wenn es schwer ist fuer das Gas zu entweichen, dann ist es auch nicht leicht in die Struktur einzuwandern.
Wir werden uns mal ueberraschen lassen muessen wann wir damit beginnen Methan aus Gashydraten zu foerdern. Ich denke es wird noch relativ lange dauern. Und noch laenger wird es dauern, bis wir damit beginnen koennen CO2 zu sequestrieren.

Schoenen Abend noch.
 
Thema: Die Umwelt und der Umweltschutz
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