Boykott gegen BP

Diskutiere Boykott gegen BP im Forum Umfragen im Bereich ---> Community - Wie möglicherweise aus den Medien bekannt, wird aufgrund der Ölkatastophe zum Boykott aufgerufen: Zitat: Grünen-Chefin Claudia Roth hat einen...

Boykott gegen BP

  • Ja, ich bin für einen Boykott

    Stimmen: 0 0,0%
  • Nein, ich bin gegen einen Boykott

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    0
W

welfen2002

Mitglied
Beiträge
1.022
Wie möglicherweise aus den Medien bekannt, wird aufgrund der Ölkatastophe zum Boykott aufgerufen:
Zitat: Grünen-Chefin Claudia Roth hat einen Boykott der Aral-Tankstellen nahegelegt,...
aus http://www.presseanzeiger.de/meldungen/ ... 353185.php

Wer möglicherweise noch Aktien von BP hält, hat dies wohl bereits schmerzlich zur kenntniss genommen. Der Kurs hat sich schlagartig halbiert. http://www.finanzen.net/aktien/BP-Aktie
In anderen Medien wird sogar spekuliert, ob BP überhaupt für den Schaden aufkommen wird, weil eine Insolvenz ins Haus steht.
Wird der amerikanische Steuerzahler letztendlich auf dem Schaden sitzenbleiben?
Viele mögen Claudia Roth für Inkompetent halten, jedoch spielt Sie natürlich dem 2. Ölmulti in die Hände, der mit seinen oberirdischen Ölsand Abbau halb Alaska zur "Wüste" macht. Mit welchen Absichten spielt sie dabei?

Jetzt meine Frage:
JA
Durch einen Boykott von BP werden die Aktienkurse noch weiter fallen, die Aktionäre sollen bluten, vielleicht schafft ein konsequenter Boykott BP in die Insolvenz!
NEIN
Ich bin gegen einen Boykott, dies würde nur den Konkurrenten wie Shell nützlich sein, die im großen Stil in Alaska eine Umweltkatastrofe anrichten.

Welche Meinung vertretet Ihr zum Boykott? Welche Änderungen haben wir beim Ölpreis zu befürchten, wenn es zu einer Verschiebung der Machtverhältnisse der Ölmultis kommt?
 
zooom

zooom

Mitglied
Beiträge
3.130
Absoluter Quatsch mit Sauce (sag ich als Gründungsmitglied der Partei, deren Vorsitz die Frau Roth heute führt)
Wer gegen Tiefseebohrungen ist, der muß nicht BP boykottieren, sondern sein eigenes Verhalten so verändern, daß Tiefseebohrungen überflüssig werden.
Es macht keinen Unterschied, ob es zufällig eine von BP geleaste Bohrplattform war, die jetzt die Weltmeere auf Jahrzehnte verseucht, oder eine von Shell oder Exxon, den Unterschied machen wir. Das Öl, was da austritt, ist von uns nachgefragt und teuer bezahlt, DAS war der Anreiz, dort zu bohren und damit richtig Geld zu machen.

Ich verharmlose nicht, daß es die größte denkbare Katastrophe ist, die sich da abspielt, und das noch auf Monate hinaus, die der Gewinnsucht geschuldeten Sparmaßnahmen im Sicherheitsbereich sind nicht hinzunehmen und ein echter Skandal.

Aber es gibt halt kein ökologisch angebautes Benzin, Verbrauch reduzieren ist die einzige Konsequenz.

Und aus der Opposition so richtig wadenbeißen, wo man es in 7 Jahren Regierung noch nicht mal zu einem Tempolimit gebracht hat, sehr erbärmlich!

Hach mal wieder ein Pamphlet von mir;-)
 
A

Anonymous

Guest
Wenn man bedenkt, dass BP 2009 einen Gewinn von 16,6 Mrd. Dollar und 2008 sogar 25,6 Mrd. Dollar erwirtschaftet hat, dann ist genug Geld da, die Schäden zumindest finanziell auszugleichen.

Kein Mitleid mit BP also.

Aber so eine Katastrophe hätte auch Shell, Exxon etc. passieren können.
Der Einsatz von Risikotechnik in 1.500 m Meerestiefe ist eben der Preis dafür, dass wir alle Auto fahren und heizen wollen.

Ciao, der zuschauer
 
T

thies

Mitglied
Beiträge
391
Ich finde auch das Ein Boykott nichts bringt.

BP wird unter dem jetzigen Vorfall leiden, das auch zurecht und man kann nur hoffen das BP und andere daraus lernen werden (wovon ich allerdings nicht ausgehe).

Letzlich bleibt es wie es ist. Der Mensch macht mit der Welt das was er denkt das es richtig ist und bestraft (Klima veränderung) und belohnt (tolle schnelle autos) sich damit selbst.

Das geht so lange bis der mensch nicht mehr lebensfähig ist, weil er sich nicht schnell genug anpassen kann und eine andere Rasse die Herrschafft übernimmt oder es mal wieder zu einer Phase der Erde kommt wo es kein Leben mehr gibt.

Da sich das aber sowohl als auch in mehreren Generationen abspielt kann man so Öko und Bio sein wie man will in einem Zeitraum von ca. 100 Lebensjahren kann man nicht viel erreichen was das verzapfte der letzetn 100 Jahre ausbügelt.
 
R

reinhold

Mitglied
Beiträge
37
zuschauer schrieb:
Der Einsatz von Risikotechnik in 1.500 m Meerestiefe ist eben der Preis dafür, dass wir alle Auto fahren und heizen wollen.

ich will nicht - ich muss ...

und wenn man schon massnahmen gegen den leichtsinn ergreifen will, sollten an erster stelle erst mal die regierungen geprügelt werden, die durch nachlässige genehmigungsverfahren und lasche kontrollen solche unglücke begünstigen - nicht zuletzt weil sie sich von den lobbyisten übern tisch ziehen lassen. dass die wirtschaft sich nicht selbst kontrollieren bzw. allgemeinverantwortlich handeln kann hat ja mittlerweile selbst der dümmste begriffen ..
 
J

jambo

Mitglied
Beiträge
1.615
zooom schrieb:
Absoluter Quatsch mit Sauce (sag ich als Gründungsmitglied der Partei, deren Vorsitz die Frau Roth heute führt)
Wer gegen Tiefseebohrungen ist, der muß nicht BP boykottieren, sondern sein eigenes Verhalten so verändern, daß Tiefseebohrungen überflüssig werden.
Es macht keinen Unterschied, ob es zufällig eine von BP geleaste Bohrplattform war, die jetzt die Weltmeere auf Jahrzehnte verseucht, oder eine von Shell oder Exxon, den Unterschied machen wir. Das Öl, was da austritt, ist von uns nachgefragt und teuer bezahlt, DAS war der Anreiz, dort zu bohren und damit richtig Geld zu machen.

Ich verharmlose nicht, daß es die größte denkbare Katastrophe ist, die sich da abspielt, und das noch auf Monate hinaus, die der Gewinnsucht geschuldeten Sparmaßnahmen im Sicherheitsbereich sind nicht hinzunehmen und ein echter Skandal.

Aber es gibt halt kein ökologisch angebautes Benzin, Verbrauch reduzieren ist die einzige Konsequenz.

Und aus der Opposition so richtig wadenbeißen, wo man es in 7 Jahren Regierung noch nicht mal zu einem Tempolimit gebracht hat, sehr erbärmlich!

Hach mal wieder ein Pamphlet von mir;-)

Ich gebe Dir uneingeschränkt Recht!
Ich finde ausserdem die Art der Umfrage nicht sinnvoll, weil den Kernaussagen (für oder gegen Boykott) gleich noch jeweils eine Begründung zugeordnet wird, wobei ich weder die Eine, noch die Andere Begründung schlüssig finde. Ich beteilige mich deswegen nicht an der Umfrage.
 
W

welfen2002

Mitglied
Beiträge
1.022
jambo schrieb:
....., wobei ich weder die Eine, noch die Andere Begründung schlüssig finde.
Wie meine Vorredner bereits ausführt haben, wird es immer jemand geben, der unsere Bedürfnisse nach Öl stillt. Wenn nicht BP, dann eben ein anderer. Es sind die Vorgaben der Politik, die Tiefbohrungen erlaubt, nur uns wird es nicht möglich sein, den amerikanischen Präsidenten zu wählen.
Ein Boykott-Aufruf hat immer wirtschaftliche Konsequenzen.
Die Frage ist, wer ist der Verlierer und wer ist der Gewinner solch eines Aufrufs. So, oder so, ist der Verlierer die Umwelt und die Tierwelt. Die Top-Manager sind auf jedenfall immer die Gewinner und sei es, dass sie eine ordentliche Kündigungsentschädigung bekommen. (Das ist alles Vertraglich geregelt)
Eine Aktiengesellschaft lebt von den Anlegern und Investoren.
Wenn die Politik Einfluss darauf nimmt, welche Aktiengesellschaft boykottiert wird, oder nicht, kommt ein Ungleichgewicht.
Meine Frage zielt darauf ab, ob BP (respektive Aral) politisch unerwünscht ist, oder nicht.
Solange die Regierung der USA Tiefseebohung zulässt od. erlaubt, wird es immer jemand geben der Bohrt. Wenn nicht BP, dann eben ein anderer.
Im übrigen nehme ich nicht an, dass ein Boykott grundsätzlich positiven Einfluss auf den Benzinpreis nimmt. (Aus Sicht des Autofahrers, ein Aktionär mag das anders sehen)

Jetzt bin ich neugierig, wie Jambo für oder gegen einen Boykott einer Aktiengesellschaft argumentiert????
 
Big-Friedrich

Big-Friedrich

Mitglied
Beiträge
8.005
Boykott gegen BP? Warum?
Was machen die anders als die anderen?
Nichts! Sie haben "nur" Pech gehabt.
ALLE Ölfirmen wollen schnell an das schwarze Gold. Dabei gehen sie über Leichen. Ist nun mal so. Und WIR sind nicht unschuldig daran!

Wenn wir sparsamer wären, würde nicht soviel Öl gefördert werden müssen und somit würden nicht immer neue Rekordtiefen erreicht werden müssen und der Druck auf die Ölfirmen wäre nicht so enorm.

Also nicht nur die eine Seite der Medaille sehen.
Die Ölfirmen fördern so radikal, weil wir es so fordern!

Ich hätte noch soviel mehr, was ich schreiben könnte, aber ich halte mich lieber zurück. Bei diesen Themen bin ich ziemlich radikal und ich bin enorm wütend darüber, wie wir alle mit der Erde umgehen.
Und wenn etwas passiert, wird die Schuld bei den anderen gesucht.
Jeder sollte sich selbst an die eigene Nase fassen!
 
K

Knuffy

Mitglied
Beiträge
2.505
Moin,

wenn ich jetzt schreiben würde, was ich Denke, wird mir in Zukunft jegliche Einwahl ins Internet verweigert :twisted:

auch wenn es in den Fingern juckt, nö nö nöööö
 
A

Anonymous

Guest
reinhold schrieb:
ich will nicht - ich muss ...

Natürlich, wenn man es sich einfach macht, kann man argumentieren, dass die Nachfrage, die durch uns entsteht an allem schuld ist.
Aber das ist mir auch zu einfach!
Der oben zitierte Halbsatz von Reinhold birgt ein entscheidentes Argument:
- Wer kann denn einen Winter, wie es der letzte war, einfach die Heizung abstellen?
- Wer kann seinen Arbeitsweg zu Fuß gehen, wenn beide Partner arbeiten müssen um einigermaßen die Familie abzusichern und die Arbeitsplätze ca 100 km voneinander entfernt liegen? Öffentliche Verkehrsmittel fahren - zumindest bei uns in der Region - ja nur theoretisch, d.h. nie wenn man sie wirklich braucht. Bitte vergesst nicht beim Argumentieren, dass wir alle in einer ziemlichen Abhängigkeit von den Zwängen dieser Gesellschaft leben, was wohl auch so bezweckt ist...
Menschen, die sinnlos Benzin verheizen, oder im Winter die Raumtemeratur über die Fenster regeln, gibt es - zumindest in meinem Bekanntenkreis - schon lange nicht mehr.

Ein Boykott gegen BP nützt m. E. genausowenig, wie sich mit immer mehr persönlichen Sparideen das Leben selber eng zu machen. (z.B. nur um ein gutes Gewissen zu haben den Arbeitsweg durch öffentliche Verkehrsmittel zeitlich zu verdreifachen)
Eine echte Lösung unserer Probleme ist viel komlizierter und nur durch Umdenken in der gesamten Gesallschaft zu erreichen:

- Gewinnstreben mit Augenmaß
- Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region
- haupsächliche Verwendung von Produkten aus der Region
- eine Kultur der Bescheidenheit statt des Vermarktens fördern ("leben und leben lassen" - kennt Ihr diesen Ausspruch eigentlich noch?)

...sind nur einige von vielen politisch nicht atraktiven Zielen um die man sich kümmern müsste, aber sie wollen ja alle wieder gewählt werden...
 
A

Anonymous

Guest
Es ist zwar sicherlich richtig, dass man vielfach gezwungen ist, Öl oder Benzin zu verbrauchen.
Andererseits ist diese Situation oft hausgemacht und es werden immer noch die falschen Anreize gegeben.
Beispiel: Die Kilometerpauschale zur steuerlichen Absetzbarkeit von Fahrten zur Arbeit mit dem Auto.
 
helmut_taunus

helmut_taunus

Mitglied
Beiträge
9.080
Hallo,
was wird bei einem Boykott?

spekulieren auf das Ende von BP
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 26,00.html

„Der Golf von Mexiko kann mit keinem Geld der Welt gereinigt werden. Wenn BP erstmal die Ausmaße der Katastrophe begriffen hat, dann wird der Konzern meiner Meinung nach in Panik geraten und Insolvenz anmelden.“
Zitat von

Die Zeit NACH British Petroleum.
Wird dann weniger gebohrt? Vielleicht ja, nur wenn dadurch das Oel massiv teurer wuerde. Das will dann auch wieder fast niemand.

Gruss Helmut

PS wann kommt das Oel in der Nordsee an, vor oder erst nach Weihnachten?
 
Big-Friedrich

Big-Friedrich

Mitglied
Beiträge
8.005
Es geht nicht darum, die Heizung abzustellen oder die 50 KM zur Arbeit zu Fuss zu bewältigen...

Es geht darum, dass es in der Wohnung keine 25 Grad sein müssen, dass moderne Heizungsanlagen verbaut werden, dass man nicht mit dem Auto zum Bäcker fährt, dass man öfters Mal den ÖPNV nutzt, dass man auf Kunststoff verzichten und nach Alternativen schaut, dass man den Flieger nur benutzt, wenn es sein muss und ansonsten die Bahn, und, und, und....
Ich glaube, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Der Mensch ist zu bequem und zu faul geworden. Er will alles haben und wenn dann etwas passiert, ist das Gejammere groß....
 
A

Anonymous

Guest
zuschauer schrieb:
Es ist zwar sicherlich richtig, dass man vielfach gezwungen ist, Öl oder Benzin zu verbrauchen.
Andererseits ist diese Situation oft hausgemacht und es werden immer noch die falschen Anreize gegeben.
Beispiel: Die Kilometerpauschale zur steuerlichen Absetzbarkeit von Fahrten zur Arbeit mit dem Auto.

Wie bitteschön sollen den die Leute sinnlvoll zur Arbeit kommen, wenn öffentliche verkehrsmittel auch nur so fahren dass sie möglichst viel Gewinn machen?

Was ist hausgemscht daran, dass ich jeden Tag pünktlich (6:30 Uhr - Der erste Bus/Bahn fährt 7:00 Uhr) auf Arbeit sein muss und Nachmittags möglichst nicht auf die Uhr schauen soll und zu 80% die Bahn/ den Bus verpasse?

Wenn man selbst nicht auf´s Fahrzeug angewiesen ist, kann man toll argumentieren!
 
A

Anonymous

Guest
@ BigFriedrich: Ich weiß nicht, ob es bei Euch anders ist, aber 25 Grad in der Wohnung und Fahrt zum Bäcker kann ich mir nicht leisten und konnte es noch nie. Ich kenne auch niemanden persönlich, der das so tut. Alles haben will ich nicht, weil ich weiß, dass dieses "alles haben" mir mehr schadet als nützt, und das nicht nur in Bezug auf die Umwelt.

Nichts täte ich lieber, eines meiner zwei Autos zu verkaufen und das nicht nur aus Umweltgründen, sondern weil´s einfach viel Geld kostet. Mitfahrgelegenheit, ÖPNV alles x-mal durchdiskutiert und durchgetestet - jedesmal nicht praktikabel. Nicht wegen der Bequemlichkeit, sondern wegen den Erwartungen des Arbeitgebers.

Natürlich ist dieses "An die eigenen Nase fassen"-Argument schnell und bequem herbeigeholt, vorallem von den Verantwortlichen, die ihre Gewinne einfahren. Die Lösungen sind nicht die klein-klein-Sparereien des Bürgers, sondern wäre ein radikales Umdenken, vor welchem sich die meisten scheuen und die, die von dem jetzigen System profitieren am meisten!
 
R

rgruener

Mitglied
Beiträge
1.988
wir brauchen kein tempolimit.
genau genommen müssten wir nicht mal sprit sparen.
es gäbe schon genügend möglichkeiten für alternative energie- und spritgewinnungsmöglichkeiten.
es fehlt aber der politische und wirtschaftliche wille dazu, diese auch zu nutzen.
statt dessen ermöglicht man energiemultis weitere miliardengewinne z.b. durch längere laufzeiten von atomkaftwerken.

wir haben inzwischen ein weitgehend durchgängiges europe.
wir könnten strom in sonnenreichen ländern erzeugen (statt geschmackloser erdbeeren z.b. die eigentlich keiner will).
wir haben riesige brach liegende lanschaften, aber wir wir nutzen sie weder zur nahrungserzeugung, noch zur energiegewinnung.
wir zaudern immer noch bei solar- und windenergie.
und und und
wir können eigentlich alles haben, preiswerte energie und autos.
alterative energien sind aber nicht gewollt, genausowenig wie spritsparende fahrzeuge. die wirtschaftliche und politische devise heisst weiterhin "verbrauche soviel öl wie möglich zu möglichst hohen preisen".
anderslautende aussagen sind bestenfalls gelaber, um die bevölkerung ruhig zu halten.
 
A

Anonymous

Guest
zuschauer schrieb:
Es ist zwar sicherlich richtig, dass man vielfach gezwungen ist, Öl oder Benzin zu verbrauchen.
Andererseits ist diese Situation oft hausgemacht und es werden immer noch die falschen Anreize gegeben.
Beispiel: Die Kilometerpauschale zur steuerlichen Absetzbarkeit von Fahrten zur Arbeit mit dem Auto.

Ich präzisiere mal, indem ich die schöne und prägnante Formulierung von dieser Seitehttp://lumma.de/2008/12/09/pendlerpauschale-jetzt-endlich-abschaffen/ übernehme:
"Die Pendlerpauschale ist aus ökologischen Gesichtspunkten wenig sinnvoll, sie fördert die Zersiedelung der Landschaft und den Individualverkehr. Ich weiss, dass es doof ist, wenn man in strukturschwachen Gebieten lebt, aber es kann nicht die Allgemeinheit dafür aufkommen, dass man eine derartige Lebensentscheidung trifft. Ich bekomme auch keine Zulagen, nur weil ich es vorziehe, in einem Altbau in der Stadt Hamburg wohnen zu wollen. Allerdings ist mir das Argument, dass wir hier wenig nachhaltig handeln, wenn wir eine steuerlichen Anreiz fürs Pendeln schaffen, viel wichtiger. Die Fahrten zur Arbeit sind wie vieles andere auch Privatsache, aber ich will hier vor allem keine verstecke Subventionierung von Kraftstoffen sehen."

Wir haben uns unser Leben nun einmal so eingerichtet, wie es jetzt ist und die Abhängigkeiten selbst geschaffen, die uns nun strangulieren. Als Individuum genauso wie als Gesellschaft.
 
A

Anonymous

Guest
Ich denke nur zum Teil. Natürlich kann ich die zersiedelung der Landschaft anprangern. Aber (zumindest hier im Osten) wird nichts zersiedelt. Da wird nur noch zurück- und abgezogen und da speziel die Möglichkeiten Arbeit zu finden.

Natürlich kann ich wiederum argumentieren, dass ich ja der Arbeit immer hinterherziehen kann und wenn ich das nicht will, dann ist das mein Privatvergnügen. Nur, wer will bestreiten, dass man im Leben auch mal Entscheidungen treffen muss? Entscheidungen für ein soziales Umfeld, dass man eben auf Dauer nicht alle zwei - drei Jahren wieder aufbauen mag.
Entscheidungen z.B. bezüglich der Schulbildung der Kinder usw.

Der heutige Mobilitätswahn wird sich an der nächsten heimatlosen, beziehungsunfähigen und wertelosen Generation rächen.

Starke Regionen statt Mobilitätswahn, daran glaubt in Wirklichkeit keiner mehr und man will es auch nicht, denn es ist einfacher die Menschen zu entwurzeln und damit richtig Kohle zu machen...

Im Übrigen ist die Pendlerpauschale (die ich hier nie erwähnt habe und auch nicht verteidigen will) keine Subvention, sondern eine sehr bescheidene Rückerstattung der völlig überzogenen Steuern auf das Benzin.
 
Big-Friedrich

Big-Friedrich

Mitglied
Beiträge
8.005
Hallo Rex,

natürlich gibt es Ausnahmen. Wenn es nicht anders geht..... kein Thema!

Ich kenne jedoch VIELE Leute persönlich (überwiegend Nachbarn), die wirklich die 800 Meter zum Bäcker mit dem großen Auto zurücklegen.
Und auch die anderen genannten Punkte gehen ihnen am A.... vorbei.
Diskussionen mit solchen Leuten führten bisher zu keinem Ergebnis.
Und von solchen Leuten gibt es einfach zu viele auf dieser Welt.
 
A

Anonymous

Guest
Ich kann, selbst wenn ich wollte, BP nicht boykottieren. Hier gibt es keine BP-Tankstelle und was in den Freien für ein Sprit gezapft wird weiß niemand.
Boykott bringt nichts.

Das mit den Nachbarn, die umme Ecke an die Tanke zum Kippenholen fahren kenne ich auch zur Genüge. Die Gesellschaft muss sich in ihrem Mobilitätsverhalten ändern. Geht bei uns zwar nur bedingt, öffentl. Nachverkehr findet, wenn überhaupt, nur außerhalb der arbeitenden Bevölkerung statt. Ich zum Beispiel kann meine Arbeitsstelle mit Bus oder Bahn nicht erreichen, von zeitnah mal ganz zu schweigen.
 
Thema: Boykott gegen BP
Oben