Hallo,
was meinst Du mit Auto auf Wohnwagen (Zitat Wowa) umbauen, das geht doch gar nicht. Aus Autos werden Wohnmobile, wenn ueberhaupt. Hier sind es meist immer noch PKW (ueberwiegend zum Transport von Personen) und keine Sonder-KFZ Wohnmobile, bis auf wenige Fahrzeuge.
Ich zum Beispiel habe den Roten als Sonder-KFZ Wohnmobil. (Bildlink in der Signatur) Von der Bauform ist es ein Berlingo aehnlich einem PKW mit zusaetzlich einem Schrank im Kofferraum, der nimmt etwas Breite dort hinten weg, so 20 Zentimeter und reicht bis oben ans Dach. Des weiteren habe ich oberhalb des normalen Daches irgendwie Ballast und Windbremse drauf. Das bringt innen keinen Platzverlust. Es sind nach wie vor alle 5 Sitze in bekannter Art nutzbar, alle Tueren und Heckklappe wie gewohnt. Die Sitze sind genauso umklappbar, Laden auf die vordere Sitzflaeche ist sogar moeglich bei gedrehtem Beifahrer-Sitz. Ohne Einschraenkung als Mama-Taxi zu verwenden, auch mit mehreren Kindersitzen, oder als 5-Personen-Reisewagen.
Mein "Umbau auf Wohnmbil im Alltag" erfordert das Entfernen mindestens der groesseren Zweiersitzbank oder seltener auch des Einzelsitzes hinten, und ggf das Laden der Kuehlbox und der Toilette. Dazu Laden des Gepaecks wie bei jeder Tour. Andere Elemente wie Matrazen, Gardinen, Schlafsack, Spuele mit Frischwassertank und Wasserhahn, Tisch und Drehsitze sind im Fahrzeug, sie stoeren als Fuenfsitze gar nicht, ausser durch Mehrgewicht. In Wohnposition steht das Dach hoch, so gibt es innen Stehhoehe (in fuer den Fremden ungeahnter Hoehe).
Bei Wohnmobilen muss man immer nach der Anzahl der Sitze waehrend der Fahrt schauen (Kriterium legaler Sitz mit Gurt und ggf Kindersitz), nach der Anzahl Sitze zum Wohnen (Kriterium Platz zum Sitzen, auch auf Klappstuehlen oder Bett) und auf die Anzahl der Liegeflaechen (Kriterium ausgestreckt liegen). Das kann mit (Vor-)Zelt recht flexibel werden. Allerdings gilt es nur fuer eine (der meist mehreren moeglichen) Konfigurationen des Fahrzeugs. Ich bin meist mit 3 Sitzen zum Fahren und zwei Liegemoeglichkeiten unterwegs, ohne Zelt aussen. IM Wagen 3/3 ginge auch noch, 2/2 bringt etwas mehr Wohnraum innen.
(Wenn Du mitliest, Thomas, danke fuer Deine Kreativitaet, dass ich diese Freiheit nutzen darf. Es hat etwas von Schneckenhaus, die Kleinwohnung immer dabei.)
Die meisten hier haben kein Wohnmobil, sondern einen PKW mit extra Liegeflaeche. System Vanessa oder Qouqou oder SwissRoomBox oder Eigenbauten. Auch bei solcher Loesung schaut man, was fuer die jeweiligen Fahrten IM Auto sein soll. Der fuenf-Personen PKW (einige bis sieben, auch die Zweisitzer-Kastenwagen moechte ich einbeziehen) kann normal weitergenutzt werden. Fuer die Reisetour wird meist ein Teil der Sitze rausgenommen und in den Keller gestellt, dafuer kommt aus dem Keller die Bettenkonstruktion in das Fahrzeug. Auch hier schaut man nach den Sitzen zum Fahren und den Liegen zum Schlafen, normalerweise 2/2. Stehhoehe gibt es dabei allerdings nicht. Kochen draussen unter der Heckklappe, Anziehen und Waschen im Sitzen, oder draussen im Heckklappenzelt. Die kofferraumfuellenden Einbauten koennen als Mama-Taxi wahlweise drin bleiben, nur fuer den Grosseinkauf beim Baumarkt wird zuhause umgeraeumt.
Die Selbst-Umbauten vernachlaessigen allgemein eine der drei Funktionen, Fahren und Schlafen wird beachtet, Wohnen vernachlaessigt. Unter Wohnen verstehe ich, im Auto sitzen, lesen, essen, reden, die Erlebnisse heute besprechen, den Ausflug morgen planen, oder gar fernsehen oder Internet, draussen dunkel mit Regen, innen ordentlich Licht und Belueftung. Das Ganze auf dem Campingplatz mit Aussenstrom, oder autark irgendwo stehen. Diese Wohnfunktion bringt der gezeigte kleine Anhaenger auch nicht. Zusaetzlich muss man staendig draussen in den Regenmatsch, spaetestens wenn etwas aus dem PKW benoetigt wird.
Ich wuerde gern weitere Funktionen definieren, ausser Fahren und Schlafen und Wohnen auch noch die erweiteung bei Schlafen zu Schlafen mit Toilette (nachts ohne Matsch innen auf Toilette gehen), Anziehen (Stehhoehe), Waschen ("Waschtisch" mit Stehhoehe), Kochen (Hitze, Dampf, Geruch), Spülen ("Wanne", Heisswasser und Abwasser), Duschen (hab ich nicht, es gibt Aussendusche, auch im Heckklappenzelt), alles auf der Tour, alles immer dabei. Dazu mit der Moeglichkeit zwischendrin umzubauen auch die Funktionen Mama-Taxi (viele Kinder) und Laden (viel, gross, schwer, lang, beim Baumarkt oder Sportgeraete)
Manche brauchen bei der Tour mehr oder auch weniger Platz als 2/2 fuer mehr Personen, dort schaue ich gerne nach den interessanten Konstruktionen. Irgendwo gab es einen NV200 mit 5/4, innen 5 Sitze, Bett drueber fuer zwei, und Dachzelt fuer zwei, aber Zugang von aussen, Matsch, nirgends Stehhoehe. Ein Jumpy/Expert/Scudo-Umbau kann auch 4/4 leisten, alles innen, mit Stehhoehe. Jumpy geht auch bis 8/2 meine ich. Ein Nemo mit 2/2 habe ich mal als Video gesehen, mit breitem Dachzelt und Zugang von innen. Single-Womo (PKW mit einem Schlafplatz) fuer die Fernreise mit Fahrrad, Tauchausruestung oder Surfbrett innen. VW-Busse haben oft 2/2 oder 4/2 und einige bis 4/4 oft mit Stehhoehe, bei dem Hersteller jedoch fuer deutlich mehr Geldeinsatz. Fuer manche Nutzer sind Kill-Kriterien groesser 2 Meter Aussenhoehe waehrend der Fahrt (Tiefgarage, Parkplatz im Sueden) oder zu viel Laenge (auf der Faehre).
Der gezeigte Anhaenger bringt einige Nachteile, Tempo 80 (oder 100) fuer tausende Kilometer.
-Auf dem Weg zum Ostseehotel hast Du unterwegs doch kein Bett dabei, weil Du ohne Anhaenger gestartet bist.
-Ganzjaehrig ein Stellplatz noetig (Miete?).
-Faehrst Du zu einer Veranstaltung in eine Stadt, reicht ein PKW Parkplatz nicht mehr. Ich war letztens in Amsterdam in einer City- Tiefgarage, mach das nach. Mit Anhaenger gehts nicht, ohne Anhaenger in der City, wo laesst Du den Anhaenger in der Fremde fuer 5 Stunden?
-Speziell in dem kleinen Haenger duerfte auch keine Toilette drin sein,
-ebenso keine Stehhoehe von ueber 180 cm innen.
Vorteil ist, Du kannst den Anhaenger einzeln verkaufen oder an das naechste Auto haengen. Der Anhaenger ist auch billiger, ueber 25 Jahre gerechnet und mit mehreren Zugfahrzeugen. Genau darueber habe ich laenger nachgedacht. Deshalb denke ich immer noch ueber ein kleines Auto nach, um das Womo zu schonen.
Fuer 3 Wochen Stand-Camping ist der Anhaenger sicher besser, statisch auf dem Platz, Fahrzeug einzeln fuer kleinere Fahrten drumherum.
Fuer andere Fahrten, wie morgens frueh schon bei der Messe sein, abends kein Hotel suchen muessen, jeden Tag woanders uebernachten, nach Portugal unterwegs schlafen wenn man muede wird, sehe ich das kleine Womo im Vorteil.
Jeder nach seinen Wuenschen und seinem Bedarf, die Bandbreite ist riesig.
Gruss Helmut